Mit großer Gartenausstellung
Der Feier-Marathon im Schloss Pichl hat begonnen

Die 14. Gartenausstellung wurde im Schloss Pichl eröffnet. | Foto: Hackl
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Am Freitag fand im Schloss Pichl der Festakt zu einem wahren Jubiläumsreigen statt. Auch die 14. Gartenausstellung wurde dabei eröffnet und Details zur Schloss-Oper im Herbst vorgestellt.

ST. BARBARA/MITTERDORF. Es gibt viel zu feiern im Schloss Pichl in Mitterdorf in St. Barbara: Das Schloss Pichl wurde vor 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Die Forstliche Ausbildungsstätte (FAST) Pichl feiert ihr 75-jähriges Jubiläum. Der in der Region berühmte Bildhauer und Maler Paul Kassecker starb vor 30 Jahren. Die Nahwärme Krieglach feiert ihr 20-jähriges Bestehen – ein Projekt an der das Schloss Pichl Initialzündung für die größte Wärmelieferorganisation in der Region war.

Martin Krondorfer (rechts) durfte "seinen Chef", Forstdirektor Stefan Zwettler, im Schloss Pichl begrüßen. | Foto: Hackl
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Gefeiert wurde mit einem Festakt am Freitag, 1. Juli, dabei wurde auch die Kassecker-Ausstellung im Schloss Pichl eröffnet. Eingebettet war der Festakt in die Gartenausstellung, die auf dem Schlossgelände stattfand. Zum 14. Mal ließen sich mehr als 3.000 Besucher:innen bei der Gartenausstellung - organisiert von Andrea und Werner Lackner - im Areal des Schlosses Pichl vom Ambiente verzaubern.

Martin Krondorfer, Leiter der FAST Pichl, führte durch den Festakt und konnte eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen, darunter die Bürgermeister Jochen Jance (St. Barbara) und Hubert Lenger (Aflenz), den Abteilungsleiter in der Abteilung Forst und Energie der Landwirtschaftskammer, Stefan Zwettler sowie Johann Eder-Schützenhofer, Obmann der Landwirtschaftskammer Obersteiermark.

Ein eigener Raum ist der 75-jährigen Geschichte der Forstlichen Ausbildungsstätte gewidmet. | Foto: Hackl
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Stefan Zwettler erläuterte auch den Werdegang der Forstlichen Ausbildungsstätte von einem Waldarbeiterlager 1947 in Aflenz zu einer führenden Ausbildungsstätte in Österreich mit mehr als 7.000 Seminarteilnehmern jährlich, mit einem Frauenanteil von 20 Prozent. "Früher war Waldarbeit eine reine Männerdomäne", so Stefan Zwettler und weiter: "Unser Know-how ist mittlerweile bis Japan gefragt."

Rudi Gstättner erklärt in einem Ausstellungsraum die Geschichte des Schloss Pichl. | Foto: Hackl
  • Rudi Gstättner erklärt in einem Ausstellungsraum die Geschichte des Schloss Pichl.
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Martin Krondorfer ging auf darauf ein, dass das Schloss Pichl stets ein offenes Haus sei und sozusagen das Kulturzentrum von St. Barbara und Heimstätte der Kulturinitiative Mitterdorf (KIM) rund um Rudi Gstättner ist.

Der Festakt wurde musikalisch begleitet vom Ensemble der MTK Mitterdorf. Der Posaunist Harald Matjaschitz leitete mit einem Musikstück auf den nächsten Jahreshöhepunkt hin – der Schlossoper, die im Herbst hier auf Schloss Pichl uraufgeführt wird. Er wird auch Teil des Opernensembles sein.

Eine Oper im Schloss Pichl

Anlässlich des Jubiläumsjahres wurde auch die Idee einer eigenen Oper geboren, die rund um Schloss Pichl stattfinden soll. Dazu konnte mit Georg Schütky ein renommierter Theaterprofi als Regisseur gewonnen werden. Georg Schütky hat auch die Dorfoper in Allerheiligen erfunden und schon mehrmals Musicals im Borg Kindberg inszeniert. An der Schloss-Oper arbeitet auch die Musikerin und Komponistin Maria Gstättner mit.

Posaunist Harald Matjaschitz stimmte musikalisch auf die Schlossoper "Regina" im Oktober ein. | Foto: Hackl
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Die Schloss-Oper "Regina" wird am 6. Oktober um 18 Uhr uraufgeführt werden soll. Weitere Vorstellungen sind für 7. und 8. Oktober geplant.
Die Oper muss noch zur Gänze finanziert werden. Mit Freitag wurde eine Crowfdunding-Aktion gestartet, also eine Form der Gruppenfinanzierung.. "Eine Mürztaler Bank wird den Erlös verdoppeln – und alle Unterstützer bekommen von mir persönlich eine Spezialführung durch die Ausbildungsstätte", sagte Martin Krondorfer bei der Eröffnung.

Transformation eines Schlossgespenstes

"Regina" leitet sich in diesem Fall vom Schlossregerl ab. In der Sage um das Schlossregerl gibt es wenig zu feiern. Die Oper handelt von dem weggesperrten Burgfräulein Regerl Regina, die durch die Zeiten und Gesellschaften wandert und aus verschiedenen Perspektiven und Wahrnehmungen auf ihre eigene Geschichte und die damit verbundene Gewalt, die patriarchalen Strukturen und überlieferten Muster schaut, die sie gefangen halten.

Die Verbindung zu Paul Kassecker

Der akademische Bildhauer und Maler Paul Kassecker hat in Aflenz gelebt und ist 1992 verstorben. Er hat für das FAST Pichl einige Werke geschaffen, die seit Jahrzehnten den Eingangsbereich und weitere Räumlichkeiten im Schloss schmücken. Zudem hat Kassecker in Veitsch, Kindberg und Aflenz an und in zahlreichen Gebäuden Arbeiten gestaltet, "die in professioneller Weise fotografisch gesichert und dokumentiert werden sollten", wie Rudolf Gstättner von der Kulturinitiative Mitterdorf feststellte.

Dies war Anlass, um in Zusammenarbeit mit dem Hochschwabmuseum eine große Ausstellung mit seinen Werken zu präsentieren.

2023 ist der 120. Geburtstag von Paul Kassecker. In diesem Jahr wird es eine große Kassecker-Ausstellung in Aflenz geben. "Wobei eigentlich ganz Aflenz aufgrund der vielen Wandmalereien und Fresken jetzt schon eine große Ausstellung von Kassecker ist", führte Hubert Lenger, Bürgermeister von Aflenz, aus.

Ausstellungsstand zu 20 Jahre Nahwärme Krieglach mit Geschäftsführer Andreas Grabner (links). | Foto: Hackl
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20 Jahre Nahwärme Krieglach

Vor 20 Jahren war auch die Gründung der Nahwärme Krieglach, Auslöser war die Erneuerung des Biomasseheizwerks im Schloss Pichl. "Aktuell verfügen wir über ein Nahwärmeverteilernetz in Krieglach von mehr als acht Kilometern Länge mit rund 100 Objektanschlüssen", erklärt Geschäftsführer Andreas Grabner. Der Energiebedarf kann sich sehen lassen: Verheizt werden rund 5.000 Festmeter beziehungsweise 11.500 Schüttraummeter aus regionalem Holz. 

75 Jahre Schloss Pichl

Im Jahr 1947 wurde von der steirischen Landwirtschaftskammer der Schulbetrieb von Schloss Sommerau im Spital/Semmering nach Mitterdorf ins Schloss Pichl verlegt. 1954 wurde das Schloss endgültig gekauft, 1985 wurde die einstige "Waldbauernschule" neu gestaltet. Seit 2000 leitet Martin Krondorfer die forstliche Ausbildungsstätte mit mehr als 3.000 Kurs- und Seminarteilnehmer:innen pro Jahr; 4.500 Kursteilnehmer machen zusätzlich online mit.

Ein weiterer "denkwürdiger" Platz in der Region:

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