Welterberegion Semmering-Schneealpe
Ein Erbe, das es zu entwickeln gibt

Die Semmeringbahn auf steirischer Seite (im Bild das Steinhaus-Viadukt) soll als "Zwillingsbahn" der Region neue Impulse bringen. | Foto: Nicole Seiser
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  • Die Semmeringbahn auf steirischer Seite (im Bild das Steinhaus-Viadukt) soll als "Zwillingsbahn" der Region neue Impulse bringen.
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Noch oft und oft muss die Geschichte der Welterberegion Semmering-Schneealpe erzählt werden, bis sie es in die Herzen der Bewohner schafft. Mit den Erzählungen wurde bereits begonnen – Folder und Homepage helfen dabei.

MÜRZZUSCHLAG. Jetzt soll es emotional werden. Nach mehrjährigen Vorarbeiten wurde im Jahr 2017 die Welterbe-Region Semmering-Schneealpe gegründet, der die Gemeinden Langenwang, Mürzzuschlag, Neuberg und Spital am Semmering angehören. Nun soll diese Welterberegion auch in die Köpfe und Herzen der Menschen. Dazu wurde jetzt ein achtseitiger Folder an alle Haushalte in den vier Welterbe-Gemeinden verschickt. Außerdem wurde auch die Homepage www.welterbe-region.at "scharfgestellt". Umgesetzt wurde die Webseite von der Mürzzuschlager Agentur "ag-eisenhut" von Werner Schwaiger und Ivan Bandic.

Die Semmeringbahn auf steirischer Seite (im Bild das Steinhaus-Viadukt) soll als "Zwillingsbahn" der Region neue Impulse bringen. | Foto: Nicole Seiser
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"Natürlich vermitteln wir damit unsere Kernbotschaften, aber sowohl Homepage als auch Folder sind so konzipiert, dass sie Emotionen wecken sollen. Damit wir die Bevölkerung erreichen, braucht es Emotion und keine wissenschaftlichen Abhandlungen", erklärt Robert Lotter, der als Motor der Welterberegion Semmering-Schneealpe gilt, und mit den Institutionen Kunsthaus Mürz und Viktor-Kaplan-Akademie seit mehr als 30 Jahren an der Idee dieser Welterberegion feilt.

Das Ziel dieser Kleinregion ist Regionalentwicklung im Schatten des Welterbes und in Anbetracht der Fertigstellung des Semmeringtunnels. "Der Bau der Ghega-Bahn im Jahr war ein gigantischer Impuls für die Semmeringregion und für die ganze Obersteiermark. Ein ähnlicher Impuls bedeutet der Tunnel für das obere Mürztal, einen dritten Impuls diesen Ausmaßes wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Eine Chance, die wir nützen müssen", so Robert Lotter.

Robert Lotter Ist der Motor der Welterbe-Region Semmeringbahn-Schneealpe. | Foto: Heinz Veitschegger
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Zuerst braucht es Innenmarketing-Maßnahmen, um die Bewohner der Kleinregion zu "Welterbe-Botschafterinnen und Botschaftern" auszubilden. Die Geschichte der Ghega-Bahn ist eine gewaltige, die Identifikation mit diesem Bauwerk muss noch vertieft werden, auch wenn die Niederösterreicher die schönere Seite der Semmeringbahn abgeräumt haben. Schuld daran ist allein die Natur, die den Steirern die sanfte Seite des einst wilden Semmeringgebirgs geschenkt hat. Aber ohne die steirische Seite würde es die Semmeringbahn als Welterbe auch nicht geben, dazu braucht es schon beide Seiten.

Robert Lotter wünscht sich ein neues Denken: "Es verändert sich die Welt, es wird sich unsere Region verändern. Die Region muss selbst initiativ werden, um diesen Veränderungsprozess aktiv mitgestalten zu können. Dazu braucht es die kreativsten Köpfe."

Seit dem Jahr 1998 ist die 1848 erbaute Semmeringbahn Weltkulturerbe der Unseco; weltweit gibt es nur drei Eisenbahnen mit diesem Status. | Foto: Walter Strobl
  • Seit dem Jahr 1998 ist die 1848 erbaute Semmeringbahn Weltkulturerbe der Unseco; weltweit gibt es nur drei Eisenbahnen mit diesem Status.
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Mutterschiff Welterberegion

Spricht man mit Robert Lotter, dann fällt oft der Begriff "Spin off". Ähnlich einer Fernsehserie, die aus einer anderen, erfolgreichen Fernsehserie hervorgegangen ist und bei der Randfiguren der Serie nun die Hauptpersonen sind. "Die Welterberegion könnte das Mutterschiff sein, aus der viele neue innovative Regionalentwicklungsprogramme herauswachsen", vergleicht es Robert Lotter.

Für ihn ist und bleibt die Welterberegion vorrangig ein Programm zur Regionalentwicklung. "Mich freut, dass die Politik, insbesondere die vier Bürgermeister, Programm und Konzept mittragen. Auch dass die FPÖ mit NAbg. Hannes Amesbauer und die KPÖ mit Mürz-Gemeinderat Franz Rosenblattl mit dabei sind, sehe ich als starkes Ausrufezeichen."

Sie bringen die Visionen der Welterberegion unter die Leut': Karl Rudischer, Hannes Amesbauer, Ursula Horvath, Peter Tautscher, Maria Fischer, Andreas Steininger, Robert Lotter und Rudolf Hofbauer. | Foto: Hackl
  • Sie bringen die Visionen der Welterberegion unter die Leut': Karl Rudischer, Hannes Amesbauer, Ursula Horvath, Peter Tautscher, Maria Fischer, Andreas Steininger, Robert Lotter und Rudolf Hofbauer.
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Die "wertvolle Region"

Im Zieldokument der Weltrerberegion Semmering-Schneealpe stechen zwei Argumente ins Auge: die Inwertsetzung und die wirtschaftliche Positionierung. Bei Zweiterem soll eine Verschmelzung von Mensch und Landschaft erreicht werden. Das soll mit erstklassiger Kulinarik, angenehmer Beherbung, kleinstrukturierten Betrieben und Handwerksbetrieben gelingen. Im Vordergrund soll ein ökologisches Leben und Denken im Sinne des ökologischen Fußabdrucks stehen.

Bei der Inwertsetzung geht es den "Wert der Wertschätzung". Ländlicher Lebensraum muss wieder seinen Wert erlangen, in dem Menschen in Eigenverantwortung ihr eigenes Leben und ihren Lebensraum gestalten.

Ohne Kunst gehts nicht

Dass eine emotionale Bindung nicht ohne Ausstattung im künstlerischen Bereich geht, das liegt bei Robert Lotter auf der Hand – hier kommt wieder die Symbiose mit dem Künsthaus Mürz und der Viktor-Kaplan-Akademie ins Spiel.

Dazu auch gleich ein Veranstaltungstipp: "Ein Fest für Bodo Hell" und das gleich drei Tage lang findet von 12. bist 15. August im Kunsthaus Mürz und auf Alm und Berg statt. Ein Geburtstagsfest mit dem vielseitigen Autor, multimedialen Künstler und Senner Bodo Hell, mit Lesungen, Gesprächen, Musik, Film, Vorträgen und Wanderungen.

Link:
• Welterbe-Region Semmering-Schneealpe
• Unesco Welterbe
• Programm Kunsthaus Mürz

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