Ein Romantiker mit viel Liebe zum Holz
Das WOCHE Tischgespräch diesmal mit Romantiktischler Lambert Hölzl aus St. Lorenzen.
Wenn Menschen in unserer Region etwas bewegen, dann gleich ordentlich. Einer von ihnen ist Lambert Hölzl. Tischlermeister, Zimmervermieter, Tourismusobmann, Steirischer Romantik-Obmann, Ideenschmied. In diesem Umfeld bewegt sich Lambert Hölzl, unterstützt von seiner Frau Huberta.
Herr Hölzl, wie sind Sie eigentlich zur Tischlerei gekommen?
Lambert Hölzl: Schon mit 14 Jahren war mir klar, dass ich beruflich irgendetwas mit Holz machen will. Ursprünglich dachte ich an Zimmerer, dann hat es sich ergeben, dass ich eine Lehrstelle in einer Tischlerei bekam. Ich hatte einen wunderbaren Lehrherrn, der meine Liebe zum Holz weiter gefördert hat. 1991 habe ich meine eigene Tischlerei gegründet, seit 1997 gibt es die Tischlerei am jetzigen Standort in St. Lorenzen.
Und wie wird man zum Romantiktischler?
Es hat mit der Idee der Romantikzimmer zu tun. Steirereckwirt Heinz Reitbauer hat Ideen gesammelt, wie so ein Romantikzimmer aussehen könnte. Bei einem Ideenwettbewerb wurde dann mein Vorschlag zum Siegerzimmer gekürt; das war 1997/98. Das erste Romantikzimmer wurde in Turnau bei Bernhard Knapp gebaut. Mittlerweile habe ich nicht nur unzählige Romantikzimmer entworfen und gebaut, sondern biete Gesamtkonzepte wie Jagdhütten oder Landchalets an. Planung, Umsetzung, Einrichtung, Dekoration alles aus einer Hand – und am liebsten mit altem Holz. Ja, und irgendwann habe ich das Prädikat "Romantiktischler" umgehängt bekommen.
Mittlerweile sind Sie selbst auch Zimmervermieter. Wie das?
Da kommt wieder Heinz Reitbauer mit seinem ständigen Appell "Wir brauchen Zimmer, Zimmer, Zimmer!" ins Spiel. 2001 haben meine Frau Huberta und ich die ersten vier Romantikzimmer eröffnet. Mittlerweile sind es 21 Zimmer. Die Zimmervermietung leitet meine Frau, ich mache die Tischlerei. Alles unter dem Dach "Kompetenzzentrum Hölzl".
Zimmervermietung als zweites Standbein. Die Tischlerei allein wäre nicht wirtschaftlich positiv zu führen?
Jetzt schon noch. Es zeigt sich aber, dass ein reiner Produktionsbetrieb in Österreich viel zu teuer zu führen ist und dass sich alles in Richtung Dienstleistung hin verschiebt. Wir haben nur versucht, früh genug darauf zu reagieren.
Und wie wird ein Romantiktischler zum Tourismusfunktionär?
Und wieder Heinz Reitbauer. Am Pogusch gibt es diesen Steirereck-Stammtisch, u.a. mit Heinz Reitbauer, Karl Wenzel, Karl Detschmann. Dieser Stammtisch ist eine pure Ideenschmiede. Es geht jetzt nur mehr darum, diese dort geborenen Ideen auch umzusetzen. In dieser Ideenschmiede sind die Romantikzimmer, der Bründlweg, die Wilden Wirte und der Begriff Hochsteiermark herangereift. Für mich war schnell klar, dass ich mich selbst auch an der Umsetzung der Ideen beteiligen will und das geht am leichtesten, wenn man selbst in einer offiziellen Funktion tätig ist. So bin ich seit 2000 Obmann des Tourismusverbandes St. Lorenzen und auch Obmann der Steirischen Romantik.
Wird Ihnen das nicht alles irgendwann zu viel?
Nein, ganz und gar nicht. Ich kann mir mittlerweile das eine nicht mehr ohne das andere vorstellen. Was ich in den vergangenen Jahren allein durch die Zimmervermietung an Aufträgen für die Tischlerei lukriert habe, ist gigantisch. Markus Hackl
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