Ums Haus muss es summen
Beate Thonhauser ist Imkerin. Eine der wenigen Frauen, mit diesem Hobby.
Als Kind machte Beate Thonhauser immer einen großen Bogen um die Bienenvölker ihres Vaters. "Ich habe nur in die Nähe kommen brauchen, hat mich sicher eine gestochen", sagt sie. Heute ist Thonhauser selbst engagierte Imkerin, macht mit ihrem Honig immer wieder Preise. Die Arbeit mit den Bienen ist zu ihrem liebsten Hobby geworden, sie züchtet auch ihre Bienenköniginnen selbst.
Zuletzt holte sie sich bei der Ab Hof-Messe einen 1. Preis für den Waldhonig, einen zweiten Preis für den Blütenhonig. Bei der steirischen Prämierung im Herbst gab's Gold für den Honigtauhonig und Bronze für den Waldhonig. Die WOCHE besuchte die Gymnasiallehrerin zu Hause, hoch über Mürzzuschlag. "Ich habe die Bienen mehr oder weniger geerbt. Mein Vater ist 1982 gestorben, großteils haben wir die Bienen verkauft. Ich habe mir damals aber gedacht, wenn gar nichts mehr rundherum ums Haus summt, das geht auch nicht", erzählt Thonhauser.
Zwei Standorte
15 Bienenvölker hat die Mürzerin. Das sind im Winter rund 20.000 Bienen, im Sommer zwischen 40.000 und 50.000 - pro Volk. Einen Teil im Garten, den anderen in der Nähe beim Hof Rinnhofer, in Richtung Kaarl hinauf.
Die Ernte im letzten Jahr war hervorragend. "350 Kilogramm waren es. Jedoch hatten wir zwei Jahre davor weniger als die Hälfte", sagt Thonhauser, die in ihrem Garten selbst viele Bäume, Sträucher und Pflanzen für Bienen und die Bestäubung hat. Als Beate Thonhauser 1982 mit der Imkerei begonnen hat, war sie ziemlich die einzige Frau mit diesem Hobby. Die meisten halfen bei der Verarbeitung und beim Verkauf des Honigs, die Arbeit mit den Bienen war eher eine Männerdomäne. Ihre Mutter hat ihr sehr lange geholfen, sie wird heuer bereits 90 Jahre. "Langsam werden es aber immer mehr Imkerinnen", sagt Thonhauser. Der Bienenzuchtverein des alten Bezirks Mürzzuschlag zählt insgesamt 25 Imker, nur drei davon sind Frauen.
Die Arbeit mit den Bienen ist für Thonhauser beruhigend und auch nach über 30 Jahren immer wieder faszinierend. "Wenn man sehr mit der Natur verbunden ist, dann wird das zu einer Leidenschaft. Die Bienen können einen mit ihrer Arbeit immer wieder aufs Neue überraschen", erklärt Beate Thonhauser.
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