Uni Graz trifft HLW Krieglach
Das Team des Sparkling Science Forschungsprojektes „Nahrhaftes Mittelalter – Historische Kulinarik und Diätetik zwischen Orient und Okzident“ vom Institut für Germanistik der Karl Franzens Universität war zwei Tage lang zu Gast in der HLW-Krieglach. Die Projektleiterin Dr. Andrea Hofmeister entsandte ein sechsköpfiges Team unter Dr. Ylva Schwinghammer zu einem fächerübergreifenden Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern der 1HL Klasse.
Die Ernährung hatte im Mittelalter einen besonders hohen Stellenwert in der gesamten Lebensführung (Diätetik), einschließlich der Gesundheitsvorsorge. Kochrezepte aus dieser Zeit waren daher nicht nur Anleitungen zum Herstellen von Speisen, sondern transportieren auch kulturgeschichtliche Informationen.
Ausgehend von einer transkribierten Handschrift aus der Bayerischen Staatsbibliothek in München (cgm 415) aus dem 15. Jahrhundert, beruhend auf einem Werk teils aus dem arabischen Raum, teils aus dem italienischen Raum, aus dem 11. Jahrhundert, wurden Rezepte erforscht, nach heutigen Maßstäben überprüft und in der Lehrküche praktisch erprobt.
In zwei spannenden Arbeitstagen wurden die Fächer Geschichte und politische Bildung, Ernährung und Lebensmitteltechnologie, Religion, Englisch sowie Küche- und Restaurantmanagement kombiniert.
In fünf Arbeitsgruppen wurden, als Einstieg verglichen:
Die mittelalterliche Küche im Orient und in Mitteleuropa (Gemeinsamkeiten und Unterschiede)
Küche und Köche/Köchinnen – Wer hat gekocht?
Was und wie wurde gegessen?
Vorschriften und Regeln für die Arbeit in der Küche und
Fasten im Islam und im Christentum
Anschließend bearbeitete jede Gruppe je zwei Rezepte (sowohl als Abschrift der Münchner Handschrift als auch in englischer Übersetzung). Der spannendste Teil war sicherlich die praktische Umsetzung, dh. das Nachkochen der Rezepte (erstmals seit 500 Jahren?) und die Verkostung in den Lehrküchen.
Mit ungewöhnlichen oder eher untypischen Zutaten zu den Fleischgerichten, wie Honig, Ingwer, Mandelöl, Minze, Mohn(öl), Pistazien, Safran, Zimt oder Rosenwasser entstanden köstliche Kreationen!
Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter
nahrhaftesmittelalter.wordpress.com
www.sparklingscience.at/de/projects/ueberblick.html
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