Der erste Schritt zur Schnellstraße?

- Spatenstich in St. Georgen. Foto: Waldhuber
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Der Ausbau des maroden Straßenabschnitts im Anschluss an die Schnellstraße S 36 ist mit dem Teilstück St. Georgen ob Judenburg nun angelaufen, bis 2018 soll die Strecke von hier bis Scheifling auf 7,5 Kilometer ausgebaut sein. Was auf den ersten Blick wie ein Freudentag aussieht, kann nicht über Schatten hinwegtäuschen. Trotz der „großen Zustimmung“ der an den Ort des am Freitag gesetzten Spatenstichs im Beisein von Verkehrsministerin Doris Bures Geeilten, zügelt diese ungebremsten Optimismus, der sich in diesem Zusammenhang breit macht. Vor allem im Hinblick auf den Weiterbau der in Richtung Kärnten führenden S 37. Verkehrstechnische Erleichterungen ja, aber neue Transitstrecke nein. Diese etwas kryptische Feststellung wird so mit Sicherheit den Kampf der Region um das Folgeprojekt weiter prolongieren.
Dass rund um St. Georgen die Baumaschinen aufgefahren sind und kräftig im Erdreich wühlen, ist offensichtlich. Rund 300.000 Kubikmeter an Aushub werden sie in den kommenden beiden Jahren bewältigen, um das erste kleine Teilstück mit 610 Metern Länge zu realisieren. Es geht dabei um eine unterhalb des Ortes durchführende Unterflurtrasse, wie sie im Anschluss – also ab 2016 – auch im Bereich von Unzmarkt auf einer Länge von knapp einem Kilometer entstehen wird. 2018 soll dann auch die Bestandsstrecke zwischen St. Georgen und Scheifling noch „bedarfsgerecht“ ausgebaut sein. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt rund 180 Millionen Euro. - Der positive Aspekt des Projektes ist unbestritten: Mehr Verkehrssicherheit, Entlas-tung für die Anrainer und eine bessere Erreichbarkeit der Region sollen zu einer Stärkung des Wirtschaftsraumes führen, sind sich Verkehrsministerin und Landeshauptmann Franz Voves einig. Dass man hier jahrzehntelang mit diesem Nachteil leben musste, wie stellvertretend für andere „Rufer“ insbesondere Abgeordneter Fritz Grillitsch in den vergangenen Jahren immer wieder ins Treffen führte, bleibt „Schicksal“.
Keine Sprengungen
Gebaut werden solle anrainerschonend, so der Asfinag-Vorstand, vertreten durch Alois Schedl und Gernot Brandtner: „Wir müssen hier nicht sprengen, sondern errichten die Unterflurtrassen in einer sogenannten Deckelbauweise“. Dabei werden die Bohrpfähle eingebracht, darüber ein Deckel betoniert und erst danach mit dem Aushub begonnen. Die betroffene Bevölkerung soll dadurch möglichst wenig von den Baumaßnahmen merken. „Öffentlich“ spürbar allerdings werden die Ausbauarbeiten ab 2016 werden, wenn zeitgleich mit der Unzmarkter Unterflurtrasse auch der bereits zwischen 1998 und 2001 teilausgebaute Freilandbereich als Schnellstraße „adaptiert“ und mit Pannenbuchten versehen wird.
Zwei Fahrspuren
Im Endausbau stehen dann auch auf diesem Abschnitt der S 36 je Fahrtrichtung zwei Fahrspuren zur Verfügung. Hoffnung gibt’s jedenfalls noch für den Abschnitt von Judenburg nach St. Georgen: Dieser muss wegen umfangreicher Projekt-änderungen neu geplant werden, wenn die beste Variante feststeht, soll nach 2017 mit dem Bau begonnen werden.
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