„Land unter“ wurde aufgehoben

Bürgermeister Günter Bischof, Oberst Heinz Zöllner, Vizebgm. Andrea Spiegl, Gottfried Sackl, BH Wolfgang Thierrichter, Katastrophenschutzleiter Kurt Kalcher und Bgm. Thomas Kalcher. | Foto: Abteilung 20
  • Bürgermeister Günter Bischof, Oberst Heinz Zöllner, Vizebgm. Andrea Spiegl, Gottfried Sackl, BH Wolfgang Thierrichter, Katastrophenschutzleiter Kurt Kalcher und Bgm. Thomas Kalcher.
  • Foto: Abteilung 20
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Krisenstab präsentierte Fakten anlässlich des Hochwassers.

martina.baernthaler@murtaler.at

Der 7. Juli dieses Jahres geht wohl als „schwarzer Donnerstag“ in die Geschichte des Wölzertales ein. Ein heftiges Gewitter, verbunden mit massiven Regenfällen von 142 Litern am Berg und 31 Litern im Tal verwandelte Oberwölz, Oberwölz-Umgebung und Niederwölz innerhalb weniger Minuten in ein regelrechtes „Schlachtfeld“.
Brücken wurden weggerissen, Häuser, Ställe und Keller überflutet und auch vor den Sägewerken Reiner und Reinwald machten die Wassermassen nicht halt - Gebiete wie der Schöttlgraben und das Hintereggtal waren sogar von der Umwelt abgeschnitten und in den ersten Stunden nach der Flut nur mittels Hubschrauber erreichbar. Das Land Steiermark verhängte den Katastrophen-Status.
Gute zwei Monate später hat sich das Leben im Wölzertal wieder weitgehends normalisiert, an die Flut erinnern auf den ersten Blick nur noch massige Erd- und Holzhaufen, die vor der Ortseinfahrt lagern.
Vergangenen Freitag wurde der Katastrophenschutzstatus von Bezirkshauptmann Wolfgang Thierrichter und dem Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes, Kurt Kalcher, im Rahmen einer Pressekonferenz aufgehoben und Bilanz gezogen.
„Wir haben genaue Untersuchungen über die Katastrophenereignisse in den letzten sechs Jahren und da war sie von der Schadensumme und Intensität her sicherlich am höchsten einzustufen“, resümiert Kurt Kalcher.

Tag und Nacht im Einsatz
Wie schwer das Wölzertal getroffen wurde, belegen auch die Zahlen der Einsatzorganisationen, die quasi rund um die Uhr mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt waren.
Die Feuerwehr war mit insgesamt 2.500 Freiwilligen vor Ort und auch das Bundesheer rückte mit 180 Soldaten an, die 19 Tage lang ca. 25.000 Stunden in den Wiederaufbau der Infrastruktur investierten. „Acht Brücken und 13 Kilometer Bachläufe wurden durch das Bundesheer wieder freigemacht bzw. errichtet“, berichtete Militärkommandant Heinz Zöllner.
Auch 80 Häuser wurden zum Teil schwer beschädigt - 17 Familien stehen vor der Existenzgefährdung. „Für die betroffenen Familien werden seitens der Politik Sondermittel zur Verfügung gestellt, um diese Härtefälle abzufedern“, so Kalcher.
Bereits eine Woche nach der Unwetterkatastrophe wurden von der Landesregierung rund 3,2 Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen bereitgestellt. „Die Politik hat und wird ihre Zusagen auch für den Raum Oberwölz einhalten“, so Bezirkshauptmann Wolfgang Thierrichter, der die vorbildliche Zusammenarbeit des Krisenstabes und der Einsatzorganisationen als mustergültig bezeichnete.

35 Mio. Euro Schaden
Geld, das auch dringend benötigt wird, denn die Unwetterkatastrophe hat einen Schaden von rund 35 Mio. Euro verursacht. „Darin sind die Softhilfemaßnahmen des Landes, die wirtschaftlichen Schäden und auch die kommenden Projekte zur Sicherung der Region eingerechnet“, so Kalcher.
„Wenn auch der Katastrophenschutzstatus aufgehoben wurde, so bedeutet das für uns als Behörde noch lange nicht, dass die Arbeiten damit abgeschlossen sind“, erklärte Thierrichter.
Die Gemeinden tüfteln jetzt gemeinsam mit Experten der Wildbach- und Lawinenverbaung sowie der Wasserwirtschaft an Schutzprojekten.

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