„Wir haben genug gespart“
Auch am LKH Judenburg-Knittelfeld regt sich Widerstand gegen die Sparmaßnahmen.
martina.baernthaler@murtaler.at
Im steirischen Gesundheitswesen brodelt es gewaltig. Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder hat mit ihren angekündigten Sparmaßnahmen in ein Wespennest gestoßen.
Massiv ist der Widerstand speziell im Bezirk Murau. Wie bereits berichtet, will die Gesundheitslandesrätin auf der Stolzalpe den Sparstift ansetzen und die interne Abteilung ersatzlos streichen sowie die Betten auf der Orthopädie reduzieren. Das würde einen Verlust von 200 Arbeitsplätzen bedeuten. Arbeitnehmer, Anstaltsleitung, Betriebsräte und politische Vertreter aller Coleurs machen mit einer Unterschriftenaktion gegen die angesprochenen Sparmaßnahmen mobil.
„Ich verstehe die Sorgen der Betroffenen. Die Stolzalpe ist der größte Arbeitgeber des Bezirkes und ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Region. Wenn die Drohungen wahrgemacht werden, wird ein Randbezirk weiter degradiert“, betont Betriebsratsvorsitzender Johann Haas vom LKH Judenburg-Knittelfeld, selbst ein gebürtiger Murauer. Er bekrittelt den politischen Stil, der derzeit an den Tag gelegt wird. „Ich frage mich, wo sie die Mitarbeiter auffangen werden“, ärgert er sich. Aber laut Haas ist nicht nur die Stolzalpe von den Sparmaßnahmen betroffen, auch der Spitalsverbund Judenburg-Knittelfeld verliert Betten. In Knittelfeld sind es 24, in Judenburg in den nächsten Jahren 23 weitere Betten.
„Durch die Verbundsgründung hat sich viel geändert, nicht nur zum Positiven. Am Standort Judenburg wurden bislang vier Stationen gesperrt und von 225 systemisierten Betten auf derzeit 135 reduziert. Das heißt, dass bislang 120 Arbeitsplätze in Judenburg verloren gegangen sind“, so Haas, der befürchtet, dass Judenburg im Endausbau nur mehr ein 100-Betten Spital sein wird.
„Ich zweifle die Glaubwürdigkeit der handelnden Personen massiv an. Wir haben laufend unser Fett abbekommen und das, obwohl immer in den Standort investiert wurde. Die Belastungen und die Verunsicherung der Mitarbeiter sind durch solche Vorgehensweisen enorm und irgendwann ausgereizt“, bringt es Haas auf den Punkt. Er erwartet sich, dass die angedrohten Bettenreduktionen noch einmal durchdacht werden. „Wir haben schon genug gespart, irgendwann muss einmal Schluss sein“.
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