KNITTELFELD
Es läuft sehr gut am BG/BRG Knittelfeld

Mit frischem Elan blickt man im BG/BRG Knittelfeld in die Zukunft. Vorne Bürgermeister Harald Bergmann und Direktorin Ursula Schriefl.             | Foto: Neves
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  • Mit frischem Elan blickt man im BG/BRG Knittelfeld in die Zukunft. Vorne Bürgermeister Harald Bergmann und Direktorin Ursula Schriefl.
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Das Gymnasum Knittelfeld bereitet sich intensiv auf die
Schulöffnung vor.

Schulen erleben derzeit besondere Herausforderungen. Nach Wochen des „Homeschooling“, also Distance Learning, bereiten sie sich auf die Schulöffnung für die Unterstufe vor. Die Maturantinnen und Maturanten sind bereits vor Ort, auch die Oberstufe wird – sofern alles gut geht – Anfang Juni an die Schule zurückkehren.In Knittelfeld unterstützt die Gemeinde die Vorbereitungen zur Erhöhung der Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler. Bei beiden Schulgebäuden wurden Straßenmarkierungen von der Bushaltestelle bis zu den Schuleingängen im Abstand von 1,5 Metern durchgeführt.
„Es ist uns ein Anliegen, ein Zeichen der Unterstützung für unsere Schülerinnen und Schüler zu setzen,“ so der Bürgermeister Harald Bergmann, dem die Kooperation mit allen Bildungseinrichtungen ein großes Anliegen ist. Ein geordneter Zugang zur Schule soll so gewährleistet werden, im Gebäude ist die Einhaltung entsprechender Hygienevorschriften von höchster Priorität. Direktion, Lehrer, Verwaltungs-, Haus- und Reinigungspersonal tun ihr Möglichstes zur optimalen Vorbereitung der „neuen Realität“ an den Schulen. Die letzten Wochen waren herausfordernd für Schüler und Lehrer, Krisenbewältigung und Weiterentwicklung gingen dabei Hand in Hand.
In einem Gymnasium gilt es in dieser Situation auf alle Schüler gut zu schauen und altersspezifisch auf sie einzugehen. Aus pädagogischer Sicht besonders spannend ist in dem Zusammenhang die Arbeit mit den Jüngsten, die unterstützt von ihren Lehrern und Eltern rasch den Umgang mit für sie neuen Technologien lernten und mit Begeisterung an Livestreams in Englisch oder Mathematik, aber auch an den „Klassenmeetings“ mit den Klassenvorständen teilnehmen.
Nach der Schulöffnung gilt es diesen Innovationsschub in pädagogischer Hinsicht weiter fortzusetzen und die intensive Kommunikation zwischen Schülern, Lehrern und Eltern weiterhin zu nutzen.

Sonja Glawogger, Elternvertreterin und Mutter einer Maturantin: „Es gab auch lustige Episoden in dieser an sich so stressigen Zeit. Virtuelle Kommunikation und ,Meetings‘ über Teams sind für Schüler zum Alltag geworden, und sie wurden auch für außerschulische Aktivitäten genutzt. So konnte es auch vorkommen, dass ein Professor ungewollt im Schülerchat landete, ohne dass dies den Schülern bewusst war. Hier zeigte sich die menschliche Seite und es gab in Zeiten der stressigen Maturavorbereitung auch heitere Momente. Besonders danke ich allen Professoren, Schülern sowie der Schulleiterin Ursula Schriefl für den engagierten Umgang miteinander unter dem Schulmotto – gemeinsam sind wir stark.“

Bianca Rauter, Klassenvorständin der 1D: „Es ist Dienstag, 8 Uhr 45, ich sitze an meinem Schreibtisch und merke, dass ein Großteil der Schüler und Schülerinnen meiner 1. Klasse bereits online ist und auf den Mathematik Livestream wartet, der um 8 Uhr 55 startet, weil ich gefühlt alle 5 Sekunden auf der Plattform, die wir momentan für den Online-Unterricht nutzen, Benachrichtigungen bekomme, dass einer der Beiträge, die ich im Laufe der letzten Woche auf unserer Pinnwand geteilt habe, von Schülern mit einem lachenden Smiley oder einem Daumen hoch versehen wurde. Diese wöchentlichen Livestreams nutzen wir für die Erklärung mathematischer Inhalte, aber hauptsächlich freuen sich meine Schüler und ich so auf diese Stunden, weil wir dadurch ein bisschen der alten Normalität in unseren derzeit so gewöhnungsbedürftigen Alltag bringen können.“

Sylvia Thierrichter, Klassenvorständin der 1C: „Als Klassenvorstand einer 1. Klasse, also von 10 bis 11-jährigen SuS, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie die Zeit des Homeschoolings funktionieren würde. Mit großer und regelmäßiger Unterstützung der Eltern (danke schön!) gelang es, einen riesigen Schritt in der Weiterentwicklung des ,digitalen Lernens‘ zu machen. Als Klassenvorständin war es natürlich meine Arbeit, zu schauen, dass niemand auf der Strecke bleibt. Noch nie zuvor habe ich in kurzer Zeit so viel mit den Eltern und Kindern telefoniert und gechattet oder über Teams Programme gemeinsam installiert und erklärt, aber am Ende hat es sich gelohnt.
Wenn ich mir etwas wünsche für die Zeit nach ,Corona‘, dann das, dass die Kommunikation außerhalb und zusätzlich zu der des Klassenzimmers über digitale Kanäle leichter, schneller und unkomplizierter wird und dass viele jetzt erworbene Fertigkeiten weiter sinnvoll für die Unterrichtsarbeit eingesetzt werden.

Stefan Stradner, Klassenvorstand der 1B: „Während ich zu Beginn der Situation vor allem Sorge hatte, dass viele zurückbleiben könnten, so hat sich gezeigt, dass viele über sich hinausgewachsen sind und großartige Ergebnisse abgeliefert und kreative Lösungen für Aufgabenstellungen gefunden haben. Wir haben gelernt, wie wichtig die soziale Komponente ist und sind als Klasse ein Stück zusammengerückt. Ich habe in den letzten Wochen gesehen, dass tatsächlich alle Schulpartner – Direktion, Lehrkräfte, Eltern und SchülerInnen – sehr intensiv im Austausch waren, über Lernprozesse reflektiert haben und sich gut kennen- und schätzengelernt haben.“
Sabine Sperr, Klassenvorständin der 1A: „Ich glaube, wenn wir uns ab 18. 5. endlich wieder „live“ in der Schule sehen können, werde ich einige meiner SchülerInnen, ganz abgesehen von neuen Haarlängen und -schnitten, kaum wiedererkennen – so sehr sind die 21 Jungs und Mädls meiner Klasse in der letzten Zeit über sich selbst hinausgewachsen! In den vergangenen Wochen haben die SchülerInnen der 1A-Klasse gezeigt, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch computertechnisch topfit sind und mit ihren zehn bzw. elf Jahren an Videokonferenzen teilnehmen und elektronische Abgaben erledigen, als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht. Der olympische Gedanke ,Dabei sein ist alles‘ wurde dabei von den meisten von ihnen nicht nur er- sondern überfüllt. Der Dank gebührt hier neben der Eigenständigkeit und Selbstorganisation der Kinder natürlich auch dem guten Austausch mit ihren Eltern und Erziehungsberechtigten, ohne deren aktive Unterstützung und täglicher Spagatübung zwischen eigener Berufstätigkeit und Kinderbetreuung die herausfordernde ,Turnübung‘ in Form von knapp 2 Monaten ,Homeschooling‘ bestimmt nicht mit dieser Souveränität geglückt wäre!“

Angelika Mittersteiner, Klassenvorständin der 8A: „Für die Maturantinnen und Maturanten war die Zeit des Fernunterrichts besonders aufregend und von Unsicherheiten geprägt. Doch viele Anrufe, E-Mails, Videokonferenzen und selbstverständlich ein umfassendes Angebot an situationsangepassten Arbeitsaufträgen, die online zur Verfügung gestellt wurden, haben dazu beigetragen, dass – wie ein Maturant selbst sagt – die Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse weder weniger Kapitel schafften, noch weniger lernten. Zwar sei der Aufwand durch Nebenarbeiten wie das Ausdrucken, Scannen, Formatieren und Versenden von Dokumenten erheblich gewesen, aber es entstand auch eine neue Wertschätzung dafür, was Schule in ihrer – oftmals kritisierten – getakteten Form alles bietet. Wir hoffen, dass sich alle Schülerinnen und Schüler ebenso gut betreut gefühlt haben und noch fühlen.“

Samuel Steiner, Maturant: „Für mich persönlich nehme ich etwas Wertvolles aus dieser Erfahrung mit: Ich bin echt froh, um 8 Uhr in der Schule sein zu müssen, so skurril das auch klingt. Es gibt Stundenpläne, Lehrer bereiten Materialien auf, die Administration ist im Prinzip der persönliche Sekretär jedes einzelnen Schülers. Jetzt hingegen muss man sich selber vieles organisieren und sich selber dazu motivieren früh aufzustehen. Wenn man nicht aufgefordert wird, ist es um einiges schwieriger alle Aufgaben zeitgemäß zu erledigen. Daher bin ich froh, in die Schule gehen zu dürfen, wo mir alles wie auf dem Silbertablett serviert wird. Mir wird eine gewisse Routine vorgegeben, ich muss sie mir nicht erst schaffen - Schüler werden verwöhnt. Zurzeit ist dieses Silbertablett zwar nicht vorhanden, aber so wird es später im Berufsleben oder beim Studieren ohnehin auch nicht sein.
Es ist gut so, wie es ist. Vielleicht sind es nicht die Arbeitsaufträge, die uns eine Lektion erteilen, sondern die Wochen am Heim-Schreibtisch.“

Den Bericht finden Sie auch in der aktuellen Print-Ausgabe Ihrer Murtaler Zeitung.

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