Unwetterkatastrophe: Lokalaugenschein in Oberwölz und Umgebung

Bundeskanzler Christian Kern mit LH-Stv. Michael Schickhofer, Bürgermeister Hannes Schmidhofer und Einsatzkoordinator ABI Michael Hendel. Fotos: Pfister
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  • Bundeskanzler Christian Kern mit LH-Stv. Michael Schickhofer, Bürgermeister Hannes Schmidhofer und Einsatzkoordinator ABI Michael Hendel. Fotos: Pfister
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Bürgermeister Hannes Schmidhofer sagte nach der Einsatzbesprechung: „Wir waren nach 1937 im Jahr 2011 erstmals wieder mit einer Katastrophe dieses Ausmaßes konfrontiert. Von diesen leidvollen Erfahrungen haben wir natürlich alle profitiert. Wir wissen heute genau, was zu tun ist, wenn der Ernstfall eintritt. Die Bevölkerung hier am Land ist extrem hart im Nehmen“.
Schmidhofer merkte auch an, dass nach der Unwetterkatastrophe im Jahr 2011 von 2012 bis 2017 rund 4,5 Mio Euro in Schutzmaßnahmen investiert worden seien. Mit einer neuen Baustelle wurde am Mittwoch, 2. August begonnen. Hier fließen weitere 9,5 Mio. Euro in Sicherungsmaßnahmen.
„Vor 14 Tagen hatten wir hier bereits schwere Gewitter. Als wir mit den Aufräumungsarbeiten dieser ersten Welle fertig waren, kam die nächste Sturzflut auf uns zu“, erzählt Hannes Schmidhofer.
Ganz schlimm war das letzte Wochenende. Einsatzkräfte und Helfer kamen gar nicht mehr dazu, Handschuhe und Stiefel auszuziehen. In fünf Wellen bahnten sich Wassermassen, Schlamm, Geröll und Holz ihren Weg durch die beschauliche Kleinstadt.

Bundeskanzler Kern besuchte Katastrophengebiet

Am Montagnachmittag war Bundeskanzler Christian Kern in Oberwölz. Bereits am Vormittag hat sich Sebastian Kurz über die Lage vor Ort informiert. Neben den beiden Bundespolitikern versprachen in Oberwölz unter anderem auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, LH-Stv. Michael Schickhofer, Landesrat Johann Seitinger und regionale Abgeordnete ihre Unterstützung.

Jetzt wird überall aufgeräumt

Bei einem Rundgang durch den Ort zeigt sich, dass die Siedlungsgebiete diesmal weitgehend verschont geblieben sind. Große Schäden sind allerdings an der Infrastruktur entstanden und natürlich gab es auch gewaltige Flurschäden zu beklagen.
Voll erwischt hat es nach 2011 auch diesmal wieder das Anwesen Johann Plank unmittelbar neben einer Brücke in Oberwölz. Agnes Hansmann war hier gerade mit dem Waschen und Trocknen von Dokumenten beschäftigt. Maria Feibl und Gerlinde Schlojer gingen ihr dabei zur Hand.
Ebenfalls im Katastropheneinsatz war Baggerfahrer Kilian Berger aus Scheifling im Bereich des Sportzentrums, welches schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Am Fußballplatz war die Elf des Union-Sportvereines Oberwölz mit Aufräumungs- und Säuberungsarbeiten beschäftigt.
Hausbesitzer Gernot Reinwald war diesmal nicht betroffen. Seine Garage stand 2011 unter Wasser.
Ebenfalls verschont geblieben sind das bestehende Eigenheim und ein Rohbau der Familie Tragner. Anita und Siegi Tragner waren gerade mit Sohn Thomas und dessen Lebensgefährtin Elena Prieler und dem kleinen Elias auf der Baustelle und zeigten auf die Schlamm- und Holzmassen der überfluteten Wiese. „Gott sei Dank haben wir hoch genug herausgebaut“, so der gelernte Maurer Siegi Tragner.
Lore Valencak aus Oberwölz zeigte sich bei einem Rundgang durch den Ort „froh, dass diesmal kaum Gebäude betroffen sind“. Sie selbst blieb in ihrem Eigenheim 2011 und auch 2017 von den Wassermassen verschont.

Berichte über die Unwetterkatastrophen in den Bezirken Murau und Murtal finden Sie auch in den Print-Ausgaben Ihrer nächsten Murtaler Zeitung. Die Angst vor neuen Unwettern

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