"Es ist wichtig, dass es die Politik vorlebt"

In einer neuen Serie stellen wir wöchentlich die neuen Bürgermeister der Region vor. Im Mittelpunkt stehen sowohl Gemeinden als auch die private Seite.

Seit 1995 ist Thomas Schuchnigg im Gemeinderat tätig, 2013 übernahm er die Partei und wurde Gemeindekassier. Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung wurde er durch die Koalition mit der „Liste MUR“ mit neun von 14 Stimmen zum Bürgermeister gewählt.

Murtaler Zeitung: Warum wollten Sie Bürgermeister werden?
Thomas Schuchnigg: Ich wurde schon durch meine Familie geprägt, mein Onkel und mein Großvater waren schon Bürgermeister. Wir waren immer für die Probleme der Bevölkerung aufgeschlossen.

MZ: Kurzer Blick zurück zur konstituierenden Gemeinderatssitzung: Was wurde bei der Koalition mit der „Liste MUR“ ausgehandelt?
Schuchnigg: Bis Ende 2017 bin ich Bürgermeister, danach übernimmt das Amt jemand von der „Liste MUR“. Außerdem werden wir bei der nächsten Gemeinderatswahl gemeinsam auftreten, das ist Teil der Vereinbarung.

MZ: Dass Johann Gruber mit einer eigenen Liste antritt, wirbelte anfangs gewaltig Staub auf. Wie läuft jetzt die Zusammenarbeit?
Schuchnigg: Es läuft sehr gut. Von Johann Gruber habe ich jede Unterstützung.

MZ: Welche Projekte werden als nächstes umgesetzt?
Schuchnigg: Jetzt wollen wir die Förderzulagen angleichen, damit jeder Gemeindebürger gleich behandelt wird. Das Rückhaltebecken in Katsch wird auch bald in Angriff genommen, das ist wirklich notwendig. Ohne das kann sich Katsch nicht weiterentwickeln.

MZ: Was wollen Sie an der Gemeinde Teufenbach-Katsch verändern?
Schuchnigg: Ich will die Eigenverantwortung jedes Bürgers stärken und die Beteiligung fördern. Das hat mir hier am meisten gefehlt.

MZ: Was ist Ihrer Meinung nach erforderlich, um aus den ehemaligen Gemeinden Teufenbach und Frojach-Katsch „eins“ zu machen?
Schuchnigg: Das wichtigste ist, dass es die Politik vorlebt. Wenn wir‘s nicht schaffen, wer dann? Ich glaube, dass die Bevölkerung weiter ist als wir. Sie braucht nur Zeit.

MZ: Was finden Sie an Teufenbach-Katsch besonders?
Schuchnigg: Wir haben 1.800 Einwohner und rund 800 Arbeitsplätze - wir leben also in der Natur und haben die Arbeitsplätze vor der Tür. Es gefällt mir hier so gut, ich möchte nicht woanders wohnen.

MZ: In Ihrer Freizeit trifft man Sie ...?
Schuchnigg: ... in der Natur. Am liebsten wäre ich im Wald und würd‘ hackln - das geht aber nicht mehr. Zudem spiele ich Schach, derzeit leider nur gegen den Computer, und lese gerne. Zurzeit hat sich meine Lektüre aber verändert ... Ich bin sozusagen von der Bibel zu Gesetzestexten gewechselt (lacht).

Infos:

Thomas Schuchnigg, 51 Jahre, lebt in Frojach und führt dort einen Landwirtschaftsbetrieb.
Er ist verheiratet, hat drei Kinder und zwei Enkelkinder.
Nach der Hauptschule besuchte Schuchnigg die landwirtschaftliche Fachschule in Graz und absolvierte dort die Meisterprüfung. Schließlich übernahm er den Betrieb von seinem Vater.
Seit 1981 ist der Frojacher in der Pfarre tätig. Er absolvierte einen theologischen Fernkurs und wirkte bei der Zusammenführung des Pfarrverbandes Murau und Frojach mit. Zehn Jahre war Schuchnigg hauptberuflich in der Pfarre tätig.
Schon im Jahre 2004 war er als Bürgermeister von Frojach vorgesehen. Krankheitsbedingt konnte er dieses Amt jedoch nicht annehmen und schied aus dem Gemeinderat aus.
Seit 2010 ist er wieder aktiv, übernahm 2013 die ÖVP und wurde Gemeindekassier. Neben seinem Bürgermeisteramt ist er hauptberuflich Landwirt und nach wie vor für die Friedhofsverwaltung in Frojach verantwortlich.

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