„Ich bin volksnah und verlässlich“

Cäcilia Spreitzer, Bürgermeisterin von St. Georgen am Kreischberg, zum Thema Fusion: „Gemeinsam wird man stärker.“ Foto: Leitner
  • Cäcilia Spreitzer, Bürgermeisterin von St. Georgen am Kreischberg, zum Thema Fusion: „Gemeinsam wird man stärker.“ Foto: Leitner
  • hochgeladen von Hannah Leitner

ST. GEORGEN AM KREISCHBERG. Dass sie einmal Gemeindechefin wird, hätte die ehemalige Bäckermeisterin wohl kaum gedacht. Bei der Gemeinderatswahl 2010 wurde sie durch die Teilzeitlösung im August 2013 zur Bürgermeis-terin, 2015 holte sich die ÖVP dann die absolute Mehrheit.

Murtaler Zeitung: Was war Ihr Erfolgsrezept bei der GRW?
Cäcilia Spreitzer: Ich würde es nicht als Erfolgsrezept bezeichnen, aber ich bin sehr volksnah, verlässlich und arbeite sehr gerne für unsere Gemeinde.

MZ: Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen, Bürgermeisterin zu werden?
Spreitzer: Als ich 1997 auf den Bauernhof meines Mannes gezogen bin, hatte ich keinerlei Absichten, einmal Bürgermeisterin zu werden. Ich habe 2005 die Tätigkeiten der Gemeindebäuerin übernommen, bin seit 2010 im Gemeinderat. Es hat sich alles so entwickelt.

MZ: Haben es Frauen Ihrer Meinung nach schwerer, als Bürgermeister Fuß zu fassen?
Spreitzer: Nein, glaube ich nicht. Wir Frauen haben aber Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Ein Teil der Hausarbeit, auch wenn sie zwischen den Männern und Frauen geteilt wird, bleibt.

MZ: War die Fusion Ihrer Meinung nach notwendig?
Spreitzer: Der ländliche Raum, nicht nur im Bezirk Murau, verliert Bewohner durch die Abwanderung in Ballungsräume. Ich glaube, dass man deshalb gemeinsam an der Infrastruktur arbeiten muss. Dadurch wird man stärker. Und Vereine und das engagierte Dorfleben bleiben ja weiterhin bestehen. Ich glaube, dass in unserem Fall die Fusion richtig war.

MZ: Welche Gemeindeprojekte sind in Planung?
Spreitzer: Bis Ende 2015 soll die Dorfstraße generalsaniert und auf gleiches Höhenniveau gebracht werden. Bei der Kreischberghalle steht eine Dachsanierung bevor - das verschlingt sehr viel Geld. Im Herbst werden noch kleinere Sanierungsarbeiten in Angriff genommen.

MZ: Ist dafür ein Budget vorhanden?
Spreitzer: Im außerordentlichen Haushalt sind dafür die finanziellen Mittel vorgesehen. Wir machen ja nur das, was wir finanzieren können.

MZ: Was passiert mit dem ehemaligen Gemeindeamt von St. Ruprecht-Falkendorf?
Spreitzer: Es wäre optimal zur Vermietung - infrasturkturmäßig ist dort alles vorhanden. Wir würden uns über interessierte Mieter freuen.

MZ: Und die Volksschule?
Spreitzer: Dort sind derzeit Vereine wie der Musikverein und die Landjugend untergebracht. Ideen für eine sinnvolle Nachnutzung sind bereits vorhanden, Konkretes kann ich derzeit aber noch nicht sagen.

MZ: Wodurch zeichnet sich die Gemeinde aus?
Spreitzer: Wir sind eine sehr schöne und familienfreundliche Gemeinde, welche auch viele Arbeitsplätze bietet. Wir haben einen Kindergarten, eine Volksschule mit musikalischem Schwerpunkt, ein reges Vereinsleben, ein Holzmuseum, einen Schiberg, einen Golfplatz, vier Kirchen und ein Freibad mit einem großen Freizeitgelände ... Wir können den Gästen im Sommer- und im Wintertourismus alles bieten.

MZ: Wo gibt es noch Aufholbedarf?
Spreitzer: Das Wegenetz könnte man immer verbessern. Das wird ein Dauerthema bleiben.

MZ: In Ihrer Freizeit trifft man Sie ...?
Spreitzer: Unter Umständen überall, da ich sehr gerne unterwegs bin.

MZ: Sie sind ...?
Spreitzer: Kommunikativ, verlässlich und unkompliziert. Und ich bin ein fröhlicher Mensch - man kann nicht immer lustig sein, aber für die Gaude hab ich schon was über (lacht).

Info

Cäcilia Spreitzer vlg. Fischaller, 53, verheiratet, wohnt am Zielberg und stammt ursprünglich aus Stadl/Mur.
Nach der Hauptschulzeit lebte Cilli Spreitzer in Salzburg, wo sie die Lehre für Bäckerei und Feinbäckerei absolvierte. Sie legte die Meisterprüfung 1983 ab und war somit die jüngste Bäckermeisterin Österreichs. Bis 1985 war sie in diesem Beruf tätig, danach begann sie bei einer Baufirma zu arbeiten und leitete schließlich die Abteilung Personalwesen. Im Dezember 1997 übersiedelte sie nach St. Georgen auf den Bauernhof ihres Gatten. Im Jänner 1998 kam der gemeinsame Sohn auf die Welt. 2005 wurde Cäcilia Spreitzer Gemeindebäuerin.
2010 trat sie in den Gemeinderat ein und wurde im August 2013 durch die Teilzeitlösung Bürgermeisterin.

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