Fußball
Abstiegskampf nach Lockdown

Abstiegskampf pur. Auf Marcel Ritzmaier warten mit dem FC Barnsley in Englands 2. Liga entscheidende Spiele um den Klassenerhalt.   | Foto: GEPA pictures
  • Abstiegskampf pur. Auf Marcel Ritzmaier warten mit dem FC Barnsley in Englands 2. Liga entscheidende Spiele um den Klassenerhalt.
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MURTAL. Für England-Legionär Marcel Ritzmaier (FC Barnsley) gibt
es aktuell als Fußballprofi sehr spezielle Herausforderungen.

Die britische Regierung hat nach dem Covid-19-Lockdown das Mannschaftstraining für die englischen Fußballprofiklubs wieder erlaubt.
Für Marcel Ritzmaier und seinen Klub FC Barnsley wurde damit auch der Countdown in Blickrichtung Wiederaufnahme der 2. Liga-Meisterschaft eingeleitet. Wann der „Championship-Anpfiff“ wieder erfolgt, ist aber noch offen.

Jedes Match ein Endspiel

Fest steht aber, dass dann für Ritzmaier und seine Kollegen vom aktuellen Schlusslicht jedes Spiel ein Endspiel wird: „Druck hat man überall, wir können damit sehr gut umgehen. In den neun ausstehenden Spielen ist noch alles möglich. Wir werden alles reinwerfen, um nicht abzusteigen.“

Zum Klassenerhalt fehlen sieben Punkte

Auf den sicheren Klassenerhalt fehlen dem Klub von Trainer Gerhard Struber, der wie Ritzmaier und Michael Sollbauer direkt vom Wolfsberger AC zum Insel-Klub gewechselt ist, sieben Zähler. Für Ritzmaier, der, betreffend seines Marktwertes, der drittwertvollste Spieler des 24-Mann-Kaders ist, hat Struber nur lobende Wort übrig: „Er ist ein besonderer Spieler und bietet uns mehrere Optionen im Mittelfeld. Erfahrung, technische Qualitäten und Schnelligkeit sind seine Vorzüge.“

Ein „Österreicher-Klub"

Neben dem ehemaligen WAC-Trio machen den aktuellen Tabellennachzügler in der rund 73.000-
Einwohner-Stadt, die auch namensgebender Kernort des Metropolitan Borough of Barnsley ist, Goalie Samuel Sahin-Radlinger und Patrick Schmidt zum Österreicher-Klub.

„Positiv denken war in der schwierigen Zeit angesagt. Das Wichtigste ist die Gesundheit aller Menschen!“

Krise nicht spurlos vorübergegangen

Die Covid-19-Pandemie ist natürlich auch bei den „Tykes“ und dem Judenburger Fußballprofi mit vielen erfolgreichen Legionärsjahren in Holland (PSV Eindhoven, Go Ahead Eagles, NEC Nijmegen, SC Cambuur) in den Beinen nicht spurlos vorübergegangen: „Einen Tag vor einem Auswärtsspiel in London haben wir vor dem Abschlusstraining vom Trainer erfahren, dass die Saison unterbrochen wird. Alle Spieler, die aus einem anderen Land kommen, sind sofort nach Hause aufgebrochen.“

Lockdown bei Schwiegereltern verbracht

Der Murtaler hat die Lockdown-Phase mit seiner Freundin bei seinen Schwiegereltern in Klagenfurt verbracht: „Es war natürlich eine schwierige Zeit und mir ist es gleich wie allen anderen gegangen. Positiv denken war angesagt und damit bin ich sehr gut durch diese Zeit gekommen. Dass ich nicht am Platz stehen und kicken konnte, ist zweitrangig. Das Wichtigste ist die Gesundheit aller Menschen und dass jetzt auch die Vereine in wirtschaftlicher Hinsicht wieder so gut wie möglich davonkommen.“

Mit Heimtraining fitgehalten

Natürlich hat sich der 27-Jährige mit Heimtraining in der Kärntner Landeshauptstadt fit gehalten: „Wir haben vom Verein ein Programm bekommen und mehrmals pro Woche auch online gemeinsam trainiert.”
Neben den zwei täglichen Trainingseinheiten hat der Mittelfeldspieler beim Coronavirus-Homeoffice-Training in der Kärntner Landeshauptstadt auch viel Zeit mit Spaziergängen gemeinsam mit seinem Hund verbracht: „Die Zeit daheim ist sehr schnell vergangen. Es war sehr schön und ich war froh, dass ich in dieser Phase zu Hause sein konnte. Jetzt freue ich mich aber schon sehr, dass es wieder in unserem Stadion weitergeht.“

Seit zwei Wochen wieder in Barnsley

Seit zwei Wochen ist Ritzmaier wieder in Barnsley und hat am Montag das Mannschaftstraining vorerst noch in kleinen Gruppen im Oakwell Stadium, welches rund 24.000 Plätze aufweist, aufgenommen: „Die Rückreise war okay, aber vom Gefühl her natürlich anders als sonst.

Alltag ist noch eingeschränkt

„Seitens des Vereines wurde uns aufgetragen, soviel wie möglich zu Hause zu bleiben, aber wirklich strenge Vorgaben gibt es nicht. Der Alltag ist noch eingeschränkt, weil, abgesehen von den Lebensmittelgeschäften, noch alles geschlossen hat“.
Bevor mit dem Kleingruppentraining losgelegt wurde, hat es bereits Einzeltrainings, begleitet von strengen Vorsichtsmaßnahmen seitens des Vereines gegeben: „Wie lange das Kleingruppentraining noch dauert, bleibt abzuwarten. Es wird alles erst entschieden, aber wir sind generell froh, dass wir überhaupt wieder am Platz stehen dürfen und hoffen, dass es so schnell wie möglich weitergeht.“

Es warten Geisterspiele 

Auf die Fortsetzung der 2. Liga-Meisterschaft mit Geisterspielen bereitet sich Ritzmaier gemeinsam mit seinen Ösi-Kickerkollegen, mit denen auch gemeinsam gekocht wird, beim Anschauungsunterricht durch die TV-Übertragungen der deutschen Bundesligameisterschaft, vor.
Generell ist der Murtaler nach seinem Transfer mit den Lebensbedingungen auf der Insel zufrieden: „Es geht mir gut, bin gesund und fit. Ich habe in Barnsley noch zwei Jahre Vertrag. Was dann oder zwischenzeitlich passiert, kann man natürlich nie wissen. Das Wichtigste ist, dass ich viele Spiele mache und gesund bleibe, dann ist noch einiges möglich.”
Wie die Leistungen in seinen bisherigen 500 Spielminuten bei seinen sieben Championship-Einsätzen für seinen britischen Klub bestätigen, hat sich der Judenburger schon sehr gut im Mutterland des Fußballsports akklimatisiert.

Autoren: Alfred Taucher, Fritz Meyer

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