Eine echt harte Partie auf weichem Terrain

Romana Slavinec (2. v. r.) durfte sich über WM-Bronze in der Eliteklasse der Damen freuen und sicherte sich zudem Silber im Mixed-Bewerb.
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  • Romana Slavinec (2. v. r.) durfte sich über WM-Bronze in der Eliteklasse der Damen freuen und sicherte sich zudem Silber im Mixed-Bewerb.
  • hochgeladen von Fritz Meyer

ZELTWEG. Für das OK-Team der ITU-Wintertriathlon-Weltmeisterschaft war das internationale Großereignis bis zum Tag der Eröffnung eine echte Zitterpartie.

„Frau Holle und der Wettergott“ haben es nämlich in diesem Winter nicht sehr gut gemeint und dementsprechend bei den handelnden Personen immer wieder für ein Wechselbad der Gefühle gesorgt.

Dass der Obmann des Veranstalterklubs X-Trim Zeltweg, Werner Kreuzer, und sein Organisationsteam Manfred Hinteregger, Peter Feuchter, Wolfgang Schinnerl und Herbert Hösele trotzdem unter dem Motto „Ende gut, alles gut“ resümieren konnten, ist auch auf die perfekte Zusammenarbeit mit dem HSV Zeltweg, dem Bundesheer, der Stadtgemeinde Zeltweg und dem ASKÖ Triathlon Team Judenburg unter Obmann Manfred Gruber sowie zahlreichen freiwilligen Helfern und den Mitgliedern des Veranstaltklubs zu verdanken.

Lob der Präsidenten

Jedenfalls sparten die Präsidentin des Triathlon-Weltverbandes ITU, Marisol Casado, ÖTRV-Präsident Walter Zettinig und der steirische Verbandspräsident Michael König nicht mit Lob in Richtung OK-Team. Dank und Anerkennung wurden auch den zahlreichen Kampfrichtern, Sponsoren, Gönnern und Ehrengästen ausgesprochen.

Athleten voll gefordert

7,2 Kilometer im Laufschritt, zwölf Kilometer am Bike und 9,6 Kilometer auf Langlaufskiern galt es bei der Medaillenjagd rund um das Zeltweger Sportzentrum sowie im Heeresgelände zu bewältigen.

Strahlender Sonnenschein und Plusgrade sorgten dafür, dass es ein gatschiges Terrain gab und am Ende nur die Besten der Besten mit Medaillen belohnt wurden.

Sehr zur Freude des OK-Teams und der zahlreichen Daumendrücker entlang der drei Strecken präsentierten sich die zwei Lokalmatadorinnen Romana Slavinec und Sina Hinteregger (beide Topsport Kolland Asics Gaal) beim Heimspiel in Hochform und konnten ihre Medaillenträume auch in die Realität umsetzen.

WM-Titel für Sina Hinteregger

Sina Hinteregger ließ sich auch von einer Verkühlung in der Woche vor der Weltmeisterschaft nicht entmutigen und sicherte sich mit Respektabstand vor ihren russischen Kontrahentinnen Karina Sakhno und Yulia Bayguzova den U 23- Weltmeistertitel.

Die Zeltwegerin durfte sich darüber hinaus auch über Rang fünf in der Damen-Eliteklasse freuen: „Ich bin überglücklich. Nach meiner Verkühlung habe ich gezittert, ob ich überhaupt starten kann und dass es jetzt so ausgeht, hätte ich nie geglaubt. Es war sehr schwierig.

Beim Laufen habe ich mich ein bisschen zurückgehalten und geschaut, was die anderen machen.

Beim Radfahren bin ich weggefahren, aber da war es schon so gatschig und ich habe Krämpfe bekommen. Trotzdem konnte ich auf der Radstrecke einen super Vorsprung herausfahren.

Auf der Loipe haben mich auch Krämpfe geplagt, aber ich konnte den Vorsprung heimlaufen. Danke an die vielen Fans, die mir eine gewaltige Stütze waren.“

Bronze für Romana Slavinec

In der Damen-Eliteklasse erfüllte Romana Slavinec die hohen Erwartungen und erreichte hinter den beiden russischen Topfavoritinnen Yulia Surikova und Olga Parfinenko wie schon bei der Europameisterschaft die Bronzemedaille.

Außerdem durfte die Möbersdorferin auch gemeinsam mit Nathalie Alexander, Silvio Wieltschnig und Felix Waldhuber über den Vize-Weltmeistertitel der rot-weiß-roten Equipe beim Mixed-Staffelbewerb jubeln:

„Es war verdammt schwer, es war sehr gatschig, dafür war das Ende umso schöner und mit Bronze bin ich sehr zufrieden, das war das Maximum für mich. Es ist traumhaft, wenn das Publikum nach jeder Runde den Namen ruft und Vollgas anfeuert oder eine Welle macht, das war wirklich ein Ansporn“, so Slavinec.

Männer gingen leer aus

Trotz hervorragender Leistungen gingen die heimischen U 23- und Elite-Wintertriathleten bei der Medaillenvergabe leer aus.

Im U 23-Bewerb legte Christian Grillitsch mit Rang sechs eine Talentprobe ab.
Die U 23-Medaillen sicherten sich Roman Vasin (Russland), Davide Vuerich (Italien) und Fedor Golubev (Russland).

Gernot Grillmaier auf Rang elf

Mit Platz elf im stark besetzten Elite-Teilnehmerfeld hat Gernot Grillmaier (Atus Knittelfeld) einen Top-Ten-Rang knapp verpasst, aber sich nach einem beherzten WM-Auftritt den Applaus verdient:

„Es ist super gegangen, die Platzierung ist mir eigentlich egal, ich bin echt zufrieden. Es war sehr tief und echt schwierig. Ich bin fast ein bisschen zu schnell weggelaufen, auf der Radstrecke ist es mir sehr gut gegangen und ich konnte super aufholen.

Für das Langlaufen bin ich ein bisschen krampfig geworden, aber ich bin dann alles solide durchgelaufen. Danke meinen Bekannten und Verwandten für das Anfeuern.“

Russische Athleten eine Klasse für sich

Die Medaillen holten sich mit seinem fünften Weltmeistertitel Pavel Andreev, Evgeny Kirillov (beide Russland) und Giuseppe Lamastra (Italien). Mit Platz sieben war Silvio Wieltschnig bester Österreicher. Als bester Steirer schaffte Felix Waldhuber Rang acht.

Medaillenlawine in den AK

In den Bewerben der Altersklassen gab es für Österreich mit 17 Gold-, zwölf Silber- und zehn Bronzemedaillen eine richtige Medaillenlawine.

Goldmedaillen in den Altersklassen

Kairit Veri, Jacqueline Meister, Katrin Semmelrock, Eva Maria Neubauer, Kerry Mcgawley, Claudia Bregulla-Linke, Maria Frei, Beate Stadtschreiber, Marianne Hergouth, Oliver Kreindl, Dennis Van der Perre, Arnold Eibensteiner, Josef
Karner, Luca Alladio, Alexander Frühwirth, Maximilian Zdouc, Günter Kern, Richard Kirchler, Waldemar Leithner, Curt Maier, Hermann
Hartsleben, Reinhold Wolter.

Mixed-Relay Junior:
Anna Swoboda, Michi Dallinger, Mona Ritter, Tjebbe Kaindl (Österreich II).

Gelungene Eröffnungsfeier

Neben den sportlichen Entscheidungen war auch die Eröffnungsfeier im Sportzentrum Zeltweg mit dem Einzug der Nationen.

Beiträge der Talente der Fohnsdorfer Musicalakademie, der Premiere des Zeltweg-Songs durch die A 3-Musiker und die offizielle Eröffnung durch ITU-Präsidentin Marisol Casado waren ein Highlight des WM-Wochenendes in der Aichfeldstadt.

Für Sina Hinteregger gab es dabei als rot-weiß-rote Fahnenträgerin einen emotionalen WM-Auftakt.

Bericht: Fritz Meyer, Alfred Taucher

Romana Slavinec (2. v. r.) durfte sich über WM-Bronze in der Eliteklasse der Damen freuen und sicherte sich zudem Silber im Mixed-Bewerb.
Sina Hinteregger (Mitte) kürte sich zur U 23-Weltmeisterin im Wintertriathlon.
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