Auszeichnung
„Heumilch“ ist erstes landwirtschaftliches Weltkulturerbe

- Sie sind stolz auf die Heumilch: Hermann Madl (v.l.), Karl Neuhofer, Matthias Kittl, Phillipp Zefferer, Michael Riegler.
- Foto: Oblak
- hochgeladen von Julia Gerold
Die steirischen Weltklasse-Heumilchbauern und Milch-Verarbeiter haben sich zur Fachtagung in Seckau getroffen.
SECKAU. „Erstes landwirtschaftliches Weltkulturerbe“: Mit dieser Auszeichnung der Food and Agriculture Organisation der Vereinten Nationen, von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig überbracht, wird den Heumilchbauern bescheinigt, dass ihre Heuwirtschaft Weltklasse ist. Karl Neuhofer, Bundesobmann der Arge Heumilch, hat mit berechtigtem Stolz die zur Fachtagung angereisten Bauern und Verarbeiter davon informiert. Ihnen gebührt diese Auszeichnung für die ursprüngliche Produktion der Milch, bei der auch Tierwohl selbstverständlich ist. Ihre Kühe weiden im Sommer und genießen im Winter bestes Heu. Ein Tipp, der nicht nur für Bauern Gültigkeit hat: „Die Wiesen nicht rasieren, sondern im Sinne der Erhaltung der Artenvielfalt erst ab einer Höhe von etwa sieben Zentimeter mähen.“ Es zeugt von Wertschätzung, dass die so sorgfältig und aufwendig produzierte Milch den Molkereien anvertraut wird, die mit der gleichen Sorgfalt und dem entsprechenden Know-how lückenlos an die hohen Qualitätsansprüche in der Käseproduktion anschließen. Für die Molkereien konnte Michael Riegler, Geschäftsführer der Obersteirischen Molkerei Knittelfeld, das gut auf den Punkt bringen:
„Der Markt ist mehr denn je hart umkämpft. Für Umwelt- und Ernährungsbewusste ist die Qualität eines Nischenproduktes der Maßstab und die Chance für kleinere Molkereien.“
Besser geht es nicht
Die Qualität der Heumilch kann nicht verbessert werden, wohl aber der Geräte- und Maschinenpark. Matthias Kittl von der Landwirtschaftskammer referierte über Heutrocknung, Dachabsaugung, Photovoltaik usw. Aus wissenschaftlichen Studien zur Heuqualität zitierte Neuhofer. Phillipp Zefferer, der den Titel „Heukönig“ in die Steiermark geholt hat, gab Ratschläge, wie man zum besten Belüftungsheu kommt. Gut zu den Informationen gepasst hat die Landforst-Landmaschinenausstellung, bei der Anton Gruber jun. auch eine Heustockpresse präsentierte.

- Es gab auch Kostproben von köstlichen Heumilch-Käsesorten.
- Foto: Oblak
- hochgeladen von Julia Gerold
Von der Theorie zur Praxis
Sonja und Karl Offenbacher luden zur Besichtigung ihrer automatisch gesteuerten Belüftungsboxen ein. Irmgard und Hermann Madl haben diese Boxen in zwei Hallen installiert und dazu Photovoltaik eingebunden. Ihr mobiler Warmlufterzeuger wird mit Hackschnitzeln betrieben. Die Alpeneventhalle der Ehegatten Offenbacher in Seckau war als Tagungsort gut gewählt. Sie ist in einer weidegerechten Landschaft, wie auch Wohn- und Betriebsort des Obmannes Hermann Madl, der in der Region als Schulmilchlieferant bekannt ist.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.