Neues System gegen das Sitzenbleiben

Die vier Direktoren Sonja Hofer, Arno Martetschläger, Otto Scheucher und Michaela Karner.
  • Die vier Direktoren Sonja Hofer, Arno Martetschläger, Otto Scheucher und Michaela Karner.
  • hochgeladen von Stefan Verderber

MURTAL. Beschlossen haben die Einführung der Neuen Oberstufe (NOST) ab Herbst alle berufsbildenen höheren Schulen der Region unabhängig voneinander. Vorgestellt wurde das neue System am Donnerstag aber gemeinsam. Direktor Otto Scheucher (BAfEP Judenburg) sagte es gleich vorweg: "Das ist kein Innovatiönchen, es ist eine echte Innovation."

Zweigeteilt

Das neue System basiert auf dem Semesterkonzept. Künftig wird das Schuljahr in Winter- und Sommerhalbjahr getrennt. Es gibt zwei vollwertige Zeugnisse, keine Schulnachrichten mehr. Das soll auch zur individuelleren und kompetenzorientierteren Betreuung der Schüler führen und die Eigenverantwortung stärken. Alle vier Schulen (HAK, HLW, BAfEP, HTL) haben bereits Erfahrungen mit Versuchen gesammelt. "Die Schüler nehmen das gut an und erkennen den Mehrwert", sagt Direktorin Michaela Karner (HLW Fohnsdorf).

Herzstück

Der Stoff wird künftig in Kompetenzbereiche aufgeteilt, die die Schüler positiv abschließen müssen. Bei Problemen gibt es Unterstützung von "individuellen Lernbegleitern" - dem Herzstück des Systems. Das ist keine Nachhilfe im herkömmlichen Sinn, sondern eine Unterstützung für die Schüler. Schlechte Noten sollen so im Vorhinein verhindert werden.

"Sitzenbleiben" reduzieren

Damit soll das "Sitzenbleiben" großteils der Vergangenheit angehören. Bei negativen Beurteilungen müssen die Schüler nur die fehlenden Kompetenzen nachlernen und haben vier Möglichkeiten, den Beweis anzutreten. Bislang gab es nur eine Wiederholungsprüfung nach den Sommerferien. "Wir hatten beim Modellversuch genau zwei Wiederholungen - und die waren krankheitsbedingt", erzählt Scheucher.

Vorbereitung

"Das neue System ist viel offener und vorteilhaft für die Schüler", streicht Direktorin Sonja Hofer (HAK Judenburg) hervor. Begabungen könnten so besser und gezielter gefördert werden. Zusätzlich sei es eine bessere Vorbereitung auf die Studienzeit, da auch Unis dieses System führen. An den vier Murtaler Schulen HAK Judenburg, HLW Fohnsdorf, BAfEP Judenburg und HTL Zeltweg gilt das System bereits ab Herbst, gesetzlich eingeführt wird es ab 2019. Im Murtal wird es jetzt umgesetzt, um den Schülern einen "Fleckerlteppich" zu ersparen.

Mehr darüber in der nächsten Murtaler Zeitung

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