Umweltschutz
Kinder werden zu Recycling-Experten
Rohstoffe zu sammeln spart Geld und Ressourcen. In der Stiftgasse wurden Kinder jetzt zu Sammelexperten.
NEUBAU. "Batterien darf man nur bei der Sammelstelle entsorgen, weil sie sehr giftig sind", erklärt Valentina. In ihrer Volksschule in der Stiftgasse 35 wurden Workshops zum richtigen Umgang mit alten Elektrogeräten abgehalten. Zum Abschluss kamen alle Projektpartner zusammen.
"Gemeinsam mit der MA 48 vermitteln wir den Kindern richtiges Umweltbewusstsein: Dass jedes Gerät wertvolle, aber auch giftige Stoffe enthält, die unbedingt gesammelt und wiederverwendet werden müssen", erklärt Elisabeth Giehser von der Elektroaltgeräte-Koordinierungsstelle (EAK), die das Schulprojekt organisiert hat. Drei Tage lang dauerten die Workshops, bei denen die Kinder von Abfallberatern der MA 48 zu kleinen Sammelexperten ausgebildet wurden.
Workshop mit Schulkoffer
Grundlage ist ein Schulkoffer mit Recycling-Anschauungsmaterialien. "Schulen können ihn kostenlos im Bezirksamt ausborgen", sagt die stellvertretende Bezirkschefin Isabelle Uhl.
"Gemeinsam mit den Kindern haben wir alte Handys zerlegt und die Akkus gesammelt. Das ist so wichtig, weil die MA 48 nur jene Rohstoffe einsammeln kann, die die Bürger auch richtig trennen", sagt Abfallberater Karl Hartmann. "Und die Kinder sind die Bürger von morgen", so Susanne Fallmann, die Leiterin der MA 48-Abfallberatung.
Die gesammelten Akkus landen schließlich bei der Firma Saubermacher: "In unserer neu entwickelten 'Redux'-Anlage recyceln wir das wertvolle Lithium, dass so nicht mehr von Kindern in afrikanischen Ländern gesundheits- und umweltbelastend abgebaut werden muss", freut sich Hans Roth, dessen Enkelin Rosalie auch in die Volksschule Stiftgasse geht.
Kinder und Umwelt als Sieger
Höhepunkt war die Preisverleihung an die Gewinner-Klassen: "Unsere Kinder haben insgesamt mehr als 500 Handys gesammelt, durchschnittlich zwei Geräte pro Kind", erklärt Volksschuldirektorin Maria-Theresia Strouhal stolz. Dafür stellte die MA 48 der Schule Sammelgebinde und geschultes Personal zur Verfügung. Dann konnten Pädagogen, Eltern und Schüler ihre alten Mobiltelefone mitbringen und abgeben.
Die meisten Handys wurden von den drei Siegerklassen 2a, 2b und 3c eingesammelt. Für die Klassenkassa gab es von der EAK und von Roths Firma Saubermacher insgesamt 500 Euro Siegerprämie. Damit auch die anderen Klassen, die mitgemacht hatten, nicht ganz leer ausgingen, spendierte Roth auch ihnen spontan je 50 Euro für die Klassenkassa. Direktorin Strouhal freut sich mit den Schülern: "Mit ihrem neu erworbenen Rohstoffsammel-Wissen können sie Zuhause jetzt ihre Eltern erziehen!"
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