Bezirk Neunkirchen
Die Augen sind trügerisch
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Eine Felsformation bei Sieding ist der Legende nach ein versteinerter Reiter samt Pferd. Die Bezirksblätter auf Fakten-Jagd.
Löse das Rätsel, knacke den Code und gewinne!
SIEDING. Die Türkenhorden zogen während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 eine blutige Spur. Einer Sage nach versteckte sich in Sieding die Bevölkerung im sogenannten Heißerloch am Gösing. Allerdings machte Kinderschreie die türkische Reiterhorde auf die Siedinger aufmerksam. Es soll zum Blutbad gekommen sein. Allerdings blieb das Massaker nicht ungesühnt. Der Legende nach erstarrte der türkische Anführer samt Pferd zu Stein.
Reitbares Gelände?
Sieht man sich die Geographie des Gösings an, wo der "steinerne Türke" steht, fällt vor allem das extrem steile Gelände auf. Kann man dort überhaupt reiten? Ja!
Laut Reiterin Jasmin Simader werden sogar Bewerbe ausgetragen, wo es steil bergab geht. "Prinzipiell kommst fast überall rauf und runter."
Menschliche Züge
Menschen, die zu Stein werden? Ist so etwas überhaupt möglich? Andererseits werden immer wieder Abermillionen Jahre alte versteinerte Schnecken gefunden. Aber wie kommt's zu einen Steingebilde mit menschlichen Zügen? Oder spielt uns die Phantasie einen Streich? Geologe Günther Weixelberger: "Durch die Gesteinsverwitterung wurden die ehemaligen Felsenklippen im unteren Hangbereich in den vergangenen Millionen Jahren vollständig abgetragen. Der hier im Untergrund anstehende Fels wird nun von mächtigen Lagen aus Gesteinsschutt überlagert, der nach wie vor von den Felsformationen in den höheren Hangbereichen abbricht. Dies hat dazu geführt, dass der Hang heute diese gleichmäßige Form hat- er ist im Prinzip eine mächtige natürliche Schutthalde."
Besonders harte Felskomplexe konnten sich der Verwitterung widersetzen. "Während der umgebene Fels tiefgründig abgetragen und später durch den Gesteinsschutt von weiter oben überlagert wurde, sind die harten Felsbereiche richtiggehend herausmodelliert worden. Der Wechsel der Gesteinsarten selbst und die markanten freigelegten Bruchflächen im Fels, haben ihm sein charakteristisches und menschliches Aussehen gegeben", erklärt Geologe Weixelberger.
Mehr X-Akten finden Sie hier
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.