Leserpost und Hundetrainer-Wissen
Hundegebell ist "kurierbar"
"Wenn Hundehaltungsgesetz und Lärmschutzverordnung endlich auch einmal exekutiert würden, müsste niemand zur Selbstjustiz greifen" – heißt es in einem Brief in Anspielung an die Vergiftung des Grafenbacher Hundes "Jimmy".
Da staunte die BezirksBlätter-Redaktion nicht schlecht, als ihr ein zweiseitiger, handgeschriebener Brief ins Büro flatterte, der Verständnis für Selbstjustiz bei Lärmbelästigung durch Hunde nachvollziehen kann, gleichzeitig aber das Vergiften von Hunden ablehnt.
Ja, es stimmt: die BezirksBlätter-Redaktion ist tierfreundlich eingestellt. Denn bellen von Hunden wird sogar in Hausordnungen von Genossenschaften toleriert, ebenso auch Baby-Geschrei oder Gespräche von Personengruppen auf Balkonen und Terrassen.
Jede Seite hat zwei Medaillen
Auf der anderen Seite ist der Bedarf und das Recht auf Ruhe vor Hundegebell (ebenso wie der Wunsch nach Ruhe vor Kindergeschrei, Staubsauger- und Gesprächslärm) nachvollziehbar.
Doch diese Wünsche können unmöglich eine Rechtfertigung dafür sein, einem Lebewesen Leid anzutun, wenn es nicht still ist.
Dass dies leider oft passiert, belegen unzählige Polizei-Berichte über Nachbarschaftsdispute, die irgendwann eskalieren.
Bellen lässt sich weg-trainieren
Die Verfasser des Leserbriefes Briefes führen auch ins Treffen, dass Hundebesitzer ihre Hunde nicht grundlos bellen lassen sollen.
Hundetrainer Joe Spanc von der Hundeschule Raxblick in Payerbach: "Grundsätzlich ist fast alles möglich mit Hunden. Man muss Verknüpfungen beim Hund herstellen. Das geht über positive Reizverknüpfungen - aber auch manchmal über negative. Es ist auch möglich und beim Hund sehr beliebt beides zu kombinieren. Die meisten Hunde verstehen sehr schnell einen eigenen Vorteil daraus zu zu erzielen und festigen somit ihr und unser Lernziel." Allerdings kämen laut Spanc "sehr wenig Menschen mit diesem Problem". "Die wenigen die mich mit diesen Problem kontaktierten konnte geholfen werden. Die meisten Hundebesitzer haben ganz andere Probleme – Sozialisierung", so der Payerbacher Hundetrainer.
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