Kommentar
Milde für Täter: das ist hart für die Opfer
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Ein Thema dominierte in den vergangenen Wochen die Medienlandschaft (nebst Berichten über das Winterchaos): die Übergriffe auf Frauen. Alleine im Nachbarbezirk Wiener Neustadt wurden jüngst zwei Frauen getötet (die Bezirksblätter berichteten). Barbara Prettner hat seit knapp 30 Jahren mit weiblichen Opfern von Gewalttaten zu tun. Ihre Analyse der Situation der Frauen lesen Sie in den Bezirksblättern am 23./24. Jänner auf Seite 15.
Irgendwo dürfte auch unser Rechtsstaat versagen, wenn der Gerechtigkeit nicht Genüge getan wird. Die Gesetze selbst und das mögliche Strafmaß seien "nicht schlecht" (O-Ton Prettner). Aber es mangle an konsequenter Bestrafung der Gewalttäter. Frauen, die Einblick in diese Materie haben, kritisieren, dass sich nur ein minimaler Teil der Täter im Rahmen einer Verhandlung verantworten muss. Und im Verfahren selbst käme es nur zu wenigen Verurteilungen. Solche Beobachtungen erwecken den Anschein, dass mehr die Täter als die Opfer von den handelnden Personen geschützt werden. Eine bedenkliche Entwicklung.
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