Reportage
Mission Indien-Slums
BEZIRK NEUNKIRCHEN/INDIEN. Der Loipersbacher Markus Bauer (22) hatte Malaria und erlebte brenzlige Situationen bei seinem Zivildienst in Indien.
Der Helfer in der Ferne
Die meisten Zivildiener leisten beim Roten Kreuz oder anderen Hilfsorganisationen ihre zwölf Monate ab. Markus Bauer hingegen verschlug es in das indische Vijayawada, in den Südosten Indiens.
Erschütternd und geheimnisvoll
"Von 22. Februar des Vorjahres bis zum 21. Februar dieses Jahres habe ich dort mit Straßenkindern – von Vierjährigen bis 19-Jährigen – gearbeitet", berichtet der 22-Jährige. Ein Urlaubsland für den Durchschnittstouristen ist Indien nicht. Das musste auch der "Zivi" feststellen als er mit dem organisierten Verbrechen Berührungspunkte hatte. Bauer: "Mit Kindern, die von Bettelbanden im Norden entführt wurden, um sie im Süden auf die Straße zu schicken. Diese Kinder bekamen neue Identitäten. Wir haben ihnen auch die Haare geschoren, damit sie nicht wiedererkannt werden." Markus Bauer selbst wäre in Indien um ein Haar gestorben.
Rettungsaktion für Markus
"Ich bekam Malaria, und bemerkte die Symptome nicht. Dummerweise war ich in einem Dorf, fernab der Stadt und eines Spitals", erinnert sich der 22-Jährige. Ein alarmierter Rettungswagen wäre nie zurecht gekommen. Bauer: "Deshalb wurde ich über Mopeds, Rikscha und den Bus ins Krankenhaus gebracht."
Dafür lebt es sich günstig. "Die Hilfsorganisation sorgte für Unterkunft und für die Verpflegung. Reis stand täglich mehrmals am Speiseplan", so Bauer. Alles was darüber hinaus ging, musste Bauer selbst bezahlen: "Aber mit 100 Euro im Monat habe ich schon sehr gut gelebt." Über seinen Verein www.vwzl.at will Bauer weiterhin Entwicklungshilfe leisten.
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