Ternitz
So gefährlich ist die Stadt für Sehbehinderte
meinBezirk begleitete den nahezu blinden Christoph Zottl (41) durch die Ternitzer Straßenschluchten.
TERNITZ. TERNITZ. Immer gerne kommt die Stadtgemeinde Ternitz auf Christoph Zottls Einschätzungen zurück, wenn es darum geht, im Interesse von Menschen mit Handicap nachzubessern.

- Start am Ternitzer Stadtplatz.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
So geht die akustische Ampelanlage beim Fußgängerübergang auf Bahnhofshöhe auf Zottl zurück.
"Dort hätte mich um ein Haar ein Auto erwischt. Daraufhin habe ich im Stadtbauamt eine Akustikampel angeregt."
Watschinger Steg neu gedacht
Das zweite Projekt war der Watschinger Steg, der 2017 neu errichtet wurde (meinBezirk berichtete). Zottl: "Hier wollte die Stadt ein Blindenleitsystem einbauen." Wie das am sinnvollsten wäre, erklärte Zottl. Die Lösungen sind gut, gingen aber besser. Denn das Leitsystem wurde "nur" aufgeklebt und muss bei Beschädigungen ausgebessert werden.

- Das Leitsystem ist gut, ein paar Kleinigkeiten gebe es aber noch.
- Foto: Santrucek
- hochgeladen von Thomas Santrucek
Zwei Böller bei den Stiegen seien ebenfalls nicht optimal. "Es fehlen die Klebebänder", so Zottl. Und auch die gelbe Linie auf der ersten und der letzten Stufe fehlt. Baudirektor Michael Schechl kennt diese Baustelle: "Die letzte Beklebung hat nur zwei Tage gehalten. Wir sind jetzt am Tüfteln, dass wir hier eine haltbarere Lösung finden."
Das Risiko in Rohrbach
meinBezirk begleitete den 41-Jährigen von der Stadthalle in den Ortsteil Rohrbach. Hier wohnt Zottl und ärgert sich regelmäßig, wenn er auf Höhe des aufgelassenen Gasthauses die Fahrbahn überqueren muss. "Weil die Autofahrer oft recht schnell fahren. Ein Zebrastreifen fehlt leider", bedauert der nahezu Blinde (er kann nur Gebäude und Dinge mit gutem Kontrast wahrnehmen – Anm. d. Red). Nach Verkehrsverhandlungen griff eine Kompromiss-Lösung. Zottl: "Bei der Tafel an der Bushaltestelle wurde eine kleine Zusatztafel angebracht." Eine Verkehrszählung, wie viele Menschen hier die Straße überqueren, habe laut Bauamt ergeben, dass die Frequenz für einen Schutzweg nicht ausreicht.
Fußgänger-Unterführung
Nun rechnet Zottl damit, dass beim Pottschacher Bahnhof eine Fußgänger-Unterführung kommt. "Die barrierefrei ist", so der Ternitzer. Einen offiziellen Zeitplan gibt es dafür aber noch nicht.
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