Ternitz/NÖ
Von 46 Fasttagen sind nur zwei Christen-Pflicht
Fastenzeit ist verzichten. Die Kirche unterscheidet die "Light-Variante" Abstinenz und das echte Fasten.
TERNITZ-POTTSCHACH/NÖ. Wer, wenn nicht ein Pfarrer weiß genauestens über die Fastenzeit Bescheid? "In der Fastenzeit geht es darum, die Beziehung zu Jesus zu erneuern und zu vertiefen", erläutert Pottschachs Pfarrer Wolfgang Fürtinger den religiösen Zugang zum Thema Fasten.
Die gute Nachricht: von den 46 katholischen Fasttagen sind eigentlich nur zwei kirchlich verpflichtend: "Der Aschermittwoch und der Karfreitag", so Fürtinger (und selbst da sind ältere und gebrechliche Menschen befreit).
Die drei Ebenen des Fastens
Fürtinger unterscheidet drei Ebenen: man setzt sich zum einen mit Jesus und seinem Leiden und mit der Auferstehung auseinander. "Der zweite Punkt ist: die Fastenzeit ist eine Entrümpelung des eigenen Lebens. Da gehört auch die Beichte dazu, damit das Leben wieder mehr der Liebe entspricht", erklärt der Geistliche. Der dritte Punkt, der Fürtinger zufolge vielen nicht sonderlich bewusst ist: "die Fastenzeit dient der Erneuerung des Taufversprechens, das in der Osternacht stattfindet. Das hängt mit der Umkehr zusammen. Was in der Taufe geschieht, geschieht neu in der Osternacht, wo das Taufversprechen erneuert wird. So ähnlich wie man Hochzeitstag oder Geburtstag feiert."
Pfarrer Fürtinger geht mit gutem Beispiel beim Fasten voran: "Ich verzichte in der Fastenzeit auf Alkohol, Genussmittel und Fleischspeisen. Dazu kommt noch der Verzicht auf Socialmedia." Zudem verzichtet er weitgehend auf Reden. "Ich mache mir darüber Gedanken, warum ich etwas sage und was dahinter steckt. Dafür ist die Stille etwas ganz Wichtiges", so Hochwürden.
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