Selbst & Ständig?
Darf das, was du tust, dir auch Spaß machen?

Wenn du dich selbstständig machst, musst du selbst und ständig arbeiten, du hast noch weniger Freizeit als in einem unselbständigen Job - und du trägst das volle Risiko.

Stimmt das wirklich?
Muss das so sein?
Jein ;-)

Es kommt immer darauf an, was du tust und warum du es machst und wie du deine Ideen umsetzt. Ja, ich bin in Pension und muss nicht mehr - aber ich war auch schon früher 15 Jahre selbstständig tätig.

Warum ich wieder damit aufgehört hatte?

Weil ich nach meiner letzten Scheidung, 2008, das Haus, den Kredit und mich selbst übernommen hatte - und daher wieder in die "Sicherheit" von unselbstständigen Jobs zurück kehrte - zurück in den Schoss des Systems - und die letzten 10 Jahre meiner beruflichen Laufbahn hinter mich brachte. 

Wobei Sicherheit ja - speziell in Zeiten wie diesen - auch nicht wirklich sicher ist :-)
Und - solange du glaubst, dass Selbstständigkeit bedeutet, selbst und ständig arbeiten zu müssen, dann wird es auch so bleiben - doch dazu wird es an anderer Stelle noch Einiges mehr geben.

Hier und jetzt geht es mir vor allem darum, jenen, die überlegen, auf selbstständiger Basis neu durch zu starten, ein paar Tipps vorweg zu geben.



Worauf solltest du achten, wenn du überlegst, dich selbstständig zu machen?

Versicherungen und Steuern und Abgaben

Egal, wie viel du in Zukunft verdienst - oder, wie wenig - es gibt Dinge, die immer fällig werden - die wichtigsten Beispiele sind die gewerbliche Sozialversicherung und die Einkommensteuer. Bezüglich Umsatzsteuer kommt es darauf an, ob du pauschaliert fakturierst oder eine sogenannte Regelbesteuerung beantragt hast.

In welcher Höhe jeweils die Zahlungen fällig werden, hängt von deinen Einnahmen ab - und ob du entsprechende sonstige Vergünstigungen beantragt hast - nach Möglichkeit VOR Beginn einer selbstständigen Tätigkeit - aber fällig werden sie.

Zu diesem Zweck ist entweder die Konsultation eines Steuerberaters oder einer Steuerberaterin empfehlenswert - oder entsprechende Infos bei deiner zuständigen Zweigstelle der WKO und/oder in NÖ auch beim RIZ UP ein zu holen.

Ich war einige Zeit im Network Marketing unterwegs und ich habe es nie verstanden, wenn Menschen von gleich auf jetzt ihre Jobs gekündigt hatten, um mit "ihrem" Network erfolg-&-reich zu werden - aber ohne zu wissen, wie sie das machen sollten - und dann natürlich auch kläglich gescheitert sind.

Wenn du also etwas mal "probieren" möchtest - mach es neben dem aktuellen Job - oder - wenn du arbeitssuchend gemeldet bist, beginne vorerst auch erst mal nebenbei.

Wenn du Mindestsicherung bekommst, darfst du nichts dazu verdienen - wenn du Arbeitslosenentgelt oder Notstandsunterstützung beziehst, darfst du über 400 Euro dazu verdienen - monatlich - der genaue Betrag variiert - ist immer auf der AMS-Seite nach zu lesen.

Brutto und Netto

Da gibt es mehrere Definitionen - bzw. werden diese Begrifflichkeiten in unterschiedlichsten Kontexten verwendet.

Einerseits ist da der Preis - da geht es bei Brutto und Netto meist um - inklusive (Brutto) oder exklusive (Netto) der Umsatzsteuer - also

  • wenn etwas zwischen Unternehmen (B2B) gehandelt wird, wird meist von Nettopreisen gesprochen, weil sich viele UnternehmerInnen die bezahlte Umsatzsteuer wieder als Vorsteuer abziehen können.
  • wenn etwas an Konsumenten verkauft wird (B2C), dann werden meist Bruttopreise genannt, weil sich eine Privatperson keine Umsatzsteuer zurück holen kann.

Für unselbständig Beschäftigte geht es darum, was der Bruttoverdienst ist - bzw. was netto - nach Abzug aller Steuern und Gebühren letztendlich ausgezahlt wird.

Einnahmen oder Umsatz und Gewinn

Oftmals werden die Einnahmen, auch als Umsatz bekannt, verwechselt mit dem Gewinn, der auch alle Ausgaben mit berücksichtigt - inklusive aller fälligen Steuern und Abgaben.

Es gibt keine globale Regel, weil es immer davon abhängt, ob du Waren zukaufen musst - oder alles nur selbst produzierst, wie ich im Online Business - aber das solltest du dir auf alle Fälle schon im vorhinein ausrechnen, ob und wie viel da letztendlich übrig bleibt.

Umsatzsteuer, die du einnimmst, solltest du unbedingt gleich zur Seite legen, damit du dann mit eventuellen Nachzahlungen nicht gestresst wirst - und auch für die Einkommenssteuer ist ein großzügiger Polster empfehlenswert.

Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass, auch, wenn du zu Beginn noch keine EST bezahlen musst - du, sobald du entsprechende Gewinne einfährst - du fürs Vorjahr nachzahlen musst - und für das aktuelle Jahr Vorauszahlungen leisten darfst.

Wenn dich diese ganzen Begrifflichkeiten jetzt etwas überfordert haben, starte bitte erst nach Rückfrage mit einer/m guten SteuerberaterIn - die/der dann auch deine laufenden Umsätze und Ausgaben und Gewinne oder Verluste im Blick behält.

Es kann immer wieder mal so etwas absolut Unvorhergesehenes wie der aktuelle LockDown passieren, aber ich kenne leider viele Menschen, die absolut blauäugig in eine Selbständigkeit gehen, ohne eine Ahnung von einer Idee zu haben, worauf sie sich wirklich einlassen.

Und noch eins ist ganz wichtig - sobald du mit irgend etwas Geld verdienen möchtest - also außerhalb eines geregelten unselbständigen Jobs - brauchst du einen Gewerbeschein - du musst ein Gewerbe anmelden - und/oder - zumindest eine Steuernummer beim Finanzamt beantragen - da informieren dich aber die Mitarbeiter der WKO und sagen dir auch, wo du was bekommst.

Falls du irgendwelche Fragen zu irgend welchen Begriffen hast - einfach in den Kommentaren stellen - entweder weiß ich es selbst - oder kann mich schlau machen. In diesem Sinne - bis demnächst mal wieder.

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