Dachdecker Steidler steht für Qualität und Tradition

Wie sieht denn der Tagesablauf des Geschäftsführers vom Spezialist für's Dach aus?
Im Sommer fangen wir um 6 Uhr an, im Winter um 7 Uhr. Das heißt, ich stehe eine Stunde früher auf und bin in der Firma. Dann wird mit den Mitarbeitern Kaffee getrunken, mein Sohn Christian und ich besprechen die Arbeitseinteilung und dann geht's zu den Baustellen.

Wird für die Mitarbeiter auch gesorgt?
Ja, wir haben einen Jausenraum mit Kaffeemaschine, Mikrowelle, Getränkeautomaten.

Wie ist der Dienstschluss in der Firma Steidler?
Am Abend wird's gemütlich. Dann wird ein Bier getrunken und geplaudert. Ich habe eine sehr gute Truppe, ich bin mit jedem einzelnen – es sind immerhin schon über 30 Leute – sehr zufrieden. Auf sie ist 1000-prozentig Verlass.

In welchem Abstand braucht ein Haus ein neues Dach?
Jede Generation einmal. Die Dächer, die ich gemacht habe, sehe ich nicht mehr. Vielleicht mein Sohn Christian.

Worauf muss man aufpassen, wenn man am Dach unterwegs ist?
Auf jeden Schritt.

Sorgen die Sicherheitsvorschriften für mehr Sicherheit?
Das Arbeiten mit den Gurten wird immer schwieriger. Wenn man hängen bleibt, wird er zur Stolperfalle.

Was war denn das spannendere Dach, das Sie gemacht haben?
Wir haben Schloss Steyersberg gemacht und auch Frank Stronachs Privathaus im Fontana-Park eingedeckt.

Trifft man da die VIPs auch?
Wir haben die Gleichenfeier mit Stronach gemacht. Er ist zu jedem Arbeiter hingegangen, ob das ein Maurer war, oder meine Leute, und hat gesagt: "Danke für die gute Arbeit." Das war vor drei, vier Jahren.

Was war beim Schloss Steyersberg (bei Kirchau) die Herausforderung?
Dass man überhaupt ans Dach rankommt. Über den Innenhof ging's nicht mit den Kran. Irgendwie über die Aufzüge ging's dann.

Spürt man den Preisdruck von den Mitbewerbern aus der EU?
Ich habe zwei Drittel Privatkunden und ein Drittel öffentliche Kunden. Es sind die grenznahen Betriebe aus dem Nachbarland, die wir spüren. Ich sage aber einmal, dass die heimischen Handwerksbetriebe versuchen für Qualität zu sorgen, was auch gelingt, und das bei vertretbaren Kosten.

Die Firma gibt's bereits in 4. Generation. Wie war der Aufbau?
Der Großvater hat begonnen, mein Vater mit sechs oder sieben Mitarbeitern, dann ich. Und mein Sohn ist auch schon dabei. Für mich ist Verlässlichkeit wichtig. Die Termine mit den Kunden gehören einhalten und die Kunden müssen gut betreut werden.

Worauf legen Sie besonderen Wert im Kundenkontakt?
Es braucht eine vernünftige Preisbasis, Genauigkeit und Sauberkeit. Die Baustelle wird nach Ende der Arbeiten picobello zusammengekehrt. So kann man auf lange Sicht ein Geschäft aufbauen.

Das heißt, Ihre Arbeiter haben nicht nur einen Hammer dabei, sondern auch
Staubwedel?
Staubsauger und alles, was man sonst noch so braucht.

Das Unternehmen Steidler wechselte auch den Standort?
Die alte Firma war in der Unteren Feldstraße. Dann habe ich den Grund unweit des Sportplatzes gekauft und sukzessive den Betrieb neu im Industriegebiet aufgebaut.

Aber einmal Pitten, immer Pitten?
Sowieso.

Hat sich vom Material etwas geändert?
Die Vielfalt ist ein Wahnsinn. Ob das der Ton-Sektor ist, oder Beton, oder Leichtdächer…

Wie behält man da den Überblick?
Alles probieren, alles anschauen. Dann geht das.

Man sieht, dass Rot noch immer die dominante Dächerfarbe ist. Aber gibt's auch stark abweichende Kundenwünsche?
Wir haben schon ein hellblaues gemacht.

Probiert man den Kunden punkto Farbgebung zu beraten?
Man kann ihn beraten, aber im Endeffekt entscheidet er dann doch selbst.

Wie und wo urlaubt eigentlich ein Fritz Steidler?
Bevorzugt in Österreich. Ich fahre gerne zum Wörthersee, bin aber auch ein Griechenland-Fan. Ich habe in Samos einen Freund mit Strandbar. Er kommt im Winter zu mir rauf und ich bin im Sommer bei ihm zu Gast. Das ist Erholung pur. Da habe ich auch meine ersten Delphine gesehen, die haben unser Boot begleitet. Ich fahre auch gerne nach Kroatien. Und jetzt geht's ein paar Tage in die Toskana.