Würflacher Nussbaum-Streit wird Fall fürs (Zivil-)Gericht
Nach Angriff auf seine Person: Bürgermeister zeigt "Ehrenbeleidigung" an.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Franz Reiterer hat schon einmal einen Bürgermeister eine verpasst. Und vor kurzem kam Würflachs ÖVP-Ortschef Franz Woltron zum Handkuss (die BB berichteten als erste).
In der Vorwoche zeigte sich Woltron noch sehr wortkarg, meint aber nun in einer Pressemitteilung: "Nachdem die Angelegenheit „Reiterer – Nussbaum“ von Herrn Reiterer öffentlich gemacht wurde, möchte ich dazu wie folgt Stellung nehmen: Im Zuge der Registrierung sämtlicher Bäume welche sich auf öffentlichem Grund der Gemeinde Würflach befinden, wurde auch der besagte Nussbaum in der Griesäckergasse in den Baumkataster aufgenommen (siehe Lageplan). Im Zuge der Baumkontrolle wurde festgestellt, dass der Baum auf Grund von zahlreichen Spechtlöchern und faulen Stellen im Kronenbereich eine Gefährdung darstellt."
Wochen später kam der Ärger
Der Baum wurde gefällt. "Ein paar Wochen danach meldete Franz Reiterer im Gemeindeamt, dass auf seinem Grundstück in der Griesäckergasse ein Baum gefällt und entwendet wurde. Daraufhin wurde er an die zuständige Polizeiinspektion Willendorf verwiesen, wo er auch die Anzeige erstattete. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass von Reiterer der besagte Nussbaum, welcher laut Katastermappe auf öffentlichem Gut steht, gemeint war. Der Fall wurde daraufhin auf Grund der Sachlage von der Staatsanwaltschaft Wr.Neustadt eingestellt", so Woltron.
Reiterer bestand auf eine Vermessung der Grundverhältnisse. "Er behauptet weiterhin, dass dies sein Grundstück sei. Wie auf dem Lageplan ersichtlich ist, befinden sich auf diesem Grundstücksteil auch seit Jahrzehnten ein Auffangbecken und eine Straßenbeleuchtung. Diese wurden stets von der Gemeinde betreut und gewartet. Nach zahlreichen Anrufen im Gemeindeamt, habe ich schließlich einem Lokalaugenschein vor Ort zugestimmt.
Es konnte dabei auch eine vermeintliche Lösung betreffend einer neuvereinbarten Grundstücksgrenze gefunden werden. Diese wurde auch vom anwesenden Geometer DI Marake und dem Sohn von Herrn Reiterer gut geheißen. In weiterer Folge wurde jedoch wieder der gefällte Nussbaum von Herrn Reiterer angesprochen. Woraufhin ich eine allgemeine Bedenkzeit für den ausgearbeiteten Entwurf vorgeschlagen habe und mich von den Anwesenden verabschiedet habe. In weiterer Folge kam es zu dem bekannten Vorfall", erklärt der Bürgermeister.
Baumstreit geht in nächste Runde
Wie aus der Amtsstube zu erfahren war, erstattet Woltron nun Anzeige wegen Ehrenbeleidigung. Es habe sich um Schläge auf den Hinterkopf – nicht wie ursprünglich angenommen ins Gesicht - gehandelt. Und deren Auswirkungen sind nicht mehr zu sehen. Reiterer will seinerseits auch den Rechtsweg bemühen und zivilrechtlich wegen Diebstahl seines Baumes vorstellig werden.
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