Bezirke Neusiedl/Mattersburg
Kriminal-Touristen stahlen E-Scooter aus Schule
Skrupellos zogen slowakische Kriminal-Touristen durchs Nord- und Mittelburgenland. Stahlen alles was nicht niet- und nagelfest war. Machten auf ihren Beutezügen nicht mal vor einer Schule halt. Dort klauten sie nämlich den E-Scooter eines Buben, während der im Unterricht saß. Jetzt wurde einem der Bandenmitglieder im Landesgericht Eisenstadt der Prozess gemacht.
BEZIRKE NEUSIEDL/MATTERSBURG. In Handschellen vorgeführt wurde der 43-jährige Slowake, um dann im Saal 6 von Richterin Dr. Karin Lückl zu seinen zahlreichen Taten befragt zu werden. Verübt unter anderem in den Gemeinden Nickelsdorf, Bruckneudorf, Baumgarten und Neusiedl am See.
Viele Delikte und teils "bunte" Geschichten
Angeklagt war der bereits mehrfach vorbestrafte Mann wegen Hehlerei, schweren gewerbsmäßigen Diebstahls, teils durch Einbruch sowie Urkundenunterdrückung, schwerer Betrug, Entfremdung unbarer Zahlungsmittel sowie Verstoß gegen das Waffengesetz. Zu einigen Delikten bekannte er sich schuldig, bei anderen packte er „bunte Geschichten“ aus.
Mandant nervte seine Verteidigern
Diese langatmigen „Erklärungen“ nervten sogar seine Verteidigerin, die von ihrem Mandanten mitten im Prozess eine Beantwortung der Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ verlangte. Skurril auch die Einvernahme eines bereits zu zwei Jahren Gefängnis verurteilten Mittäters. Bezüglich des Diebstahls eines teuren KTM-Fahrrades sagte der nämlich, dass der Angeklagte nicht dabei war. Unwissend, dass der Beschuldigte nur Minuten davor bereits zugegeben hatte, Schmiere gestanden zu haben...
Alles was nicht niet- und nagelfest war
Neben entwendeten Fahrrädern, E-Scootern, Werkzeugen, zwei Bankomatkarten, österreichischen Fahrzeugpapieren und Auto-Kennzeichen kommen noch Tankbetrügereien sowie Warendiebstähle aus Supermärkten hinzu. Ebenso ergaunertes Wechselgeld aus einem Hofladen. Die Schadenssumme beträgt einige zehntausend Euro. Auf Befragung der Richterin, wie viel Geld er mit seinen Straftaten verdient hat, meinte der trocken: „100 Euro und drei Kabeltrommeln, die habe ich mir behalten!“.
Telefonüberwachung, Video, Fingerabdruck
Daraufhin machte die Richterin dem Angeklagten mit eindeutigen Worten klar, was sie von dieser Aussage hält. Ob des barschen Tones gab er dann immerhin noch zu, aus dem „Erlös“ auch Drogen für seine eigene Sucht gekauft zu haben. Auf die Spur des Täters ist man über Telefonüberwachungen, Videoaufzeichnungen und Fingerabdrücke gekommen.
2 Jahre Haft, davon 12 Monate bedingt
Nach seinen Worten: „Mir tut das alles sehr leid!“, verkündete die Vorsitzende das Urteil: 2 Jahre Haft, davon 12 Monate bedingt. Der Mann nahm den Spruch an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, daher nicht rechtskräftig.
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