68 Verkehrstote
Niederösterreich führt tragische Statistik an

 Rückgang der Verkehrstoten in Österreich, aber Niederösterreich ist Spitzenreiter. | Foto: Fotolia/Rosenwirth
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Trotz eines leichten Rückgangs bleibt die Zahl der Verkehrstoten in Österreich alarmierend hoch – und Niederösterreich führt die traurige Statistik mit 68 Verstorbenen an.

NÖ. In Österreich haben Verkehrsunfälle in diesem Jahr bereits 299 Menschen das Leben gekostet, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Presseaussendung. Besonders betroffen ist Niederösterreich, wo 68 Menschen bei Unfällen ums Leben kamen, während die Opferzahl in Vorarlberg mit sieben am niedrigsten war.

Geschwindigkeit als Unfallursache

Eine zentrale Ursache für die hohe Unfallrate sieht der VCÖ in zu hohen Geschwindigkeiten, besonders auf Freilandstraßen, wo Tempo 100 in Österreich häufig die Regel ist. Ein Tempolimit von 80 km/h könnte Leben retten und schweren Unfällen vorbeugen, argumentiert der VCÖ.

Auch im Ortsgebiet seien Maßnahmen dringend notwendig, um Fußgängerinnen, Kinder und ältere Menschen zu schützen – hier fordert der VCÖ eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.

Ablenkung am Steuer tötet

Ein weiterer entscheidender Aspekt der Verkehrssicherheit ist die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden. Ablenkung und Unachtsamkeit zählen, zusammen mit überhöhter Geschwindigkeit, zu den Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle.

Die volkswirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfällen übersteigen acht Milliarden Euro pro Jahr. | Foto: Doku NÖ
  • Die volkswirtschaftlichen Kosten von Verkehrsunfällen übersteigen acht Milliarden Euro pro Jahr.
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Während in den meisten EU-Staaten das Telefonieren am Steuer als Delikt im Vormerksystem gilt, ist dies in Österreich nicht der Fall. Laut der VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky sollte die nächste Regierung hier dringend handeln, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Personen, die mit dem Handy am Ohr telefonieren, reagieren ähnlich langsam wie Fahrerinnen und Fahrer mit einem Alkoholgehalt von 0,8 Promille, was ihr Unfallrisiko um das Fünfzehnfache erhöhe. Das Risiko beim Lesen und Schreiben von Nachrichten sei sogar über zwanzigmal höher.

Rückgang der Verkehrstoten

Die Wirksamkeit verstärkter Verkehrssicherheitsmaßnahmen zeigt sich deutlich in der Entwicklung der vergangenen 25 Jahre. Im Jahr 1999 starben in Österreich 1.079 Menschen im Straßenverkehr, während es im Vorjahr mit 402 Verkehrstoten um 63 Prozent weniger waren.

Besonders stark sanken die Todeszahlen bei Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Auto-Insassen, jeweils um 71 Prozent. Noch 1999 waren 614 Auto-Insassen und 182 Fußgängerinnen und Fußgänger tödlich verunglückt; 2023 lagen die Zahlen bei 178 beziehungsweise 52.

Die Rettung muss häufig wegen Verkehrsunfällen ausrücken.(Symbolfoto) | Foto: MeinBezirk.at
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Weniger deutlich fällt die Reduktion bei Motorradfahrenden aus – hier sank die Zahl tödlicher Unfälle nur um 20 Prozent von 103 auf 82. Trotz einer starken Zunahme des Radverkehrs ging die Zahl der getöteten Radfahrenden von 68 auf 42 zurück, was einem Rückgang um 38 Prozent entspricht.

Verkehrssicherheit als Priorität

Insgesamt verloren seit 1999 auf Österreichs Straßen 15.698 Menschen ihr Leben – mehr, als die Stadt Gänserndorf Einwohnerinnen und Einwohner zählt. „Dem Ziel, null Verkehrstote, können wir durch verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen einen großen Schritt näherkommen“, erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky und hebt hervor, dass solche Maßnahmen nicht nur Leid und Menschenleben retten, sondern auch das Gesundheitssystem spürbar entlasten können.

Die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle beliefen sich im vergangenen Jahr auf über acht Milliarden Euro, beziffert der VCÖ. Wobei neben den Behandlungskosten auch Sachschäden, Ausfälle in der Wirtschaft sowie die monetäre Bewertung des persönlichen Leids und des Verlusts an Lebensqualität berücksichtigt wurden.

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