Kriminalitätsstatistik 2020
NÖ ist "zweitsicherstes Bundesland"

Die Karte zeigt: Die Kriminalität ist rückläufig: 25 Bezirke verzeichnen ein Minus, nur zwei ein Plus. | Foto: VPNÖ
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Die Kriminalitätsstatistik 2020 liegt vor: Die Anzahl der Straftaten in NÖ ist gesunken, die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Jahr 2019 gestiegen.
Zusammengefasst zeigen die Zahlen, dass 35 Prozent der Delikte in Wien passieren, an zweiter Stelle liegt NÖ mit 14 Prozent – damit darf sich NÖ den Titel "zweitsicherstes Bundesland" an die blau-gelbe Fahne heften.

NÖ. Gerade als Innenminister Karl Nehammer heute, 18. März, die Kriminalitätsstatistik 2020 von Österreich präsentiert, schlägt dieses Thema natürlich auch auf Landesebene auf. Und die Zahlen zeigen – die Kriminalität in Niederösterreich ist rückläufig – und sie war das auch in den vergangenen Jahren, oder wie es Bernhard Ebner, Landesgeschäftsfüher der VPNÖ auf den Punkt bringt:

"Sie ist auf niedrigem Niveau".

In Zahlen bedeutet das, dass niederösterreichweit im Jahr 2020 61.364 Delikte verzeichnet wurden (im Vergleich dazu waren es im Jahr 2016 76.079).

Pro Kopf bedeutet das für NÖ 0,036 womit man an zweiter Stelle nach Burgenland mit 0,027 und unter dem Österreich-Durchschnitt von 0,049 liegt.

Prävention und verstärkte Kontrolle

Die Zahl der angezeigten gerichtlich strafbaren Handlungen sank in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Ihren Beitrag haben unter anderem diverse Präventionsmaßnahmen, verstärkte Kontrollen in verschiedensten Bereichen sowie die gute Zusammenarbeit innerhalb der niederösterreichischen Sicherheitsfamilie und der Bevölkerung geleistet.

„Neben den situationsbedingten Anpassungen der Strategien trugen vor allem die Polizistinnen und Polizisten, die tagtäglich in Niederösterreich ihren Dienst versehen, einen wesentlichen Teil zu diesem Ergebnis 2020 bei“,

so Franz Popp, Landespolizeidirektor für Niederösterreich.

Landespolizeidirektor Franz Popp 
 | Foto: LPD NÖ
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„Ich möchte mich ganz herzlich bei den Polizistinnen und Polizisten dafür bedanken. Aber es handelt sich nicht um einen Einzelerfolg der Polizei. Mein Dank gilt darüber hinaus den Medien, dem Land Niederösterreich und der niederösterreichischen Bevölkerung, denn ohne das Zusammenwirken und die Beiträge aller Player, wäre diese positive Trendentwicklung nicht möglich gewesen.“

Cyberkriminalität steigt an

2020 bearbeitete die Polizei in Niederösterreich insgesamt 61.364 Anzeigen. Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2019 ein Minus von 7.632 in absoluten Anzeigezahlen. Doch welche Delikte werden weniger, welche steigen an? Auch diese Auswertung liegt vor und zeigt ganz klar, dass die Internet- und Bestellkriminalität steigt: Und zwar um 18,4 Prozent. Ein Minus gibt es bei Delikten in den eigenen vier Wänden (-10,5 Prozent), Mord und Vergewaltigung (-11 Prozent) und Diebstähle essentieller Werte (-27,7 Prozent).

Ein Plus von 18,4 Prozent verzeichnet man in Sachen Cyberkriminalität. | Foto: pixabay.com
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Gute Nachrichten gibt es was die Aufklärungsquote betrifft: Hier liegt man in Niederösterreich bei 55,5 Prozent (im Jahr 2016 waren es 47,2 Prozent).

„Auf diese Steigerung der Aufklärungsquote um 2,7 Prozentpunkte können wir sehr stolz sein. 55,5 Prozent aller angezeigten Delikte in Niederösterreich konnten geklärt werden. Dieses Ergebnis entspricht im zehnjährigen Langzeitvergleich dem Höchstwert. Es ist der Ertrag engagierter und akribischer Polizeiarbeit und der Verdienst unserer Polizistinnen und Polizisten“,

so der Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Omar Haijawi-Pirchner.

Es grünt so grün ...

Betrachtet man die Zahlen auf Bezirksebene, dann sieht man grün: In 13 Bezirken verzeichnet man in NÖ einen Rückgang der Kriminalität um mehr als 10 Prozent – angeführt wird die Liste mit -20,7 Prozent in Bruck an der Leitha, in elf Bezirken um 0 bis 10 Prozent. Lediglich in zwei Bezirken (Neunkirchen und Waidhofen/Ybbs) gab es ein Plus von je 3,5 Prozent. Niederösterreichweit gesehen ergibt dies jedoch ein Minus von 11,1 Prozent.

Wie sicher fühlen Sie sich eigentlich in unserem Bundesland NÖ?

Über die Tatverdächtigen

Insgesamt wurden 41.118 Tatverdächtige ausgeforscht, im Vergleich zu 2019 (44.048) ist das zwar ein Minus von 6,7 Prozent, resultiert jedoch auf die geringere Anzahl der Straftaten im Jahr 2020. 13.697 Tatverdächtige waren keine österreichischen Staatsbürger. Der Anteil der Fremden an den Tatverdächtigen lag somit bei 33,3 Prozent (2019 waren es 33,2 Prozent). Zu den häufigsten Herkunftsländern der Tatverdächtigen zählten im Jahr 2020 Rumänien (2205), Serbien (1196), Ungarn (1132), Deutschland (954) und die Türkei (863).

Delikte im Detail


Gewaltkriminalität rückläufig

8.425 Gewaltdelikte wurden 2020 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Dies entspricht einem Minus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 91,3 Prozent und ist im Vergleich zu 2019 um 4,5 Prozentpunkte gestiegen.

Insgesamt wurden 9.997 Menschen Opfer von angezeigten Gewalttaten, in 3.432 Fällen (34,3 Prozent) gab es keine Beziehung zwischen Täter und Opfer, in 6.565 Fällen (65,7 Prozent) gab es ein Bekanntschafts-/Verwandtschaftsverhältnis.

2020 wurden neun vollendete Morddelikte statistisch erfasst. Tatsächlich ereigneten sich in Niederösterreich im Jahr 2020 sechs Mordfälle, wobei drei Männer und drei Frauen getötet wurden. Die Differenz (von sechs auf neun Fälle) ergibt sich durch die statistische Erfassung von drei Mordfällen vom Jahr 2019 in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020.

Eine Senkung der Fallzahlen ist auch im Bereich der Raubkriminalität zu verzeichnen. Waren es im Jahr 2019 164 Fälle wurden im Jahr 2020 138 Delikte statistisch erfasst.
Leicht gestiegen ist hingegen die Anzahl an angezeigten Vergewaltigungen. Belief sich die Zahl im Jahr 2019 auf 143, so stieg sie bei dieser Deliktsform auf 145 Fälle.

Weniger Eigentumsdelikte
Es wurden 2020 in Niederösterreich 17.420 Anzeigen wegen Eigentumsdelikten erstattet, um 5.253 Fälle weniger als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote stieg um 4,3 Prozentpunkte und lag bei 29,5 Prozent. In 2.478 Fällen blieb es beim Versuch.

1.211 Anzeigen wegen Einbruchs in einen Wohnraum (Wohnhaus oder Wohnung) wurden gemeldet, das entspricht einer Abnahme von 13,9 Prozent zum Vorjahr und ist schon wie im Vorjahr der tiefste Wert seit zehn Jahren. Bei 596 dieser 1211 erfolgten Anzeigen, dies entspricht 49,2 Prozent, blieb es beim Versuch. HR Dr. iur. Rudolf Slamanig, stellvertretender Landespolizeidirektor, bedankte sich beim Land Niederösterreich, denn „durch die gute Zusammenarbeit und die daraus resultierenden Präventionskonzepte sowie durch die Förderungen des Landes zur Sicherung des Eigenheims, kann man die Bevölkerung gemeinsam beim Schutz der eigenen vier Wände unterstützen.“

Der Diebstahl von Kfz ist 2020 mit 337 angezeigten Delikten erneut gesunken, 2019 waren es 494.

Hohe Zahl bei der Internetkriminalität

Die angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 29,7 Prozentpunkte, die Aufklärungsquote liegt bei 36,3 Prozent (5.278 Fälle im Jahr 2020 gegenüber 4.069 im Jahr 2019).

2020 wurden 1.219 Straftaten registriert, die unter Cybercrime im engeren Sinne fallen. Dies entspricht eine Zunahme von 64,1 Prozent (2019 waren es 743 Delikte).
Im Bereich des Internetbetruges wurden im Jahr 2020 3.354 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von 27,6 Prozent (2019 waren es 2.628 Delikte).
Suchtmittelkriminalität - Anzeigen gingen leicht zurück
2020 wurden in Niederösterreich 4.839 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 5,4 Prozent (2019 waren es 5.115 Anzeigen).

Entwicklung des Personalstandes der NÖ Exekutive (gerundet):

2017 4.450
2018 4.550
2019 4.620
2020 über 4.800

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