BirdLife&WWF
Streng geschützter Kaiseradler wurde angeschossen
BirdLife Österreich und WWF melden neuerlichen Abschuss von streng geschütztem Greifvogel in Tulln.
TULLN (pa). Am 10. Februar wurde ein mit Schrot angeschossener Kaiseradler im Gemeindegebiet Tulln aufgefunden. Der stark verletzte Greifvogel wurde von der Tierhilfe Klosterneuburg –Wildtierhilfe Bezirk Tulln geborgen und erstversorgt. Der Zustand des Adlers ist nach erfolgter Operation stabil, sein Schicksal jedoch ungewiss. Ob er jemals wieder in die Freiheit entlassen werden kann, bleibt abzuwarten.
Es handelt sich um einen im Vorjahr in Tschechien geborenen Jungvogel. BirdLife Österreich erstattete Anzeige nach §181f des Strafgesetzbuches. Die Polizei bittet um Mithilfe!
„Das ist bereits der zweite Kaiseradler, der in den letzten zwei Jahren angeschossen in der Gemeinde Tulln gefunden wurde, und der vierte dokumentierte Abschuss innerhalb eines Jahres österreichweit. In keinem anderen Land Mitteleuropas stellt die illegale Verfolgung von Kaiseradlern mitSchusswaffen ein derart großes Problem dar wie in Österreich!“,
berichtet Matthias Schmidt, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich.
„Die illegale Verfolgungdurch den Menschenist die mit Abstand häufigste Todesursache des Kaiseradlers!“,
weiß Christina Wolf-Petre vom WWF, denn mehr als ein Drittel aller in Österreich tot aufgefundenen Kaiseradler wurden erschossen oder vergiftet.
Tathergang
Beatrix Coreth von der Tierhilfe Klosterneuburg-Wildtierhilfe Tulln, wurde am 10. Februarüber das Auffinden eines Greifvogelsbei der Bildereiche im Gemeindegebiet Tulln informiert. Dort fand sie den schwer verletztenund geschwächten Kaiseradler. Coreth:
„Aufgrund der Verletzung vermutete ich sofort einen Abschuss. Ich habe den Vogel dann umgehend zu Dr. Ingo Maiaus Gföhl gebracht, der ihn dankenswerterweise gemeinsam mit seinem KollegenMag.med.vet. Danilo Borak sofort operiert hat.“
Der Adler war bereits geschwächt –die Tat dürfte bereits einige Tage zuvor passiert sein. Der junge Kaiseradler wurde von drei Schrotkugeln getroffen, wie das Röntgen zeigte. Durch den Abschuss dürfte der Vogelabgestürzt sein, wodurch er einen massiven Flügelbruch erlitt. DerGreifvogel wurde erfolgreich operiert, sein Zustand ist stabil. Ob ihm ein Leben in Freiheit jemals möglich sein wird, ist unklar. Zeugen gesucht
Zeugen werden gesucht
Das Landeskriminalamt sowie BirdLife Österreich und WWF Österreich bitten Zeugen, die den Kaiseradlerabschuss bemerkt haben oder sonstige Hinweise zu diesem Vorfall geben können,um Meldung über die Meldeplattform Kaiseradler.at, die birdcrime-Hotline +43 660 869 2327 oder direkt an die Umweltgruppe des Landeskriminalamts (Umweltkriminalität: 059 133 30 3333)! Gerne kann der Hinweis auch anonym eingehen, jedenfalls so detailliert wie möglich, um eine entsprechende Strafverfolgung zu ermöglichen.Diese Pressmeldung wurde mit finanzieller Unterstützung von Bund und Europäischer Union im Rahmen des WWF-Projektes „Wildtierkriminalität in Österreich“ (LE 14-20/7.6.1a-BMK-V10-128/21) erstellt.
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