Mobilität
Verkehrsunfälle verursachten Kosten von 1,6 Milliarden Euro

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Verkehrsunfälle verursachen viel menschliches Leid und auch sehr hohe Kosten. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der neuen Unfallkostenrechnung Straße zeigt, dass die Verkehrsunfälle in Niederösterreich im Vorjahr volkswirtschaftliche Kosten in der Höhe von 1,6 Milliarden Euro verursacht haben. Innerhalb Niederösterreichs waren die Unfallkosten im Bezirk Baden am höchsten. 

NÖ. 98 Tote und 7.903 Verletzte, davon 1.388 schwer, das war in Niederösterreich die traurige Opferbilanz des Straßenverkehrs im Vorjahr.

"Verkehrsunfälle verursachen großes Leid und auch hohe volkswirtschaftliche Kosten",

stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Auf Basis der heuer veröffentlichten Unfallkostenrechnung Straße betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle mit Personenschaden in Niederösterreich im Vorjahr 1,6 Milliarden Euro, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

Österreichs Unfallkostenrechnung Straße beziffert für das Jahr 2021 die volkswirtschaftlichen Kosten einer leicht verletzten Person mit rund 43.000 Euro, eines schwer Verletzten von 593.500 und eines Todesopfers von 4,8 Millionen Euro. Enthalten sind in den Unfallkosten unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfte-Ausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität, informiert der VCÖ.

Baden trauriger Spitzenreiter

So unterschiedlich die Anzahl der Verkehrsunfälle und der dabei Verunglückten in Niederösterreichs Bezirken ist, so unterschiedlich sind auch die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Unfälle. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass die Unfallkosten im Bezirk Baden in absoluten Zahlen mit rund 121 Millionen Euro am höchsten waren. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hingegen lag Baden mit rund 810 Euro pro Kopf deutlich unter dem Wert vom Bezirk Horn mit 1.580 Euro pro Kopf und Hollabrunn mit 1.500 Euro pro Einwohnerin und Einwohner.

Das Tempo macht die Musik

Der VCÖ weist darauf hin, wie wichtig verstärkt unfallvermeidende Maßnahmen sind. Zum einen reduziert niedrigeres Tempo das Unfallrisiko, wie beispielsweise Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen oder mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet. Gerade im Ortsgebiet muss der Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer, Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, Vorrang haben.

"Die aktuelle Straßenverkehrsordnung behindert Gemeinden und Städte, die im Interesse der Verkehrssicherheit ein niedriges Tempolimit umsetzen möchten. Je früher die Bundesregierung die angekündigte StVO-Reform umsetzt, desto besser für die Sicherheit der Bevölkerung in den Gemeinden und Städten",

betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Österreichweit fordern mehr als 280 Gemeinden und Städte - allein aus Niederösterreich 66 - sowie der Österreichische Städtebund von der Bundesregierung eine entsprechende StVO-Reform.

Wesentlich sind auch präventive Maßnahmen, wie mehr öffentliche Verkehrsverbindungen, insbesondere auch in den Regionen.

"Dass mit dem neuen Fahrplan das öffentliche Verkehrsangebot ausgeweitet wird, ist auch für die Verkehrssicherheit wichtig. Bahn und Bus sind im Vergleich zum Pkw deutlich sicherer",

stellt VCÖ-Expertin Mosshammer fest.

Auch der weitere Ausbau der Rad-Infrastruktur ist ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit, wie auch die Unfallstatistik belegt. Im Vorjahr passierte auf Österreichs Radwegen kein einziger tödlicher Radunfall, informiert der VCÖ.

Volkswirtschaftliche Unfallkosten im Jahr 2022 in Deinem Bezirk:

  • Bezirk Baden: 121 Mio. Euro 
  • Bezirk St. Pölten Land: 106 Mio. Euro 
  • Bezirk Amstetten: 105 Mio. Euro
  • Bezirk Gänserndorf: 103 Mio. Euro 
  • Bezirk Mödling: 99 Mio. Euro 
  • Bezirk Bruck an der Leitha: 97 Mio. Euro 
  • Bezirk Tulln: 96 Mio. Euro 
  • Bezirk Mistelbach: 93 Mio. Euro 
  • Bezirk Melk: 87 Mio. Euro 
  • Bezirk Hollabrunn: 78 Mio. Euro 
  • Bezirk Korneuburg: 77 Mio. Euro 
  • Bezirk Wiener Neustadt Land: 66 Mio. Euro 
  • Bezirk Neunkirchen: 65 Mio. Euro 
  • Bezirk Krems Land: 64 Mio. Euro 
  • Wiener Neustadt: 56 Mio. Euro 
  • Bezirk Scheibbs: 49 Mio. Euro 
  • Bezirk Horn: 46 Mio. Euro 
  • Bezirk Zwettl: 44 Mio. Euro 
  • Sankt Pölten: 43 Mio. Euro 
  • Bezirk Gmünd: 37 Mio. Euro 
  • Krems an der Donau: 24 Mio. Euro 
  • Bezirk Lilienfeld: 23 Mio. Euro 
  • Bezirk Waidhofen an der Thaya: 21 Mio. Euro 
  • Waidhofen an der Ybbs: 9 Mio. Euro 
  • Niederösterreich: 1,6 Milliarden Euro

(Quelle: VCÖ auf Basis von Daten BMK und Statistik Austria, 2023)

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