Notruf NÖ: 290.936 Notfalleinsätze und 1.000 Notrufe täglich
Landesrat Ludwig Schleritzko und Notruf NÖ Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka zogen Bilanz über das Jahr 2017. Heuer will der Notruf Niederösterreich mehr auf Digitalisierung setzen und mit einem Versorgungsregister den Krankentransport wirtschaftlicher und effizienter gestalten.
Vier Millionen Kundenkontakte, davon 1,5 Millionen persönlich geführte - "das zeigt was die Expertinnen und Experten des Notruf NÖ sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr in hoher Qualität leisten", zeigt sich Landesrat Ludwig Schleritzko von den Zahlen aus dem Jahr 2017 beeindruckt, begeistert und ein klein wenig stolz.
Mehr als 1.000 Notrufe täglich
Der Notruf NÖ habe sich laut Schleritzko als Kommunikationsdrehscheibe in der Präklinik etabliert. Es komme nicht mehr nur darauf an Hilfe in Notsituationen zu leiten, denn man habe in Niederösterreich bzw. Österreich zwar ein qualitativ hochwertiges, aber für viele Bürger auch schwer verständliches Gesundheitssystem. Daher sei es eine der Kernaufgaben des Notruf NÖ die Menschen durch dieses gute aber komplexe Gesundheitssystem zu leiten, und dafür notwendig sei eine Vernetzung mit sämtlichen Einrichtungen im Land.
Mehr als 1.000 Notrufe erreichen die MitarbeiterInnen des Notruf NÖ an starken Tagen. In Summe gingen im Jahr 2017 263.000 Notrufe ein.
"Aus Notrufen und Meldungen resultierten 290.936 Notfallrettungseinsätze, davon fast 44.000 mit bodengebundenen Notarztteams und 4.000 mit der Christophorus Flugrettung.", so Schleritzko.
806.000 Krankentransporte in Niederösterreich
Den Großteil der Notfälle bildeten akute Erkrankungen, wie Schlaganfälle, Herz-Kreislauf-Probleme oder Bewusstseinsstörungen. Dahinter reihen sich Haushaltsverletzungen (etwa Stürze) sowie Verletzungen in der Arbeit oder Freizeit. Weiters verzeichnete der Notruf NÖ im letzten Jahr rund 6.000 Einsätze bei Verkehrsunfällen mit verletzen Personen.
"Es wurden auch fast 806.000 Krankentransporte koordiniert", hielt Schleritzko fest, dass man ständig versuche die Zufriedenheit der Patienten und die Wirtschaftlichkeit der Rettungsorganisationen im Blick zu haben.
Alles unter einem Dach: Vom Ärztedienst über Bergrettung bis zur Notfallrettung
Neben den Grundaufgaben haben sich im Laufe des Bestehens (seit März 2003) viele weitere Zusatztätigkeiten entwickelt. Laut Landesrat Schleritzko gehe es darum, die bestmögliche Hilfe schnell und kompetent zu vermitteln.
Die zunehmende Spezialisierung von Gesundheitseinrichtungen, den Ausbau des Angebots und ein straffes Personalkorsett seien einige der Gründe dafür, dass es durchaus sinnvoll sei, den NÖ Ärztedienst (66.200 bearbeitete Anrufe 2017), die telefonische Gesundheitsberatung 1450 (15.800 Gespräche seit seiner Einführung im April 2017) die Verbindung mit Krankentransport-, Notfallrettungs- und Sonderrettungsorganisationen wie Berg-, Höhlen- und Wasserrettung oder auch die Suchhunde beim Notruf NÖ unter einem Dach zu haben.
Dadurch könne man laut Schleritzko "ohne Zeitverzögerung und Informationsverlust gleich mehrere Hilfsorganisationen zum Einsatz leiten oder einen alternativen Behandlungsweg vorschlagen."
Digitales 2018: Notruf NÖ setzt auf papierlose Einsätze
Das größte Projekt für das laufende Jahr ist laut Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer des Notruf Niederösterreich, das "paperless event".
Durch das zur Verfügung stellen einer elektronischen Lösung für Smartphone, Tablet und PC für sämtliche Organisationen, soll es in Zukunft nicht mehr notwendig sein, dass Sanitäter handschriftliche Transportberichte ausfüllen müssen und die Patientendokumentation auf Papier durchzuführen sei. "Das spart nicht nur Aufwand, sondern auch Kosten", so Chwojka.
Versorgungsregister und Re-Akkreditierung
Mit dem ebenfalls neuen Versorgungsregister für Akutpatienten will man laut Landesrat Schleritzko außerdem sicherstellen, dass Rettungskräfte in Echtzeit darüber informiert werden, welche Klinik die beste Anlaufstelle für den jeweiligen Patienten ist. So werden in Echtzeit Daten aus den Krankenhäusern übermittelt, die auch zeigen, falls eine Leistung (Röntgen, MRT,..) aufgrund eines Ausfalls nicht erbracht werden kann.
Neben der schrittweisen Digitalisierung stehe 2018 auch die Re-Akkreditierung der internationalen Standards an. Laut Chwojka sei der Notruf Niederösterreich die weltweit einzige Leitstelle, die sowohl die weltweiten als auch speziell auf Europa zugeschnittenen Standards erfülle. Die dafür verliehenen Zertifikate der Internationalen Akademie für Notrufbearbeitung und der europäischen Gesellschaft für Notrufnummern werden heuer erneut überprüft.
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