NÖ Landtag
VP, FP, SP & NEOS stimmen für Doktoratsstudien an FH

Doktoratsstudium an FHs soll künftig möglich werden | Foto: pixabay.com
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LH-Stv. Pernkopf/LAbg. Zeidler-Beck: Wer Wissenschaft und Forschung fördern will, muss Doktorratsstudienplätze auch an FHs ermöglichen. Alle sind für den Antrag, die GRÜNEN stimmen dagegen.

NÖ. Bei der Landtagssitzung am Donnerstag hat Josef Edlinger, ÖVP, den Antrag eingebracht, dass sich die Landesregierung bei der Bundesregierung dafür stark machen soll, dass Doktoratsstudien an privaten FHs ermöglicht werden. Das stärke den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort gestärkt, außerdem gibt es dieses Angebot an Privatunis bereits. 
„Wir können heute auf ein erstklassiges Studienangebot unserer Fachhochschulen stolz sein. Ein Mosaikstein, der in unserem Wissenschafts- und Forschungsland noch fehlt, sind Doktorratsstudiengänge an Fachhochschulen. Es ist eine Lücke, die es in Zukunft zu schließen gilt. Es wäre eine sinnvolle Ergänzung für den gesamten Hochschulstandort Niederösterreich. Für uns ist klar: Wer Wissenschaft und Forschung fördern will, muss Doktorratsstudienplätze auch an FHs ermöglichen“, betonen LH-Stv. Stephan Pernkopf und Wissenschaftssprecher LAbg. Marlene Zeidler-Beck (beide VPNÖ).

Modellregion mit praxisnahem Studienangebot

„NÖ kann sich auf eine starke Wissenschaftsachse von Wieselburg über Krems, St. Pölten und Tulln bis nach Wr. Neustadt verlassen. In den vergangenen 30 Jahren haben wir unseren Rückstand als Wissenschaftsland nicht nur aufgeholt, sondern sind heute eine Modellregion mit praxisnahen und sehr gut angenommenen Studienangebot.

Welche Ausbildung hast Du?

Darauf können wir uns aber nicht ausruhen – sondern müssen daran arbeiten, unsere Position in diesem Bereich weiter zu verbessern. Denn auch andere Regionen kochen nur mit Wasser – und sind hier schon weiter. In Bayern gibt es beispielsweise seit Februar 2023 ein fachlich begrenztes Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften“, so Pernkopf. Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Deutschland entsprechen den österreichischen Fachhochschulen.

Happy Birthday

„Mit heuer ist es exakt 30 Jahre möglich, in Niederösterreich eine Fachhochschule zu besuchen. Vor 30 Jahren hat also unsere Erfolgsgeschichte als Wissenschafts- und Hochschulland begonnen. Und es ist mit dem 30 Geburtstag auch eine Wegmarke, wo wir nicht nur zurückblicken können, sondern auch die Weichen für die Zukunft stellen müssen. Eine solche Weiterentwicklung wäre es, Doktorratsstudiengänge an den Fachhochschulen anzubieten. Schon heute haben wir ein so breites Studienangebot in Niederösterreich, wie nie zuvor: 15 Hochschulen mit 51 Bachelor- und 51 Master-Studiengängen. Über 30.000 Studierende haben in den vergangenen Jahren ihr Studium an einer Fachhochschule in Niederösterreich abgeschlossen. Doktorratsstudiengänge würden nun die Möglichkeit geben, das erworbene Wissen weiter zu intensivieren und in der Forschung einzusetzen“,

so Wissenschaftssprecherin Zeidler-Beck.

Abstimmung über den Antrag bei der Landtagssitzung: ÖVP, FPÖ, SPÖ und NEOS stimmen dafür | Foto: Screenshot: NÖ Landtag
  • Abstimmung über den Antrag bei der Landtagssitzung: ÖVP, FPÖ, SPÖ und NEOS stimmen dafür
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NEOS: Chance nutzen

Für Indra Collini, NEOS ist "Bildung ein Herzensthema, weil Fachhochschulen eine super Ergänzung zu Unis und eine maßgeschneiderte Ausbildung sind, die Köpfe ins Bundesland bringen, die hier bleiben und wichtig für die Wirtschaft sind. Ich finde das super, dass St. Pölten zu einer europäischen Universität aufgebaut werden soll. Und ich finde, dass wir die Chance der Implementierung von Doktoratsstudien nutzen sollten". Wichtig – und ein großes Anliegen – ist Collini jedoch "die Qualität des PhD. Denn zu einem Doktortitel gehört mehr als nur eine Arbeit zu schreiben, da ist Forschung involviert". Eine Frage bleibe jedoch offen, die die NEOS-Frau gerne beantwortet wüsste: Wie werden die FHs ausgerüstet, wie soll die finanzielle Ausstattung sein. Denn für einen schwindeligen PhD wollen wir keine Zustimmung geben". 

Keine Zustimmung von den Grünen

Georg Ecker, DIE GRÜNEN NÖ, ist sich der Leistung der Fachhochschulen bewusst, verweist jedoch darauf, dass es Doktoratsstudien bereits in Kooperationen schon gibt. "Etwa St. Pölten mit der TU Wien. Und da man niicht weiß, wie es mit dem Personal oder den Forschungstätigkeiten aussieht", gab es keine Zustimmung.

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SPÖ: Liegen mit Stadtpolitik absolut richtig

Kathrin Schindele, SPÖ, sieht die "Doktoratsstudien als wertvolle Ergänzung für unsere Bildungslandschaft. Und ich habe schon immer darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, dass die Expertise im Land bleiben muss, weil sie wichtig für den Wissenschafts- und Arbeitsstandort ist". Man wisse auch, dass die Zukunft neue Berufe bringen würde und dies wiederum bedeute, dass die FHs neue Studienrichtungen anbieten müssen. "Was mir aber nicht klar ist, dass, wenn die ÖVP seit über 20 Jahren den Wissenschaftsminister stellt, die ÖVP NÖ ihren Minister auffordern muss, dass er endlich tätig wird? Aber mir ist positiv aufgefallen" Schindele meint in Richtung Krumböck (ÖVP): "Es ist schön, dass du die FH St. Pölten in letzter Zeit so positiv erwähnt hast, dass sie hochwertige Arbeitsplätze bringt, sie ist wirklich eine Bereicherung für die Hauptstadtregion. Und was beweist das, Kollege Krumböck? Dass wir mit der Stadtpolitik absolut richtig liegen und, dass unser Bürgermeister Matthias Stadler (Anm. SPÖ) hier den richtigen Weitblick hat und diesen auch einsetzt".

FPÖ: FHs sind wichtige Säule der Wissensgesellschaft

Anja Scherzer, FPÖ, spricht von den FHs als "wichtige Säule unserer Wissensgesellschaft". Unis und FH seien unverzichtbare Pfeiler und "wir brauchen innovative Forschung und praxisnahe Lösungen".  Es sei unumgänglich, dass FHs das Promotionsrecht eingeräumt wird, da es diese Möglichkeit bereits in anderen Ländern gebe und – wenn Österreich diese Möglichkeit nicht anbiete – "Potenzial verloren geht".

Abstimmung: Zustimmung ÖVP, FPÖ, SPÖ, NEOS, Ablehnung GRÜNE.

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