Wirtschaft
Die konjunkturelle Lage bleibt weiterhin schwierig

V-NÖ Präsident Kari Ochsner & IV-NÖ Geschäftsführerin Michaela Roither. | Foto: Marius Höfinger
  • V-NÖ Präsident Kari Ochsner & IV-NÖ Geschäftsführerin Michaela Roither.
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Das IV-Konjunkturbarometer veranschaulicht die weiter getrübte wirtschaftliche Lage der Industrie. IV-NÖ GF Michaela Roither: „Wie müssen um den Industriestandort und die Wettbewerbsfähigkeit kämpfen.“

NÖ. Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) für das vierte Quartal 2023, an der 39 Unternehmen mit insgesamt 18.856 Beschäftigten teilgenommen haben, spiegeln die Realität der Rezession und der einsetzenden Deindustrialisierung wider.
Das Konjunkturbarometer, mit dem das Geschäftsklima als Mittelwert zwischen der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage und der Geschäftslage in sechs Monaten erfasst wird, ist im vierten Quartal zwar minimal gestiegen, liegt aber immer noch auf düsteren -15,5 Punkten.

„Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage überraschen uns nicht, sondern bestätigen vielmehr unsere Wahrnehmung aus den zahlreichen Gesprächen mit den heimischen Industriebetrieben. Die Rezession trifft alle Branchen, besonders aber die exportorientierten Betriebe, weshalb wir jetzt um den Industriestandort und die internationale Wettbewerbsfähigkeit kämpfen müssen“,

sagt IV NÖ- Geschäftsführerin Michaela Roither. „Besonders alarmierend ist der massive Rückgang der Auslandsaufträge, die gerade für ein Exportland wie Niederösterreich besonders wichtig sind. Der schlechte Ausblick auf die Ertragssituation in den kommenden sechs Monaten wird dazu führen, dass die großen Investitionen in Anlagen und Produktionsstandorte ins Ausland gehen werden“, warnt Michaela Roither. Diese Abwanderung der Investitionen ist ein eindeutiges Zeichen für die bereits laufende Deindustrialisierung Niederösterreichs.
Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Detail

Leichte Verbesserung

Die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage hat sich laut Umfrage in den Industriebetrieben zwar von +1 Punkten auf +9 Punkte leicht verbessert. Das liegt allerdings daran, dass 59 Prozent die Lage weder gut noch schlecht bewerten (Q3/2023: 32 Prozent). Nur 24 Prozent der Unternehmen bewerten diese mit „gut“ (Q3/2023: 34 Prozent) und 16 Prozent mit „schlecht“ (Q3/2023: 34 Prozent).
Der aktuelle Auftragsbestand ist von 25 Punkten im letzten Quartal auf 3 Punkte in diesem Quartal gesunken. Wobei wieder eine Mehrheit von 57 Prozent der Unternehmen den Auftragsbestand als „saisonüblich“ (Q3/2023: 32 Prozent) und 20 Prozent als „zu niedrig“ erachten (Q3/2023: 21 Prozent).

Trübe Aussichten auf das heurige Jahr

Die Unternehmen blicken mit großer Sorge auf das heurige Jahr und müssen sich auf ein hartes Jahr mit schweren Entscheidungen vorbereiten. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate hat sich von schon sehr schlechten -43 Punkten auf -41 Punkte quasi nicht verändert und liegt damit weiterhin unter den schlechtesten Werten seit Beginn der Umfrage. Grund dafür ist, dass weniger als 8 Prozent der Befragten eine günstigere Geschäftslage bis zum Frühling erwarten (Q3/2023: 2 Prozent). 43 Prozent gehen von einer „gleichbleibenden“ Situation aus, 49 Prozent rechnen mit einer deutlichen Verschlechterung (Q3/2023: 44 Prozent) und werden vermutlich Produktionskapazitäten und Personalstand senken. Das bestätigt sich auch in der Befragung zum Beschäftigungsstand in 3 Monaten der von -24 Punkten im dritten Quartal 2023 auf -37 Punkte gesunken ist.

Starke Rezession

Eine der stärksten Rezessionen der Zweiten Republik stellt die produzierenden Betriebe vor große Herausforderungen. Das sieht man in der derzeitigen Ertragssituation die, auch aufgrund der hohen Energiepreise und Lohnkosten, noch immer im negativen Bereich mit -3 Punkten liegt. Die Ertragssituation wird nur von 15 Prozent (Q3/2023: 8 Prozent) für gut befunden. Die Verkaufspreise in den nächsten 3 Monaten fallen zum sechsten Mal in Folge auf nun -29 Punkte (Q3/2023: -22 Punkte) und die Produktionstätigkeit in 3 Monaten sowie die Produktionskapazität in 3 Monaten bleiben jeweils negativ auf -19 Punkten beziehungsweise auf -36 Punkten. All das deutet auf eine gefährliche Einschränkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe hin.

Jetzt braucht es Reformen trotz Wahlen

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zeigen klar: Es besteht dringender Handlungsbedarf. „Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe ist durch die steigende Inflation und die, im Vergleich zu Deutschland hohen Lohnkosten massiv gefährdet. Wenn mehr als die Hälfte der Unternehmen eine schlechte Ertragssituation in 6 Monaten erwarten, müssen alle Alarmglocken läuten! Jetzt braucht es Reformen und Weichenstellungen, um den Wohlstand und die Arbeitsplätze im Land zu sichern!“, bekräftigt auch IV-NÖ Präsident Kari Ochsner. Er weiß:

„Die Politik hat die Gefahren der Deindustrialisierung erkannt.“,

und fordert wiederholt „eine Lösung für das Problem der hohen Energiepreise, die Senkung der Abgaben und Steuerlast und eine Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030, um die Deindustrialisierung zu bremsen!“

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