Zwei Oberösterreicher auf Cres, Kroatien
Rundtour - Valun-Lubenice-Pernat-Valun

Foto: die2Nomaden.com
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Nach einer Woche Sommer, Sonne, Strand und Meer war es wieder einmal Zeit, sich etwas Gutes, in Form einer Wanderung zu gönnen.

KROATIEN/VALUN. Gleich einmal vorweg ... die Wanderwege in Kroatien sind keineswegs mit den gut gepflegten Wanderrouten in Mitteleuropa zu vergleichen. Hier kümmert sich kaum jemand um diese Wege, außer der Besitzer, durch dessen Abschnitt man geht.

Da nicht übermäßig heiß und sonnig gemeldet wurde, habe ich mich erst um 06:15 Uhr auf den Weg nach Valun gemacht und bin eine halbe Stunde später zu dieser Tour gestartet.

Valun - Der Sonne entgegen

Valun, das durch die 1985 in zwei Staffeln ausgestrahlte Fernsehserie „Der Sonne entgegen“ mit Towje Kleine, Heinz Petters, Josef Meinrad, Heidi Kabel, uvm. enorme Bekanntheit erlangte, wirkt verschlafen und leer.

Aufgrund der hervorragenden Wegbeschreibung im Buch „Cres und Losinj“ Reiseführer für Kenner des Verlages von Momentum war der Einstieg schnell gefunden. Das Auto am nächstgelegenen Parkplatz am Ortsanfang von Valun geparkt, Trekkingschuhe geschnürt, Rucksack umgeschnallt und das GPS-Gerät gestartet.
Mit dem Ohrwurm, der Melodie dieser Serie von Ralph Siegel im Ohr, geht es los.

Foto: die2Nomaden.com

Gleich zu Beginn geht es zügig und kontinuierlich im Wald bergauf und ich entferne mich mit jedem Schritt von Valun. Leider gibt der Wald von hier aus keinen Blick auf diesen netten kleinen Ort frei. Nach der Waldetappe beginnt ein ziemlich ausgetretener Pfad in Richtung Zbicina, einem kleinen und kaum bewohnten Örtchen (letzte Volkszählung 2001 ergab !!! 13 Einwohner !!!) hier am Berghang.

Wenn man bedenkt, dass dieser Steig früher einmal, bevor die Straße gebaut wurde, der normale Weg für die dort heimische Bevölkerung zwecks Weg zur Arbeit, Einkauf, Schulweg, usw. war, zolle ich jedem, der hier täglich rauf und runter musste, tiefsten Respekt.

Déjà-vu mit einem Schafbock

Vorbei am blühenden Ginster und sonstigen farbenprächtigen Pflanzen gewinne ich rasch an Höhe.
Im Bereich von Zbicina erreiche ich für eine kurze Zeit eine Verbindungsstraße, die nach Pernat führt. Dann geht es wieder über ziemlich verwachsene Wege Richtung Lubenice. Die Markierung ist sehr einfach gehalten und besteht entweder nur aus einem "L" oder man findet auf Steinen, Bäumen oder ähnliches "Lu".

Auf halber Höhe erreiche ich mitten im Nirgendwo einen Hydranten. An einem Auslass wurden einige Reduzierungen angebracht, sodass man sich aus einem 1/2" Wasserhahn bedienen konnte.

Es ist richtig warm geworden und absolut windstill, also eine willkommene Abkühlung für mich an diesem Tag.

Foto: die2Nomaden.com

Immer wieder führt der Weg durch Holzgatter, welche die Schafherden trennen sollen. Also bitte immer wieder schließen, um keinen unnötigen Schaden zu verursachen.
Kurz vor Lubenice empfängt mich plötzlich zwischen 2 Mauern eine Schafherde, allen voran ein Bock. Der möchte mich eindringlich drauf hinweisen, dass er und seine Gleichgesinnten hier Vorrang haben und ich mich gefälligst verdrücken soll.

Da ich in meiner Kindheit schon einmal eine nicht so angenehme Berührung mit einem Schafbock hatte und diese Erinnerung noch tief in mir sitzt, nehme ich, deeskalierend, die erstbeste Mauer, klettere drüber und umgehe die Gruppe. Dem Bock dürfte mein Verschwinden genügen und er läßt mich weiter nach Lubenice ziehen.

Lubenice - Einblick in die Vergangenheit

Dieser kleine, fast ausgestorbene Ort, wird schon nachweislich vor 4.000 Jahren als bronzezeitliche Wallburg und Fluchtburgsiedlung erwähnt. Die "Stadt" befindet sich auf dem ca. 380m hohen Kamm einer vertikalen Felswand, von welcher man einen einmaligen Ausblick auf das Meer und die umliegende Natur hat.

Laut Einheimischer leben hier dauerhaft nur mehr 6 Frauen. Alle anderen Personen sind Pendler und beleben somit den pittoresken Ort.
Diese älteren Damen pflegen das Dorf, den Friedhof sowie ihre insgesamt 5 Kirchen.

Foto: die2Nomaden.com

Eine bekannte Wanderung von Lubenice ist der Weg zur "Blauen Grotte" durch die Felswand.
Hört sich risikoreich an, ist aber für jeden, der ca. 1,5 Std. Fußmarsch bergauf schafft, problemlos möglich.Wenn es die Schafe zulassen, geht es für mich nun entspannter weiter.

Der Weg führt dem Kamm entlang Richtung Norden. Meistens verläuft er zwischen Mauern und läßt kaum einen Blick auf das Meer zu. Beim nächsten Weidegatter war mir nicht klar, ob ich Zoll zahlen müsste, da der Stuhl bei Durchgang scheinbar einem Zöllner oder Wegelagerer, der kurz austreten war, dienen könnte.
Schnell querte ich diese Stelle und verschwand im Dickicht von Cres.

Angst vor Spinnen - kein guter Wegbegleiter

Wer an Arachnophobie leidet, sollte diese Tour vielleicht nicht in Angriff nehmen.
Immer wieder muss ich unter riesigen Spinnennetzen, welche von einer Seite des Weges zur anderen Seite gespannt sind, durchschlüpfen.

Meinen Plan, vor Pernat noch auf direktem Weg zum Grabrovica Beach zu wandern, musste ich aufgrund von vernachlässigter "Wegepflege" verwerfen. Es war einfach kein Durchkommen, das Gestrüpp dermaßen dicht gewachsen, dass man nicht ohne Verletzungen vorwärts kommen würde.
Kurzum entscheide ich mich dann direkt nach Pernat, einem weiteren, fast ausgestorbenen Dörfchen, zu gehen.

Nach der nächsten Biegung fällt mir ein eher dubioser Jägerstand auf. Mitten im Baum wurde ein ehemaliger ausrangierter Gartenstuhl mit primitivsten Mitteln befestigt.
Man staunt nicht schlecht, mit welchen ausgemusterten Materialien hier so mancher Sinn und Zweck erfüllt wird.

Sperrmüllsammlung auf kroatisch

Da hier die örtliche Sperrmüllsammlung nicht annähernd so funktioniert, wie bei uns, finde ich vor der Ortseinfahrt einige Dinge abgestellt, die entsprechend zweckentfremdet werden.
Z.B. eine Badewanne als Schafstränke, ein alter PKW als Futterstelle, eine alte WC-Muschel mit Deckel als Sitzmöglichkeit, usw.

Foto: die2Nomaden.com

In Pernat angekommen, fällt mir als erstes die Kirche direkt an der Straße auf. Der Innenraum ist gepflegt und lädt zum Verweilen ein.
Leider lässt es mein Zeitmanagement nicht zu und so stapfe ich weiter durch den Ort.

Immer wieder tauchen ehemalige, schon verfallene Gebäude auf. Obwohl der Zustand dieser Objekte sehr zu wünschen übrig lässt, ist das Olivenholz, mit welchem hier die Überlager der Türen und Fenster gebaut wurden, kaum verwittert.
Irgendwie schon erstaunlich, was der Baustoff Holz so leisten kann.

Für mich geht es nun am Ortsende wieder in den Wald und der Weg dreht sich nun fast um 180° wieder Richtung Valun.
Vorbei an blühenden Pflanzen, stacheligen, wunderschön anzusehenden Disteln und riesigen von Spinnen „gewobenen“ Rädern geht es fast ausschließlich zwischen Steinmauern entlang.

Steinreiches Cres

Hier merkt man jedenfalls die windschützende Wirkung der Wände und versteht nun, warum man diese Wege so angelegt hat.

Noch im Staunen über die Bauleistung der kroatischen Bauern erscheint plötzlich vor mir aus dem Nichts, mitten im Wald, eine uralte, noch sehr gut erhaltene Kapelle.
Leider ist diesmal eine Besichtigung nicht möglich und ich umrunde das Objekt und mache mich weiter Richtung Valun.

Nach ca. 2,5 Std. reine Gehzeit sehe ich nun erstmals wieder den kleinen Fischerort, der durch die Fernsehserie so bekannt wurde.
Da ich aber noch immer beachtlich hoch über dem Meer bin, brauche ich nochmals fast eine Stunde und erreiche erleichtert Valun.

Detaillierte Beschreibung dieser Wanderung, sowie die GPX-Datei gibt es auf unserer Homepage unter die2Nomaden.com.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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