Abnehmen: Halten Diäten, was sie versprechen?

Halten Diäten, was sie versprechen? | Foto: viperagp/Fotolia

Eines zeigen die Ergebnisse ganz klar: Abnehmen ist ein Dauerprojekt. Übergewicht kam nicht von gestern auf heute und geht daher auch nicht von heute auf morgen wieder weg. Wer sich nicht bewegt, dessen Stoffwechsel läuft auf Sparflamme. Sport verbraucht Energie und trainierte Muskeln verbrennen am liebsten Fett – selbst dann, wenn sie nicht bewegt werden. Und: wer Muskeln zulegt, erhöht seinen Grundumsatz und verbrennt so auch mehr Energien, wenn gerade gar nichts getan wird.

Unterstützung bietet der Nährwertrechner der Arbeiterkammer OÖ: durch Eingabe persönlicher Daten wie Alter, Geschlecht, Körpergewicht und Größe sowie körperlicher Tätigkeit können Sie den individuellen Tagesenergiebedarf errechnen. Den Nährwertrechner finden Sie unter: ooe.konsumentenschutz.at

Der Konsumentenschutz hat einige Angebote unter die Lupe genommen und analysiert, ob sie halten was sie versprechen.

Blitzdiäten

"5 Kilo in 7 Tagen": So oder so ähnlich klingen die Versprechen von Blitz- bzw. Crash-Diäten. Ob Kohlsuppen-, Zitronen- oder Ananas-Diät, das Prinzip ist immer ähnlich. Über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen wird extrem wenig (max. 1000 kcal pro Tag) gegessen. Die Rezepte und Mahlzeitenvorschläge sind recht einseitig - ein konstantes Hungergefühl macht sich breit.

Fazit:
Blitzdiäten sind keine Methode, um langfristig abzunehmen. Durch die einseitige, sehr kalorienreduzierte Ernährung verliert man zwar zu Beginn recht schnell an Kilos, der Großteil ist jedoch Wasser und Elektrolyte. Isst man nach der Diät wieder normal, kommt es zum bekannten Jojo-Effekt. Das heißt man nimmt genauso schnell und vielleicht sogar noch über das ursprüngliche Ausgangsgewicht hinaus wieder zu. Dazu kommt, dass der Körper oft nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, weshalb derlei Diäten grundsätzlich nicht empfehlenswert sind.

Glycämische Index-Diäten

Sowohl die Glyx-Diät als auch die Logi-Methode versuchen schnell abbaubare Kohlenhydrate, also Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, zu vermeiden. Da diese zu einem raschen und hohen Blutzuckerspiegel und damit zu erhöhter Insulinausschüttung führen, werden bei zu hoher Kalorienzufuhr die Fettsynthese und der Aufbau von Körperfett gefördert. Lebensmittel mit niedrigem Glyx hingegen lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und die Insulin-Spitzenwerte bleiben aus, so dass sich nicht so rasch wieder ein Hungergefühl einstellt und aufgenommenes Fett besser abgebaut werden kann.

Fazit:
Sowohl Glyx-Diät als auch die Logi-Methode sind als dauerhafte Ernährungsformen ausgelegt, da sie als eine eiweißreiche Ernährung mit kohlenhydratreduziertem Anteil leicht im Alltag umgesetzt werden können und so eine Gewichtsabnahme ohne Hungern ermöglichen.

Low carb-Diäten/Eiweißdiäten

Es gibt verschiedene Arten von Low carb-Diäten. Doch eines haben sie alle gemeinsam: kaum Kohlenhydrate, dafür jede Menge Eiweiß aus Fleisch, Fisch sowie Milch und Milchprodukten. Low carb-Diäten nach Atkins, Lutz oder Dukan sind nach wie vor der Diät-Trend Nummer eins.

Fazit:
Low carb Diäten führen oft zu einem anfänglich hohen Gewichtsverlust. Weil das Gehirn die wenigen vorhandenen Kohlenhydrate verbraucht, beziehen die anderen Gewebe Energie überwiegend aus Fettsäuren und Ketonkörpern. Das steigert zwar den Fettabbau, belastet aber die Nieren. Wegen der ungeklärten Langzeitrisiken sind sie für eine längerfristige Ernährungsweise nicht zu empfehlen. Low carb-Diäten können bestenfalls als Einstieg zur Gewichtsreduktion dienen.

Formuladiäten

Drinks oder Suppen aus Nährstoffpulver, eingerührt in Wasser, Milch oder Saft, sollen eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag ersetzen. So sollen Kalorien gespart und dennoch alle lebenswichtigen Nährstoffe geliefert und man verliert relativ rasch an Gewicht.

Fazit:
Man nimmt tatsächlich rasch ab! Kein Wunder, verzichtet man doch auf eine oder mehrere Mahlzeiten am Tag. Doch verleitet der eintönige und zweifelhafte Geschmack nicht sonderlich zum Durchhalten und die kaum sättigende Wirkung tut das ihre. Nach dem Absetzen geht das Gewicht gleich wieder rauf, da nicht gelernt wird, wie eine ausgewogene, fettarme Ernährung funktioniert. Generell sind Formuladiäten nicht empfehlenswert, da sie nicht bei den Ursachen des Übergewichts ansetzen.

Intermittierendes (zwischenzeitliches) Fasten

Beim intermittierenden Fasten folgen auf Zeitabschnitte ohne Nahrungsaufnahme Phasen mit normaler Ernährung. Der Rhythmus zwischen normaler Nahrungsaufnahme und Fasten ist dabei konstant. Besonders bekannt unter diesen Diäten ist die 10in2 Diät von Bernhard Ludwig. Dabei folgt auf eine Phase von 24 Stunden Fasten eine Phase mit 24 Stunden normaler Ernährung. Fasten bedeutet dabei den völligen Verzicht auf feste Nahrung, eine Flüssigkeitsaufnahme erfolgt nur in Form von Wasser.
Auch Dinner-Cancelling (Abendfasten) stellt eine Form des intermittierenden Fastens dar. Bei dieser Diät wird abhängig vom Tagesrhythmus ab einer bestimmten Uhrzeit am Abend auf Nahrung verzichtet. Nach der Empfehlung der Anhänger sollen zwischen der letzten Mahlzeit des Tages und dem Frühstück am nächsten Morgen mindestens 14 Stunden liegen. Dem Körper soll so die Gelegenheit gegeben werden, sich während der Nacht zu regenerieren, ohne Energie für die Verdauung aufwenden zu müssen. In der nahrungsfreien Zeit ist nur die Aufnahme kalorienfreier Getränke wie Wasser oder Kräutertee zulässig.

Fazit:

In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass solche Ernährungsmodelle eine lebensverlängernde Wirkung haben. Dennoch scheinen diese Ernährungsformen gesellschaftlich schwer umzusetzen zu sein. Auch kann sich nach einem Tag des Fastens großes Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln aufstauen. Wenn der Appetit oder der Hunger so groß ist, kann es während der erlaubten Essphase schwer fallen „normal“ zu essen. Vor allem im Wissen, dass ab einer gewissen Uhrzeit bzw. am nächsten Tag wieder Fasten am Programm steht.

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