"Lebensgefährliche Bomben"
Kampf gegen illegale Böller zeigt deutliche Wirkung

Die beiden Sprengstoffexperten vor einem Berg an sichergestellten, hochgefährlichen Pyrotechnikartikel. | Foto: BRS
  • Die beiden Sprengstoffexperten vor einem Berg an sichergestellten, hochgefährlichen Pyrotechnikartikel.
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Im Kampf gegen illegale Böller zeigt der Kontrolldruck der Polizei mittlerweile ordentlich Wirkung. Wurden im vergangenen Jahr in Oberösterreich noch 616 Kilogramm geschmuggelte Feuerwerkskörper sichergestellt, waren es 2023 bis jetzt nur 26 Kilogramm. Polizei, Innenministerium und Wirtschaftskammer starten mit "Lass es krachen, aber richtig" zudem eine Aufklärungskampagne.

LINZ. Von billigem "Pyro-Schrott" und lebensgefährlichen "Bomben" spricht der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamtes Manuel Scherscher bei der Präsentation der Präventions-Kampagne in Linz. Trauriger Höhepunkt des Pyrotechnikschmuggels war als vergangenes Silvester zwei Jugendliche beim hantieren mit einer Kugelbombe aus Tschechien ums Leben gekommen sind. Man wolle deshalb verstärkt über die Risiken aufklären und gleichzeitig den hohen Kontrolldruck aufrechterhalten. Die Kampagne die im Rahmen der Aktion "Gemeinsam.Sicher" läuft, wird über alle gängigen Social Media Kanäle verbreitet um zielgerichtet Jugendliche zu erreichen. "Aber auch die Eltern haben hier Verantwortung zu tragen", nimmt Scherscher die Erwachsenen in die Pflicht, genau hinzusehen, was ihre Kinder zu Silvester tun.

Schwerpunktkontrollen seit Oktober

An der Oberösterreichisch-Tschechischen Grenze gibt es wegen der Halloween-Ausschreitungen im letzten Jahr, bereits seit Oktober zahlreiche Schwerpunkkontrollen, die noch bis mindestens Silvester fortgeführt werden, so Landespolizeipräsident Stellvertreter Rudolf Keplinger. Natürlich werde aber auch im Rahmen anderer – etwa fremdenpolizeilicher – Kontrollen, ein Auge auf etwaige Böller oder Raketen geworfen, so Keplinger weiter. Der hohe Kontrolldruck der Polizei zeige bereits deutlich Wirkung: "Letztes Jahr wurden 151 Großfeuerwerke sichergestellt, heuer erst sechs. Die Gesamtmenge an beschlagnahmten Pyrotechnikartikeln betrug vergangenes Jahr 616 Kilogramm, in diesem Jahr waren es bis jetzt nur 26 Kilogramm", so Keplinger.

Böller wie Handgranaten

Sichergestellt wurden so in den vergangenen Jahren neben Feuerwerksbatterien, vor allem zahlreiche hochgefährliche Böller mit bis zu 200 Gramm Schwarzpulver. "Das entspricht einem TNT-Äquivalent von etwa 60 Gramm. Diese Böller sind so stark wie eine Handgranate und im Nahbereich absolut tödlich. In Wien wurden bereits Böller mit 400 Gramm sichergestellt und wir wissen, dass in Tschechien sogar welche mit 600 Gramm Schwarzpulver produziert werden", berichten die beiden Sprengstoff-Experten der LPD-OÖ Markus Kreilmeier und David Moser. 

Das Meiste kommt aus Tschechien und der Slowakei

"Sachkundige Organe wie sie, retten mit ihrer Arbeit Leben", so Bundespolizeidirektor Michael Takàcs. "Meine Frau ist Ärztin, immer wenn sie Silvester-Dienst hatte, erzählte sie von Verletzten durch Pyrotechnik im Minutentakt", so Takàcs weiter. Er verstehe, dass Feuerwerke "faszienierend aber gefährlich" sind, Schwerpunktaktionen gebe es deshalb in ganz Österreich. Verstärkt aber in Ober- und Niederösterreich, denn das meiste an illegalen und gefährlichen Böllern komme aus den nördlichen Nachbarländern Tschechien und Slowakei. Der typische Konsument sei jung und männlich.

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