Ukraine-Konflikt
„Kindgerechte Informationen sind besonders wichtig"

- Besonders bei jungen Kindern sollte man besondere Vorsicht walten lassen.
- Foto: KiJA OÖ/Nadja Meister
- hochgeladen von Manuel Tonezzer
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ appelliert für kindgerechte Informationen und Schutz vor Überforderung von Kindern im Ukraine-Konflikt.
OÖ. Beunruhigende und verwirrende Berichte aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine dominieren seit einigen Tagen die Nachrichtenkanäle, erschreckende Bilder von auffahrenden Panzern und zerstörten Wohnhäusern füllen alle Bildschirme. „Wir alle sind erschüttert von den jüngsten Ereignissen im Osten Europas. Kindgerechte Information, ob durch Gespräche, durch Bilderbücher oder Spiele, ist besonders wichtig und hilft, Gefühle auszudrücken. Keinesfalls dürfen Kinder und Jugendliche mit den schrecklichen Bildern und Informationen zum Krieg in der Ukraine und ihren Fragen dazu allein gelassen werden“, sagt die oberösterreichische Kinder- und Jugendanwältin Christine Winkler-Kirchberger.
Emotionale Diskussionen vermeiden
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ empfiehlt, Eltern den eigenen Medienkonsum zu überdenken und gegebenenfalls einzuschränken, da ein andauerndes Verfolgen der neuesten Nachrichten auch bei den Erwachsenen eine große Unruhe bewirken könnte, die sich dann auf die Kinder übertrage. Zudem sollen emotionale Diskussionen unter Erwachsenen, wenn Kinder zuhören sollten, vermieden werden. Kinder sollten nicht mit zu vielen Informationen, überfordert werden, Fragen jedoch wahrheitsgemäß, aber sachlich beantwortet werden sollten. Wichtig sei auch, dem Kind ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Medienkonsum überprüfen
Bei älteren Kindern und Jugendlichen, die sich meist selbst und vor allem im Internet informieren, sei es wichtig, dass die Eltern über den Medienkonsum ihrer Kinder Bescheid wissen. Das Thema sollte zudem aktiv angesprochen werden. Vor allem wenn Eltern wahrnehmen sollten, dass ihr Kind belastet wirkt oder sich auffällig zurückzieht. Im Internet kursieren außerdem Fotos und Videos von den Angriffen in der Ukraine, die häufig noch bedrohlicher sind als die offiziellen Bilder in den Nachrichten und auch über die Distanz des Bildschirms traumatisierend wirken. Eltern sollten mit Ihrem Kind besprechen, dass es derartige Bilder oder Videos nicht öffnen und auch nicht weiter verbreiten sollte. Auch die ausgehende Gefahr von Falschmeldungen sollte man nicht unterschätzen und hier Präventions- und Aufklärungsarbeit betreiben.
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