Lebensmittel im Müll
„Konsumenten sind die größten Verschwender in Österreich“

Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (l.) und Land schafft Leben-Obmann Hannes Royer sprechen sich gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung aus. | Foto: Land OÖ/Füreder
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58 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten – ein großer Teil davon könnte verhindert werden.

OÖ. Unmengen an Lebensmitteln landen im Müll. „In Österreich ergeht es so jährlich knapp einer Million Tonnen Lebensmittel“, berichtet Landesrätin Michaela Langer-Weninger. „58 Prozent davon stammen aus den Privathaushalten. Damit sind die Konsumentinnen und Konsumenten die größten Verschwender in Österreich“, ergänzt Hannes Royer, Obmann von „Land schafft Leben“, einem Verein, der sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt. Als Anlass, einmal mehr auf das Thema aufmerksam zu machen, diente ein Greenpeace-Video, das einen Berg an verbrauchsfertig einvakuumierten Fleisch- und Wurstwaren auf einer österreichischen Müllverbrennungsanlage zeigt.

„Für die Bäuerinnen und Bauern sind diese Bilder doppelt hart. Es kommt fast einem Schlag in Gesicht der Produzentinnen und Produzenten gleich. Denn sie wissen nicht nur um den Wert dieser Lebensmittel, sondern auch um die Arbeit die dahinter steckt – jene Arbeit die sie tagtäglich erbringen. Wenn dann Fleisch, Milch, Gemüse oder ein anderes heimisches Lebensmittel, in riesigen Mengen auf dem Müll landet, tut das jedem Landwirt und jeder Landwirtin – und damit auch mir – in der Seele weh“,

so Langer-Weningers Kommentar zum Video.

Brot, Süß- und Backwaren am meisten weggeworfen

Heruntergebrochen auf die Lebensmittelgruppen nimmt Brot gemeinsam mit Süß- und Backwaren den größten Anteil (28 Prozent) der von Privathaushalten im Restmüll entsorgten Nahrungsmittel ein. An nächster Stelle stehen Obst und Gemüse mit einem Anteil von 27
Prozent. Der Anteil tierischer Produkte wie Milchprodukte, Eier, Käse, Fleisch, Wurstwaren und Fisch beläuft sich auf insgesamt 23 Prozent. Die übrigen 22 Prozent fallen auf sonstige Lebensmittel wie unter anderem Nudeln, Reis und Getränke.

Foto: Land schafft Leben
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Irritierende Rabatt-Aktionen

Wäre der weltweite Lebensmittelabfall ein eigener Staat, hätte er nach China und den USA den drittgrößten Treibhausgasausstoß. In Zeiten des Klimawandels definitiv ein Umstand der mehr Beachtung verdient. Irritiert zeigt sich Langer-Weninger auch über den „Preiskampf“ im Handel sowie den zahlreichen Rabatt-Aktionen und 1+1-Gratis-Angeboten. Die Konsumenten würden dadurch jedes Gefühl dafür verlieren, was einen angemessenen Preis ausmacht.

Foto: Land schafft Leben
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Es ist nie zu früh

Auch Infomaterial speziell für Schulkinder und Jugendliche hat „Land schafft Leben“ aufbereitet. „Der Umgang mit unseren Lebensmitteln kann und will gelernt werden – und wo könnte das besser funktionieren als in der Schule?“, erklärt Hannes Royer und verweist darauf, dass den Pädagogen die Land-schafft-Leben-Unterrichtsmaterialien online kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Für Landesrätin Michaela Langer-Weninger ein weiterer Grund, die Zusammenarbeit mit dem Verein zu intensivieren: „Mir ist zwar wichtig generationsübergreifend, bei allen Bürgerinnen und Bürger Bewusstseinsbildung für regionale Lebensmittel und ihren Wert zu betreiben, auf die Kinder und damit die Konsumenten von morgen, möchte ich dennoch einen besonderen Fokus legen. Sie sollen mit dem Wissen heranwachsen: Unser Lebensmittel sind schlichtweg zu gut für die Tonne.“

Fünf goldene Regeln um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden:

  1. Nie hungrig einkaufen gehen.
  2. Immer Einkaufslisten schreiben.
  3. Einen Wochenplan für die täglichen Gerichte erstellen.
  4. Genau darüber erkundigen, wie man bestimmte Lebensmittel lagert, damit sie länger frisch bleiben.
  5. Sollte doch mal ein Brot zuhause hart oder ein Apfel schrumpelig werden, wirf die Lebensmittel nicht gleich weg, sondern erkundige dich darüber, was man daraus noch kochen kann.
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