Einbrüche in Timelkam, Ried und Linz
Kriminalisten schnappen Einbrecherbande aus Rumänien

Vier der Einbrecher aus Rumänien konnten bereits festgenommen werden – zwei davon wurden rechtskräftig verurteilt. Einer der Täter ist noch flüchtig. Nach ihm wird gefahndet | Foto: Mactrunk/panthermedia.net
  • Vier der Einbrecher aus Rumänien konnten bereits festgenommen werden – zwei davon wurden rechtskräftig verurteilt. Einer der Täter ist noch flüchtig. Nach ihm wird gefahndet
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Ihnen konnten nicht nur Einbrüche in Oberösterreich – unter anderem in Timelkam (Vöcklabruck) sowie Ried im Innkreis – nachgewiesen werden, sondern auch Diebestouren in Deutschland und Dänemark. Die erbeuten Waren haben die Rumänen weiterverkauft. 

OÖ. Das erste Mal auffällig wurde die Diebesbande im Oktober 2021: Wie die Polizei schildert, haben mehrere Täter in der Nacht von 18. auf 19. Oktober 2021 in eine Firma in Timelkam eingebrochen und dabei Mobiltelefone, Tablets und Laptops im sechsstelligen Eurobereich gestohlen.

Stromleitung zur Firma in Timelkam gekappt

Intensive Ermittlungen durch die Polizei Timelkam und Kriminalisten des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck brachten ans Licht: Die Täter hatten bereits am Vortag die Stromzuleitung zur Firma unterbrochen, um wohl die Alarmanlage zu deaktivieren. Da dadurch aber der Alarm ausgelöst wurde, mussten sie vorerst flüchten und verübten den Einbruch zwei Nächte später. In der Nacht zum 17. Jänner 2022 versuchten dieselben Täter neuerlich in die Firma in Timelkam einzubrechen, wobei sie durch die installierte Videoüberwachung aufgezeichnet wurden. Da sie den Alarm auslösten, mussten sie flüchten. So konnten aber ergänzende Hinweise zu den Tätern erhoben werden.

Für ihre Einbruchstouren sollen die Täter Kleintransporter bei verschiedenen Firmen angemietet haben, um das Diebesgut transportieren zu können. Ende Februar 2022 konnte einer der Täter, ein 35-jähriger Rumäne, der in Linz wohnhaft ist, lokalisiert und über Auftrag der Staatanwaltschaft überwacht werden. Ein weiterer Täter, ein 33-jähriger Rumäne, wurde folglich ausgeforscht.

Linzer Wohnung: Stützpunkt der Diebesbande

In der Linzer Wohnung, die als Stützpunkt der Täter bezeichnet werden kann, waren die aus Rumänien angereisten Täter und eine Rumänin, welche als Geheimprostituierte tätig war, untergebracht. Am 19. März 2022 kundschafteten die Täter, nachdem sie sich neuerlich ein Transportfahrzeug angemietet hatten, ein Fahrradgeschäft im Bezirk Ried aus und bereiteten in der darauffolgenden Nacht gegen 1:30 Uhr den Einbruch vor. Sie ließen aber davon ab, als ein Logistik-Lkw direkt neben der Firma einparkte. Nachdem sie zwei Nächte später, mitten im Stadtgebiet von Linz in eine dortige Filiale eines Lebensmittelhändlers einbrechen und elektronische Geräte stehlen wollten, wurden sie – unmittelbar nachdem sie versucht haben die Scheibe einzuschlagen – von Kräften der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des LKA OÖ festgenommen.

Mindestens zehn Einbrüche in OÖ, Deutschland und Dänemark

Die vom Koordinierten Kriminaldienst Vöcklabruck mit der Diebstahlgruppe des LKA OÖ in enger Zusammenarbeit geführten Erhebungen ergaben schließlich, dass es sich um eine teilweise in mehreren Ländern einschlägig vorbestrafte, rumänische Tätergruppe handelte, die sich im Jahr 2021 ausschließlich zur Begehung von Eigentumsdelikten zusammenschloss.

Es konnte dieser Tätergruppierung zudem ein Einbruch in der Nacht zum 19. Jänner 2022, also bereits zwei Nächte nach dem Einbruchsversuch in Timelkam, in eine Boutique in Ried im Innkreis nachgewiesen werden. Dabei stahlen sie Bekleidung im niedrigen sechsstelligen Eurobereich. Das Diebesgut wurde in einem Transporter abtransportiert und bereits am nächsten Tag nach Rumänien transportiert und verkauft.

Aufgrund der Spurenauswertung konnte dem 33-jährigen Rumänien überdies in Deutschland ein Einbruch in ein Sportgeschäft bewiesen werden. Dabei wurden über 100 Paar Schi gestohlen. Der Einbruch wurde vom Täter bereits eine Woche, nachdem er aus einer mehrjährigen Haft in Rumänien verbüßt hatte, verübt.

Die Täter verübten im Zeitraum zwischen dem 16. Oktober 2021 und 24. Juni 2022 in unterschiedlichen Konstellationen zumindest zehn Einbrüche in Firmen im Raum OÖ, Deutschland und Dänemark, wobei sie Elektronik-Artikel, Kleidung, Ski sowie Kosmetikartikel im sechsstelligen Eurobereich erbeuteten. Die Täter sollen damit ihren Lebensunterhalt beglichen haben. Die erbeuteten Waren wurden von möglichen Auftragstätern über Hehler in Rumänien weiterverkauft.

Vier Täter bereits festgenommen – einer ist noch auf der Flucht 

Zwei der Täter konnten am 22. März 2022 auf frischer Tat erwischt, festgenommen und in die Justizanstalt Wels eingeliefert werden, wobei sie sich ihrer Festnahme widersetzten. Beide wurden inzwischen rechtskräftig verurteilt. Ein weiterer Täter, ein ebenfalls 34-jähriger Rumäne, konnte als Mitglied einer neuen Tätergruppierung in Dänemark inhaftiert werden. Ebenso wie ein weiterer Komplize, ein 35-jähriger Rumäne, der am 1. August 2022 in Rumänien festgenommen werden konnte. Gegen einen weiteren flüchtigen Täter besteht eine internationale Festnahmeanordnung. Nach ihm wird gefahndet.

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