Kritik an Gewessler
Winzig: "Ausbau der Summerauerbahn unumgänglich"
Das Zielnetz 2040 ist die langfristige Ausbaustrategie für die Eisenbahninfrastruktur in Österreich. Etwas überraschend findet der angedachte Ausbau der Summerauerbahn keine Berücksichtigung in den Plänen von ÖBB und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler (Die Grünen). Angelika Winzig, OÖVP-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl, hält den Ausbau der Zugstrecke für unumgänglich.
OÖ. Auf einer Hochleistungstrecke von Linz nach Prag in zweieinhalb Stunden – dieser vielversprechenden Vision erteilte Gewessler zu Beginn des Jahres eine Absage. Der Ausbau der Summerauerbahn fand keinen Platz im Zielnetz 2040, welches die wichtigsten Schienenprojekte Österreichs für die nächsten 15 Jahre umfasst. "Eine so wichtige transeuropäische Bahnverbindung seit nunmehr 30 Jahren auf die lange Bank zu schieben, ist ein fataler Fehler für das Mühlviertel und ganz Europa", kritisiert Winzig.
Vor allem im Hinblick auf die wirtschaftliche Vernetzung Europas würde ein Ausbau laut Volkspartei Sinn machen. Eine moderne Eisenbahnachse zwischen Berlin, Prag, über Linz und Graz nach Slowenien könne den Nordwesten Europas enger mit dem Balkan und der Schwarzmeer-Region verbinden und effiziente Handelsströme fördern. Die Tschechische Republik steht beim Streckenausbau von Budweis in Richtung österreichischer Staatsgrenze auf der Bremse – mit der Begründung, dass Österreich keine infrastrukturellen Geschwindigkeitsausbauten vornehme.
"Zubringer für Linzer Regionalstadtbahn"
Bei normalem Verkehrsaufkommen benötigt man mit dem Auto für die Strecke Freistadt - Linz rund 30 Minuten – mit dem Zug 48 Minuten. OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger fordert ein rasches Umdenken im Mobilitätsministerium. "Eine spürbare Verdichtung der Intervalle zu den Stoßzeiten und die damit verbundene Zeitersparnis würde die Nutzung der Summerauerbahn für viele Pendler zur echten Alternative werden lassen und ein Umsteigen auf das Auto massiv erleichtern."
Allein im Bezirk Freistadt pendeln täglich knapp 14.000 Menschen aus dem Einzugsgebiet der Summerauerbahn in den Zentralraum zu ihrem Arbeitsplatz. Laut Nationalratsabgeordneter Johanna Jachs würde eine ausgebaute Zugstrecke als effektiver Zubringer für die Linzer Regionalstadtbahn dienen und der Bevölkerung einen Mehrwert an Lebensqualität bringen.
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