Rückzug nach 15 Jahren

Radverkehrsbeauftrager beim Land OÖ warf das Handtuch

Nach 15 Jahren im Amt ist der Radverkehrsbeauftragte des Landes Oberösterreich, Christian Hummer, mit Ende des vergangenen Jahres zurückgetreten. Die Radlobby OÖ verlor damit einen wichtigen Mitstreiter. Das Land OÖ will den Posten noch im ersten Quartal 2024 neu besetzen.

OÖ. Der nunmehr ehemalige Radverkehrsbeauftrage beim Land Oberösterreich, Christian Hummer, wechselte mit Anfang Jänner intern in den Bereich Krisen- und Katastrophenschutz. Hummer selbst gibt sich im Gespräch zufrieden mit seinem Schaffen in den vergangenen 15 Jahren und begründet den Wechsel mit einem gewissen Drang zur beruflichen Verändung. 

„Die Entscheidung zu diesem Jobwechsel ist mir einerseits nicht leicht gefallen, da mir die Förderung des Radverkehrs über den beruflichen Alltag hinaus ein besonderes und persönliches Anliegen war und auch weiterhin sein wird. Andererseits freue ich mich auf die neue Aufgabe, in die ich das Wissen und die Erfahrung aus über 35 Jahren ehrenamtlichem Engagement im Feuerwehrbereich einbringen kann“,

schrieb Christian Hummer im Dezember auf fahradberatung.at

Im Anhang an die dankenden Worte, die Hummer insbesondere auch an die Radbeauftragten in den Gemeinden und das Mobilitätsteam des Klimabündnis OÖ richtet, spekuliert er: „Vielleicht findet sich ja aus diesem Kreis ein:e Nachfolger:in für den Job des:der Radbeauftragten des Landes OÖ.“

„Es muss frustrierend gewesen sein“

Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby Oberösterreich, vermutet aber auch andere Beweggründe für Hummers Rückzug. Er spricht von unüberwindbaren politischen Hürden im Engagement für den Radverkehr in Oberösterreich: „Es muss über die Jahre ziemlich frustrierend gewesen sein, wie sich die große Kluft zwischen den politischen Ankündigungen und tatsächlichen Umsetzungen kaum veränderte“, so Fischer. Gleichzeitig bekundet er „angesichts der seit Jahren bekannten schlechten Rahmenbedingungen vollstes Verständnis“ für Hummers Rücktritt.

„Mit Christian Hummer verlieren wir einen “Fels in der Brandung”, einen durch und durch mit Herzblut, sich für die Anliegen der Alltagsradelnden engagierten und höchst kompetenten Mitstreiter. Für die Radlobby ist das ein herber Verlust und weiterer Rückschlag in den Bemühungen für bessere Rahmenbedingungen für den Alltagsradverkehr in OÖ. Jeder der Christian Hummer kennt weiß, dass ihm dieser Schritt nicht leichtgefallen sein kann“,

so Gerhard Fischer, Vorsitzender der Radlobby OÖ, in einer Presseaussendung.

„Sind zuversichtlich, passende Nachfolge zu finden“

Mobilitäts-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) kommentierte auf Anfrage der BezirksRundSchau:

„Der Radverkehrsbeauftragte ist eine wichtige Funktion im OÖ Landesdienst. Radfahrthemen haben in der Landesdirektion Straßenbau und Verkehr einen hohen Stellenwert, sind aber auf verschiedene konkrete Aufgabengebiete verteilt und nicht ausschließlich mit der Funktion des Radverkehrsbeauftragten verbunden. Der vorherige Radfahrbeauftrage Christian Hummer fällte die Entscheidung sich intern weiter zu entwickeln. Für die geleistete Arbeit, welche er über 15 Jahre in seiner Position ausübte, möchte ich ihm auf diesem Wege herzlichen Dank aussprechen. 

Die Funktion des Radfahrbeauftragten wurde bereits ausgeschrieben. Man sei zuversichtlich eine passende Nachfolge noch im ersten Quartal 2024 zu finden, heißt es aus dem Büro Steinkellner.