Landwirtschaftskammerwahl 2021
Bauernbund präsentierte Programm

Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner, -Sitzenkandidatin und Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger und -Landesobmann Max Hiegelsberger (v.l.) während der gemeinsamen Pressekonferenz.  | Foto:  OÖ Bauernbund
  • Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner, -Sitzenkandidatin und Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger und -Landesobmann Max Hiegelsberger (v.l.) während der gemeinsamen Pressekonferenz.
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In Oberösterreich findet am 24. Jänner die Landwirtschaftskammerwahl statt. Diese zum Anlass gab Bauernbund-Spitzenkandidatin und Kammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger kürzlich einen Überblick über das Programm des Bauernbundes.

OÖ. So sollen zum Beispiel bäuerliche Familienbetriebe künftig noch besser geschützt und gestärkt werden. Für Langer-Weninger machen sie nämlich die österreichische Landwirtschaft aus. Damit das auch so bleibt, sollen die Betriebe unabhängig von Größe und Ausrichtung auch Gewinne abwerfen. Dafür braucht es unter anderem eine "stabile Finanzierung" durch die Gemeinsame Agrarpolitik, kurz GAP, attraktive Förderungen für Junglandwirte und eine gewisse Planungssicherheit.

"Die Familienbetriebe sind das Rückgrat der Landwirtschaft und Gesellschaft. Es ist mir daher ein Anliegen, dass Jungbauern auch gerne Landwirte sind und Höfe übernehmen wollen. Dafür braucht es in meinen Augen auch Kooperationen mit dem Lebensmitteleinzelhandel", sagt Langer-Weninger während einer Online-Pressekonferenz.

Mehr Sicherheit

Damit sicher geplant werden kann, benötigen die Bauern für Langer-Weninger gesetzliche Vorgaben mit "Praxisnähe". Diese brauche es vor allem beim Tier- und Umweltschutz sowie bei EU-Verordnungen. Das Programm sieht daher vor, dass Umwelt-, Natur- und Tierschutzleistungen künftig fair abgegolten werden sollen. Wenn neue EU-Reglungen in Kraft treten, soll es davor ausreichend Übergangsfristen geben.

Stärker präsentiert

Dazu soll die Arbeit der Landwirte künftig – zum Beispiel in Medien und Schulen – öfter präsentiert werden. Viele Konsumenten wüssten nämlich kaum mehr etwas darüber. Andererseits interessieren sich immer mehr dafür, wie Lebensmittel hergestellt werden.

Das Programm des Bauernbundes sieht daher vor, dass Landwirte bei der "persönlichen Öffentlichkeitsarbeit" unterstützt werden sollen. "Daneben soll an Schulen vermehrt 'Ernährungs- und Lebensmittelkompetenz' unterrichtet werden", sagt Langer-Weninger.

Heimische Produkte

Auch tritt die Spitzenkandidatin dafür ein, dass heimische Produkte in Zukunft als solche gekennzeichnet werden. Das gilt vor allem für die Gastronomie. Geht es nämlich nach Experten, greifen Konsumenten zu diesen Produkten wenn sie sehen woher sie kommen. Eine aktuelle Umfrage der Landwirtschaftskammer Oberösterreichs zeigt außerdem, dass sich die Mehrheit der Bauern im Land eine solche Kennzeichnung wünscht. "Der Ball liegt jetzt bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Er muss ein entsprechendes Gesetz unterzeichnen", sagt Langer-Weninger.

Einfluss der Krise

Die Spitzenkandidatin hält außerdem fest, dass die Bevölkerung seit Beginn der Corona-Krise verstärkt mit regionalen Lebensmitteln versorgt wird. Damit das auch in künftigen Krisenzeiten möglich ist, müssen regionale Produkte "zu jeder Zeit" nachgefragt werden. Möglich machen sollen das zum Beispiel Importzölle auf Produkte, die den EU-Standards nicht entsprechen.

Bezahlbare Programme

Zudem sieht das Programm vor, dass "Tierwohlprogramme" leistbar bleiben sollen. Langer-Weninger fordert daher unter anderem "attraktive Investitionsförderungen" und höhere Fördersätze für Tierwohlmaßnahmen. "Außerdem ist die Akzeptanz der Bevölkerung gefragt. Tiewohlställe sind nämlich geruchsintensiver als andere. Wenn die Bürger nach mehr Tierwohl fragen, müssen sie auch mit dem Geruch in der Umgebung leben", sagt Langer-Weninger.

Eigentum wahren

Um das Eigentum der Landwirte zu sichern, darf darauf laut Programm keine Vermögenssteuer eingehoben werden. Außerdem fordert Langer-Weninger gerechte Ablösen und Entschädigungen, sobald land- und forstwirtschaftliche Gründe aufgegeben werden müssen. "Von Wanderern fordere ich zudem mehr Respekt. Wie man im Sommer oft gesehen hat, knipsen einige nämlich Selfies mit Kühen. Das macht ein artgerechtes Halten der Tiere unmöglich", sagt Langer-Weninger.

129.178 Wahlberechtigte

129.178 Bauern und Grundeigentümer im Land sind berechtigt, bei der heurigen Wahl ihre Stimmen abzugeben. Sie wählen die 35 Mitglieder der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer. Das Wahlergebnis entscheidet zudem auf Ortsebene darüber, wie sich die 424 Ortsbauernausschüsse zusammensetzen. Hier gibt es 3.236 Mandate zu vergeben.

"Der Bauernbund tritt heuer mit einem tollen Team an. Insgesamt 93 Kandidaten stehen auf der Liste. Im Vergleich zur vergangenen Wahl vor sechs Jahren konnten wir den Altersschnitt der Kandidaten von 48 auf unter 43 Jahre senken. Den Frauenanteil konnten wir von 29 auf 38 Prozent erhöhen", sagt Langer-Weninger.

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