Pflegereform und Fachkräftemangel

OÖVP und FPÖ trafen sich zu Regierungsklausur

Am Samstag trafen sich die Regierungsspitzen der OÖVP und der FPÖ zu einer gemeinsamen Regierungsklausur in Linz. Themen waren unter anderem die steigenden Energiekosten, der Fachkräftemangel und die Pflegereform.

OÖ. „Die hohen Mehrkosten für Energie sind auch für viele Unternehmen existenzbedrohend. Damit Betriebe und Arbeitsplätze gesichert werden, ist der Bund gefordert, treffsichere Maßnahmen zur Abfederung der Mehrkosten vorzulegen“, sagen Landeshauptmann Thomas Stelzer und dessen Stellvertreter Manfred Haimbuchner. In Hinblick auf die steigenden Energiekosten wurden mit der Erhöhung des oberösterreichischen Heizkostenzuschusses und dem Energiekostenausgleich des Bundes bereits erste Maßnahmen zur Unterstützung von Privathaushalten beschlossen.

Über 24.000 offene Stellen

Auch die hohe Anzahl an offenen Stellen (laut AMS 24.977) beschäftigt die Regierung. Prognosen des Landes gehen davon aus, dass sich dieser Trend verschärfen wird und bis 2030 ein Bedarf an 129.000 Arbeitskräften in Oberösterreich bestehen könnte. Der Engpass wird 2030 voraussichtlich alle Wirtschaftszweige betreffen. Besonders hoch soll der Bedarf im Dienstleistungssektor (44.000) sein, gefolgt von Industrie, Gewerbe und Handwerk (41.000) und Handel (22.000).

„Fachkräftemangel betrifft immer mehr Bereiche"

Ein weiteres Thema ist auch der anhaltende Fachkräftemangel, dem Stelzer und Haimbuchner entgegenwirken wollen. So soll unter anderem die Frauen-Erwerbsquote erhöht, die Arbeitsvermittlung über die Bundesländergrenzen hinaus intensiviert, mehr Fokus auf eine qualifizierte Zuwanderung gelegt und Weiterbildung sowie Qualifizierung gefördert werden. „Der akute Fachkräftebedarf betrifft immer mehr Bereiche und wird sich auf Sicht zu einem generellen Arbeitskräftebedarf entwickeln", warnen Stelzer und Haimbuchner.

„Wichtig, dass Pflegereform Fahrt aufnimmt"

Mit 40.000 zusätzlichen Pflegebedürftigen in Oberösterreich bis 2040 steigt zudem die Notwendigkeit für zusätzliches Pflegepersonal deutlich an. „Die Absicherung der Pflegeversorgung ist daher eine zentrale Herausforderung der kommenden Jahre. Umso wichtiger ist, dass die Pflegereform des Bundes endlich Fahrt aufnimmt. Die Reform duldet keinen Aufschub mehr. Statt auf den Bund zu warten, ergreifen wir in Oberösterreich nun auch selbst Maßnahmen“, betonen Stelzer und Haimbuchner. Um den künftigen Bedarf an Pflegekräften genauer einschätzen zu können wird daher eine Erhebung der Bedarfszahlen für die kommenden Jahre durchgeführt. Weiters wird Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer schon kommende Woche weitere Schritte präsentieren.