Europawahl 2024
SPÖ-Kandidat Heide: "Will EU in ländlichen Regionen spürbar machen"
Für die EU-Wahl im Juni 2024 schickt die SPÖ Oberösterreich erneut den ehemaligen Bad Ischler Bürgermeister Hannes Heide ins Rennen. Der EU-Parlamentarier warnt vor rechtskonservativen Parteien, will ländliche Gemeinden und Regionen stärken und fordert mehr Transparenz bei der Verwendung von Fördermitteln.
OÖ. Am 9. Juni 2024 findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. In Österreich ging beim letzten Urnengang 2019 die ÖVP mit 34,6 Prozent als Sieger hervor. Die SPÖ erreichte Rang zwei und lag in Oberösterreich mit Spitzenkandidat Hannes Heide mit 25 Prozent etwas über dem Bundesergebnis von 23,9 Prozent. Auf ein bestimmtes Wahlziel will sich der EU-Politiker nicht festlegen. "Wir werden mit unserem breit aufgestellten Team alles geben und versuchen die Menschen mit unseren Themen zu überzeugen. Wir wollen mit dem Gefühl in den Wahltag gehen, alles für ein erfolgreiches Abschneiden getan zu haben."
"Brauchen mehr Transparenz und Kommunikation"
Thematisch setzt sich Heide für die Stärkung des ländlichen Raums ein. "Oberösterreich in der Europäischen Union zu vertreten, aber auch die EU in den Regionen spürbar zu machen – das sehe ich als meine Aufgabe im Europäischen Parlament", so der Bad Ischler, der vor allem in der Kommunikation noch viel Luft nach oben sieht.
"Meine Erfahrung ist, dass die Leute oft gar nicht wissen, dass in ihren Gemeinden finanzielle Mittel der EU für Investitionen verwendet werden. Hier braucht es viel mehr Transparenz, denn es gibt nicht eine einzige Entscheidung in der EU, bei der nicht mindestens eine Person aus Österreich beteiligt ist." Als Beispiele für eingesetzte Fördermittel führt Heide unter anderem Primärversorgungseinrichtungen, den Heizungstausch oder die Bereitstellung von Laptops für heimische Schülerinnen und Schüler an.
"EU-Mobbing von ÖVP und FPÖ"
Dass hierzulande die Zustimmung zur EU den niedrigsten Wert aller Mitgliedsstaaten habe, sei laut Parteispitze der Vorgangsweise konservativer Parteien geschuldet. "Die EU ist in Österreich zum Mobbing-Opfer von ÖVP und FPÖ geworden." Heide sieht deshalb die kommende EU-Wahl als richtungsweisend.
"Es geht darum, ob sich Europa ambitioniert und zukunftsorientiert weiterentwickeln wird, oder es zurück in die 50er oder 60er-Jahre geht. Wir sehen in Europa immer mehr rechtskonservative und rechtsextreme Kräfte – diese Parteien gehen in Richtung einer veralteten Familien- und Frauenpolitik, die Pressefreiheit wird in Frage gestellt und auch die Sozialpartnerschaft, die auf EU-Ebene ohnehin viel bescheidener ist als in Österreich, wird in Frage gestellt.
"Heide verbindet Europa mit Regionalpolitik"
Für SPÖ-Landesrat und Parteivorsitzenden Michael Lindner stellt der ehemalige Bürgermeister von Bad Ischl den idealen Kandidaten für die EU-Wahl dar. "Wir haben Hannes Heide als Spitzenkandidaten nominiert – nicht nur wegen seiner fünfjährigen Erfahrung im EU-Parlament und weil er dort gut vernetzt ist, sondern weil er auch jener ist, der es schafft, Europa mit dem ländlichen Raum und der Regionalpolitik zu verbinden."
Weitere OÖ-Kandidaten sind Karin Leitner, Georg Hinterschuster, Pia Mayr und Beverley Allen-Stingeder, die aufgrund ihrer Listenplätze – zwischen 16 und 45 – nur theoretische Chancen auf einen Einzug ins EU-Parlament haben.
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