Vertrauen in die Politik
Was die Kurz-Sicht angerichtet hat ...
Die Politik ist in Österreich korrupter als in anderen EU-Staaten. Sagen 44 Prozent der Interviewten in einer Umfrage fürs Magazin profil. Die Folge der bislang bekannten Grauslichkeiten aus den Chats der Herren Schmid und Kloibmüller.
Auch ohne all das, was da noch kommen und die Justiz auf Jahre hinweg beschäftigen mag: Die Glaubwürdigkeit der Politik ist schwer beschädigt – die Rolle als Instanz, auf die die Bevölkerung hört, verloren gegangen. Die im internationalen Vergleich beschämend niedrige und trotz Pflicht kaum steigende Impfquote zeugt davon. Genauso der Zulauf der von der Politik Enttäuschten zu staats- und wissenschaftsfeindlichen Gruppierungen.
Maximaler Schaden an Demokratie
Ex-Kanzler Sebastian Kurz und seine Truppe haben maximalen Schaden an der Demokratie hinterlassen. Die Verantwortung dafür trägt Kurz nicht alleine. Das Desaster wurde erst möglich, weil man sich in der ÖVP der "Lichtgestalt" Kurz völlig unterworfen hat: Die "Ich liebe meinen Kanzler"-Kurz-Verehrer und folgsamen Parteisoldaten machten Karriere – ungeachtet fachlicher oder moralischer Eignung. Wer Kritik äußerte, landete am Abstellgleis. Das brachte sehr kurzfristig ungeahnte Wahlerfolge, schadete aber Partei und Staat. Denn: Mit Ja-Sagern lässt sich eine Wahl gewinnen, aber keine Politik machen. Dafür braucht es kritische Geister in den Parteien, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen, anstatt Kurz-sichtig alles der Machtmaximierung unterzuordnen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.