Energiewende

Achleitner: „Photovoltaik am Dach soll Standard werden“

Das Ausbaupotenzial von Wasserkraft und Biomasse ist hierzulande nahezu ausgeschöpft. Windkraft war nie ein großes Thema. Für die Energiewende will das Land OÖ künftig verstärkt die Sonne anzapfen. Außerdem gibt es neue Förderungen im Bereich E-Mobilität.

OÖ. Wenn es um erneuerbare Energien geht, dann ist das Ausbaupotenzial bei Wasserkraft und Biomasse laut Landesrat Markus Achleitner in OÖ nahezu ausgeschöpft. Für Windkraft mangelt es hierzulande schon allein am Wind. „Unglaubliches Potenzial“ habe hingegen die Sonnenenergie – deshalb sei derzeit eine eigene oö. Photovoltaik-Strategie in Entwicklung, die im Detail Anfang 2021 vorgestellt werden soll. Klares Ziel: „Photovoltaik-Anlagen auf Dächern sollen in Oberösterreich zum Standard werden“, so Achleitners Ankündigung. Abgesehen davon sollen auch bereits befestigte Flächen genutzt werden, etwa Deponien oder Verkehrsflächen. „Wertvolle Freiflächen“ hingegen, sollen unangetastet bleiben. 

Bereits 30.000 Anlagen in Oberösterreich

In Oberösterreich sind derzeit rund 30.000 Photovoltaik-Anlagen in Betrieb. Sie geben zu Spitzenzeiten bis zu 345 Megawatt Leistung ins Stromnetz ab – Tendenz steigend. Denn in den vergangenen zehn Jahren hat sich dieser Wert verzwanzigfacht. „Photovoltaik ist in Oberösterreich geradezu explodiert“, sagt Achleitner. Bis 400 Kilowatt Leistung ist eine solche Anlage für Private hierzulande genehmigungsfrei.

Schnellladestationen in zehn Gemeinden

Bereits angelaufen ist ein Sonderförderprogramm zur Forcierung der Elektromobilität: „Wir haben 1,5 Millionen Euro für die Errichtung von Schnellladeinseln für E-Fahrzeuge in zehn oberösterreichischen Gemeinden beschlossen“, so Achleitner. Die Landesförderung decke dabei bis zu 70 Prozent der anrechenbaren Nettokosten. Mit Anfang Juli gibt es dafür auch eine erhöhte Bundesförderung.

In folgenden Gemeinden sind die bereits genehmigten zehn Schnellladestationen geplant: Mattighofen, Vöcklabruck, Eberstalzell, Bad Ischl, Grieskirchen, Rohrbach (i. M.), Freistadt (Aufrüstung), Bad Zell, Walding und Engerwitzdorf.

Förderung für private Ladestationen

Und auch private Ladestationen werden verstärkt gefördert: 40 Prozent der Anschaffungskosten (maximal 600 Euro) gibt‘s vom Land OÖ und 30 Prozent (maximal 600 Euro) vom Bund. Die Fördersumme steigt damit von bisher 800 Euro auf bis zu 1.200 Euro  pro Haushalt. Das ist übrigens auch in Mehrparteien-Wohnhäusern möglich, sofern der Hausbesitzer die (seit vergangenen Dezember ebenso geförderte) Basisinfrastruktur im Gebäude schafft.