Online-Shopping-Studie
„Die Revolution ist ausgeblieben“
Die Zahl der Online-Shopper ist einer Studie während des Lockdowns nicht stärker gewachsen als im vorhergehenden Jahr. Vorübergehend gestiegen sind die Ausgaben. Ungewissheit herrscht bei den Ewartungen fürs Weihnachtsgeschäft.
OÖ. Der Lockdown im Frühjahr diesen Jahres hat den Trend im Internet einzukaufen langfristig nicht merklich verstärkt. Wie eine aktuelle Studie der Johannes Kepler Universität (JKU) ergeben hat, wurde in diesem Zeitraum zwar um bis zu 27 Prozent mehr Geld online ausgegeben, als im Jahr davor, danach habe sich der Marktanteil des Online-Handels am gesamten Handel aber wieder im Normalbereich eingependelt. „Die Revolution ist ausgeblieben“, so die Studienautoren Ernst Gittenberger und Christoph Teller vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM, JKU) – was bleibe sei eine beschleunigte Evolution, die an den Umsatzspitzen im März und April festgemacht wird.
Erfolgreich mit zweitem Standbein
Auch Martin Sonntag, Gremialobmann des Landes- und des Bundesgremiums Versand-, Internet- und allgemeiner Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich bzw. Österreich, sieht diese „schnelle Evolution“ – auch auf der anderen Seite des Handels, sprich bei den Händlern: „Viele stationäre Händler haben während der Krise einen Online-Shop gestartet und viele davon sind sehr erfolgreich mit diesem zweiten Standbein“, sagt Sonntag.
Weihnachtsgeschäft ungewiss
Wie sich aktuelle Entwicklungen auf das Weihnachtsgeschäft 2020 auswirken werden, bleibt abzuwarten. Hohe Arbeitslosigkeit und Einkommenseinbußen durch Covid-19 könnten die Konsumlust dämpfen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte werden 2020 laut WIFO nominell um 5,5 Prozent sinken. Gleichzeitig ist die Sparquote so hoch wie nie. Ob die Österreicher ihr Erspartes und zum Teil nicht verbrauchtes Urlaubsbudget in Weihnachtsgeschenke investieren, oder heuer doch weniger ausgeben, darüber soll eine IHaM-Studie in den kommenden Wochen Aufschluss geben.
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