Energiewende in Oberösterreich
Gut für Klima und Konjunktur
Die Energiewende soll in für Oberösterreich nicht nur Klimaschutz bringen, sondern auch für eine nachhaltige Konjunkturbelebung sorgen.
OÖ. „Auch wenn Corona nahezu alle anderen Themen überlagert, bleibt der Klimawandel eine vordringliche Herausforderung“, so Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). Das Land OÖ setzt dabei vor allem auf die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung, den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger und Fotovoltaik-Anlagen wo immer es geht. Dass sich etwas tut, zeigen unter anderem die abgeholten Landesförderungen im Jahresvergleich: 2019 waren es 6,94 Millionen, 2020 bereits 8,14 Millionen Euro (+ 17 Prozent). Verlängert wurden nun die Landes-Förderprogramme für das soganannte Energie-Contracting und die Errichtung von Biomasse-Heizanlagen.
Klimaziele verschärft
Die EU hat am vergangenen Freitag ehrgeizigere Klimaschutzziele bis 2030 beschlossen: Die Treibhausgas-Emissionen sollen - im Vergleich zu 1990 - bis 2030 um mindestens 55 Prozent reduziert werden sollen. Bisher hatte sich die EU Klimaneutralität bis 2050 zum Ziel gesetzt und als Zwischenzielmarke eine Minderung des CO2-Ausstoßes von 40 Prozent bis 2030 (im Vergleich zu 1990) festgelegt.
„Den Kurs entsprechend unserer OÖ. Energiestrategie ‚Energie-Leitregion OÖ 2050‘ werden wir konsequent fortsetzen – sowohl im Hinblick auf die jüngste Verschärfung der Klimaziele der EU als auch im Hinblick darauf, dass gerade Oberösterreich Standort von vielen innovativen Unternehmen im Bereich Energie-Technologien ist, die von Investitionen in die Energiewende profitieren.“
Markus Achleitner, Energie-Landesrat
Mehrfacher Nutzen
Mit der aktuellen Energiestrategie wolle das Land OÖ nicht nur aktiven Klimaschutz betreiben und zur internationalen Leitregion für Energieeffizienz und erneuerbare Energietechnologien werden, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich langfristig absichern. Außerdem seien Investitionen in erneuerbare Energien und Energietechnologien ein wichtiger Beitrag zur Konjunkturbelebung nach der Corona-Krise, vor allem auch für Oberösterreich als Standort vieler Energietechnologie-Unternehmen, erklärt Achleitner.
„Zentraler Hebel“ Energieeffizienz
„Oberösterreich ist aufgrund seiner Wirtschaftsstruktur ein energieintensives Bundesland und das bedeutet, dass für uns ein zentraler Hebel bei der Energiewende die Energieeffizienz sein muss. Je intelligenter und effizienter wir mit Energie umgehen, desto erfolgreicher werden wir sein.“ Ebenso müsse der Anteil an erneuerbaren Energieträgern weiter gesteigert werden. Denn gerade in Oberösterreich gebe es viele innovative Unternehmen im Bereich Energie-Technologie, die von Investitionen in die Energiewende besonders profitieren können.
Begriff Energie-Contracting: Dabei plant, errichtet und finanziert ein spezialisiertes Unternehmen, ein sogenannter „Contractor“, Energieinvestitionen in einer Gemeinde oder einem Unternehmen. Refinanziert werden diese Investitionen teilweise durch die damit erzielten Energie- und Wartungskosteneinsparungen. Dieses Energie-Contracting bei Gemeinden und Unternehmen wird durch das Energie-Contracting-Programm (ECP) des Landes gefördert. 2020 wurden beim Energie-Contracting-Programm 34 Projekte unterstützt, bei denen die Förderung bereits ausbezahlt worden ist. Weitere 15 Projekte sind beantragt bzw. schon genehmigt.
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