Integration
Land OÖ startet Alltags-Deutschkurse für Sozialhilfempfänger

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit dem Soziologen und Berater Kenan Güngör (r.). | Foto: Land OÖ/Schaffner
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  • Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit dem Soziologen und Berater Kenan Güngör (r.).
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Neue einfachere Deutschkurse sollen nicht-deutschsprechende Sozialhilfeempfänger motivieren und ihnen das Rüstzeug für Integration und Arbeit geben.

OÖ. Rund die Hälfte der Sozialhilfeempfänger kommt aus dem Ausland und spricht kein Deutsch. Weil Letzteres aber aus Sicht von Integrations- und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) essenziell dafür ist, in die Gesellschaft integriert zu werden und Arbeit zu finden hat das Land Oberösterreich mit Jahresbeginn eine Deutschpflicht für Sozialhilfeempfänger eingeführt: Der Besuch von Sprachkursen muss nachgewiesen werden, sonst wird die Sozialhilfe gestaffelt gekürzt.

„Die rasche und einfache Vermittlung von Deutschkenntnissen bei Ukrainer/innen hat uns gezeigt, wie wichtig dieser niederschwellige Spracherwerb ist. Oberösterreich hat mittlerweile doppelt so viele Ukrainer in den Arbeitsmarkt vermittelt als die restlichen Bundesländer. Dieser Erfolg gibt uns Recht und darum werden wir dieses Kursformat auf weitere Migranten-Gruppen ausrollen“,

sagt Sozial- und Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer

Bildungsniveau sinkt

Weil sich das durchschnittliche Bildungsniveau der Einwanderer aber stetig verringert, wie der Soziologe Kenan Güngör erklärt, und sich viele Analphabeten unter ihnen befinden, entspricht das bestehende Kursangebot in Form der sogenannten Niveaukurse (A1, A2, B1, B2, etc.) nicht mehr den Gegebenheiten: „Für viele ist das überfordernd“, so Güngör, der neben dem Land OÖ auch mit anderen Bundesländern in Integrationsfragen zusammenarbeitet. „Der Großteil dieser Menschen will so schnell wie möglich arbeiten“, sagt Güngör – und auch die Diskussion darüber, dass sie gar kein Deutsch lernen wollen, sei empirisch überholt. Es brauche also nur den richtigen Zugang, der motiviert und nicht frustriert.

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer machte sich auch selbst schon ein Bild – hier in einem „Hallo in OÖ“-Kurs für Ukrainer. | Foto: Land OÖ/Mayr
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Im Herbst gehts los

Ab Herbst startet nun einen neue Kurs-Schiene mit vorerst 464 Plätzen, die genau hier ansetzen soll: Alltags-Deutschkurse sollen den Migranten die wichtigsten Grundlagen vermitteln, ohne sie mit Grammatikregeln oder ähnlichem zu überfordern. Erfahrung in dieser Richtung konnte man mit ähnlich pragmatisch angelegten Deutschkursen für Geflüchtete aus der Ukraine sammeln. Zielgruppe der neuen Kurse sind nicht-deutschsprechende Sozialhilfeempfänger aber auch Asylwerber mit hohen Chancen auf ein Bleiberecht, etwa aus Syrien, dem Iran und Somalia. Anbieter der Kurse, die flächendeckend in OÖ angeboten werden sollen, sind das Land Oberösterreich, der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) und das Arbeitsmarktservice (AMS) OÖ. Ersteres ist auch der Geldgeber.

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit dem Soziologen und Berater Kenan Güngör (r.). | Foto: Land OÖ/Schaffner
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